Montag, 17. Januar 2011

Delicate Sound of Thunder: Nick Masons Ferrari 512S von Hot Wheels Elite, 1:18

Dieses Duell wurde durch Hollywood unsterblich: Porsches wilder 917 gegen Ferraris mächtigen 512S. Dank Steve McQueens semi-dokumentarischem Spielfilm "Le Mans" bleiben die Sportwagenmonster der frühen 1970er Jahre bis heute faszinierend, auch wenn das Duell im wirklichen Leben nicht so eng war, wie auf der Leinwand, zu überlegen waren die Stuttgarter Rennwagen. Der 512S hatte Potenzial, konnte in der Weltmeisterschaft 1970 aber nur einen Sieg erringen, Andretti/Vaccarella/Giunti gewannen die 12 Stunden von Sebring. Genau dieser Siegerwagen, der im weiteren Saisonverlauf für weitere ordentliche Ergebnisse sorgen sollte, steht heute in der beeindruckenden Sammlung von Nick Mason, seines Zeichens Drummer der legendären Band "Pink Floyd" und ausgewiesener Ferrari-Kenner. Wie alle Klassiker aus Masons Garage wird der 512S gerne bei historischen Rennevents eingesetzt und ist z.B. bei den "Le Mans Classics" oder dem "Goodwood Festival of Speed" zu finden, wo man den "Delicate Sound of Thunder" aus den gewaltigen Auspufftompeten am Heck live genießen kann. Im Rahmen der "Ferrari in Music"-Collection hat Hot Wheels Elite eben jenen 512S nun als 1:18-Modell nach langer Wartezeit in den Handel gebracht. Parallel ist das Auto auch als Rennversion von Surtees/Vaccarella aus den 1000km am Nürburgring 1970 erschienen, die sich vorbildgerecht in einigen Details vom Mason-Auto unterscheidet.

Auf den ersten Blick kann das Modell mit perfekt gelungener Form gefallen. Der 512S mag etwas hochbeinig wirken, was aber im Vergleich mit Fotos des Mason-Autos vorbildgerecht ist. Der rote Lack ist satt und hochglänzend aufgetragen, die Startnummern und die zahlreichen Logos sind exakt positioniert und sauber angebracht, die Spaltmaße sind erfreulich gering. Allerdings sollte erwähnt werden, dass es ein Alptraum ist, dieses Modell aus seiner Verpackung zu befreien. Die Hauben sind mit Drähten gesichert, die sich ohne Durchschneiden nicht entfernen lassen und auch dann noch viel Fingerspitzengefühl brauchen, um das Modell bei ihrer Entfernung nicht zu beschädigen. Hot Wheels Elite ist hier nicht der einzige Fall, ein Umdenken bei der Verpackung ist bei manchen Herstellern dringend erforderlich. Es kann nicht sein, dass ein Modell wohlbehalten beim Sammler ankommt und dann nicht ohne Beschädigung aus der Packung genommen werden kann!

Und den Anblick unter den Hauben wird man sich bei diesem Modell nicht entgehen lassen wollen, Hot Wheels Elite inszeniert die Technikdetails des roten Renners mit furiosen Details. Das beginnt beim engen Cockpit, in dem das Lenkrad und das schlichte Armaturenbrett das Bild beherrschen. Alle Schalter und Instrumente sind vorhanden und hervorgehoben und wirken sehr realistisch. Das charakteristische Stoffmuster der Sitze hat man gekonnt mit Decals nachgebildet, bei denen allerdings eine Schicht matter Lack für ein vorbildgerechteres Bild gesorgt hätte. Dafür sind die Stoff-Sicherheitsgurte einmal mehr perfekt und beachten Sie den Sicherungskasten auf der Beifahrerseite!

Unter der Fronthaube gibt es Details satt, filigrane Verkabelungen der Batterie und andere Technikelemente - und natürlich fein vergitterte Kühlluftschächte. Hier wäre nur die sehr grobe Darstellung der Vorderradaufhängung zu kritisieren, ansonsten schaut alles sehr gut aus. Hinten geht es nahtlos auf hohem Niveau weiter und hier wird auch die Aufhängung fein detailiert dargestellt. Der fünf Liter große Zwölfzylinder thront in der Mitte, umgeben vom weißen Gewürm der Auspuffrohre und den Zündkabeln. Hitzeabschirmungen, ein filigraner Luftsammler auf den Ansaugrohren, der Rohrrahmen mitsamt allen Verstrebungen - Hot Wheels Elite überzeugt hier mit allen notwendigen Details, aber auch mit realistischer Farbgebung.

Außen sind die feinen geätzten Details (z.B. die Luftleitkanten an den Luftauslässen der Motorhaube zu erwähnen, die schönen Leuchten, der filigrane Scheibenwischer und die schönen Felgen. Eine Bedruckung der Reifen wäre schön gewesen, allerdings gibt es vom Mason-512S auch zahlreiche Fotos ohne Reifenbeschriftung. Leider hat man der Rennversion allerdings auch keine solche zugestanden, da wäre sie korrekt gewesen. Die Verarbeitung unseres Musters hingegen war über jeden Zweifel erhaben und konnte rundum überzeugen, wie auch die gesamte Umsetzung dieses Modelles. Für deutlich unter 100 EUR UVP bietet Hot Wheels Elite hier ein fantastisches Modell in hoher Qualität an, das in diesem Jahr noch als geschlossene Variante und mit anderen Lackierungen folgen wird - und es beweist einmal mehr, auf welchem hohen Niveau die Hot Wheels Elite Modelle inzwischen umgesetzt werden. Für Fans von Rennsportwagen und alle Ferrari-Enthusiasten uneingeschränkt empfehlenswert!

Text und Fotos: Georg Hämel

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