Sonntag, 20. März 2011
Jetzt auch eine Nummer größer: Die neue Mercedes-Benz CLS-Klasse von Norev, 1:18
Den neuen Mercedes CLS haben wir als 1:43-Modell aus dem Hause Norev schon vor einigen Wochen vorgestellt. Mein Eindruck fiel zwiespältig aus und ich war ehrlich gespannt, wie die Franzosen das 1:18-Gegenstück umsetzen würden. Nun ist der CLS in drei Farbvarianten beim Mercedes-Händler eingetroffen und ein Modell machte Station in meinem Fotostudio. Der neue CLS tritt in die Fußstapfen jenes Autos, das quasi im Alleingang die Nische der Limousinen mit abgesenktem Dach viertürigen Coupés erfand und für die Schwaben ein großer Erfolg wurde.
Das Norev-Modell gefällt zunächst einmal mit sehr präzise umgesetzten Proportionen. Alle Türen und Hauben lassen sich öffnen und die Spaltmaße sind sehr schmal - so schmal, dass ohne Türöffnungs-Werkzeug nicht viel geht. Das ist schon einmal erfreulich! Weniger schön ist die zu hohe Bodenfreiheit, für die einmal mehr die funktionierende Federung verantwortlich ist. Mit einer Distanzscheibe lässt sich dieses Problem zwar leicht lösen, aber einmal mehr stelle ich den Sinn eines solchen Modellfeatures in Frage, wenn es eine realistische Wirkung des Modelles verhindert? Zudem ist die Ausführung der Federung ja noch nicht einmal wirklich vorbildgerecht - also bitte, liebe Modellmacher, lasst sie weg!
Innen finden wir bei der getesteten silbernen Variante einen schwarzen Innenraum mit Teppichnachbildung, sauber bedruckten Bedienelementen und scharfen Instrumentendrucken. Einmal mehr bleibt hier aber anzumerken, dass die Norev-Kunststoffqualität einer Verbesserung oder eines Lackauftrages bedarf, das verwendete Material glänzt recht speckig und wirkt nicht so hochwertig, wie es die gute Detailierung verdient hätte. Unter der Motorhaube, die mit Hilfe eines kleinen Stiftes am Unterboden geöffnet wird, finden wir eine fein profilierte Kunststofflandschaft mit einigen farblich hervorgehobenen Elementen. Das ist nicht sonderlich aufregend, aber leider korrekt - moderne Motorräume sehen leider so öde aus. Norev hat sich hier alle Mühe gegeben. Verbesserungswürdig sind hier einzig die gewaltigen Scharniere der Motorhaube. Hinten gibt es einen schwarzen Kofferraum ohne große Details, aber auch das ist natürlich korrekt.
Überzeugend fallen die Nachbildungen der LED-Scheinwerfer aus. Sehr fein strukturiert und mit ausreichend Tiefe setzt Norev die High-Tech-Leuchten gekonnt um. Genauso überzeugend fallen die Rückleuchten aus, bei denen Norev ebenfalls mit realistischer Darstellung und feiner Umsetzung punkten kann. Unschön hingegen die simple Darstellung der dritten Bremsleuchte in der Heckscheibe. Vorne ist der Mercedes-Stern gut ausgeführt, die Kühlergitter sind nur strukturiertes Plastik, aber in dieser Preisklasse vertretbar. Die Felgen sind schön gestaltet, die Bremsnachbildung einfach, aber ausreichend. Erwähnenswert sind die feinen Chromakzente der Zierleisten rundum, die sehr zum edlen Erscheinungsbild des CLS beitragen. Das Fotomuster konnte zudem durch perfekte Verarbeitung glänzen, der Lack war sauber und glänzend aufgetragen und alles saß korrekt an seinem Platz.
Das Fazit zum 1:18-CLS von Norev fällt also deutlich positiver aus, als der 1:43er befürchten ließ. Die Franzosen stellen ein ordentlich gestaltetes, präzise nachgebildetes Modell vor, bei dem einzig das überflüssige gefederte Fahrwerk mit seiner Geländewagen-Bodenhöhe und der unlackierte Kunststoff im Innenraum Anlaß zu Kritik geben. Ansonsten kann läßt sich feststellen, dass man bei Norev in 1:18 auf dem richtigen Weg ist!
Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!
Text und Fotos: Georg Hämel