Mittwoch, 12. Januar 2011

Hübsches Julchen - Alfa Romeo Giulietta Sprint von La Mini Miniera / Unique Replicas, 1:18

Um es direkt klar zu machen: Alfa Romeos 1954 vorgestellte Giulietta Sprint ist für mich eines der hübschesten Automobile aller Zeiten. Man erwarte von mir also bitte keine beckmesserisch-präzise Besprechung eines Modellautos dieses Typs - aber widmen wir uns erst einmal den nüchternen Fakten des Vorbildes. Die Giulietta war nach der erfolgreichen Einführung der Serienproduktion mit dem 1900 der nächste Schritt Alfa Romeos auf dem Weg zum Großserienhersteller. Als Vertreterin der Mittelklasse sollte sie in einem umsatzstarken Sektor den Alfa-Kundenkreis vergrößern und dies sollte ihr auch gelingen. Als erste Variante stellte man das kompakte Coupé "Giulietta Sprint" vor, das Bertone nach einem Entwurf von Felice Boano mit einer hinreißenden Karosserie versehen hatte, und das auch bei Bertone produziert wurde. 1955 folgten dann die Limousine und Pininfarinas legendärer Giulietta Spider, womit Alfas Erfolgsfamilie komplett war. Bis zur Ablösung durch die Giulia 1965 wurden insgesamt fast 132.000 Exemplare der Giulietta produziert.

Der italienische Modellauto-Großhändler La Mini Miniera hat in seiner eigenen Modell-Linie in Zusammenarbeit mit Unique Replicas erstmals 2009 ein Modell der Giulietta Sprint angekündigt, kurz vor Weihnachten 2010 war es dann mit der Auslieferung soweit. In zwei Farben ist das vorbildgerecht überraschend kleine Coupé in 1:18 im Handel eingetroffen, neben dem hier gezeigten eleganten Blau gibt es das Modell noch in Weiß. Eine limitierte rote Version des Alfaclubs ist inzwischen ebenfalls erhältlich, eine Variante in Rallyedekoration wird folgen.

Allen Versionen ist gemeinsam, dass man die Karosserie makellos nachbildet und die Proportionen voll im Griff hat. Das Modell bildet die leicht überarbeitete zweite Serie der Giulietta Sprint ab 1958 nach und verfügt über öffnende Hauben und Türen. Erfreulich ist die Darstellung der meisten Chromteile durch ebensolche, schön auch die geschwärzten Gitter an der Front, noch schöner wäre natürlich eine durchbrochene Ausführung gewesen. Die Scheinwerfer sind, wie auch die Rückleuchten, gut gelungen und auch die winzigen Leuchten an der Seite sind als Einzelteile eingesetzt. Beachten Sie auch die feinen Schriftzüge, die durch sehr filigrane Metallsticker dargestellt werden.

Die Türen haben leider keine Seitenscheiben, öffnen aber immerhin an filigranen Scharnieren. Innen finden wir einen sehr zeittypisch eingefärbtes Cockpit mit blau/weiß gemusterter Matte auf dem Mitteltunnel, zweifarbigen Sportsitzen und einem großen Lenkrad mit verchromtem Hupring. Die Instrumente sind mit gekonnt platzierten Decals nachgebildet, leider hat man die sonstigen Bedienknöpfe am Armaturenbrett nicht gesondert hervorgehoben und auch der Schalthebel hätte etwas Metall-Look verdient gehabt. Unter der Motorhaube finden wir eine detailierte Nachbildung des berühmten Alfa-Vierzylinders, damals einer der modernsten Motoren auf dem Markt. Verkabelung und Nebenaggregate sind vorhanden, eine etwas aufwändigere Einfärbung wäre vielleicht noch schön gewesen, aber an sich ist hier alles ok. Hinten finden wir das Reserverad und einen kleinen Kofferraum.

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf die fein detailierten Scheibenfelgen und erwähnen wir die sehr gute Verarbeitung unseres Fotomusters. La Mini Miniera/Unique Replicas haben ein schönes Modell vorgestellt, das allerdings mit einem sehr selbstbewussten Preisschild daherkommt. Ob der Kurs angemessen ist, muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Ich persönlich würde die Giulietta Sprint jedem Sammler empfehlen, weil dieses Modell etwas hat, was China-Großserie oft vermissen lässt. Es hat Charme.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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