Sonntag, 5. Dezember 2010

Für Sportfahrer und gekrönte Häupter - Neuheiten von Starline Models

Zwei sehr unterschiedliche Autos hat sich Starline Models für die aktuellen Neuheiten ausgesucht: Das Siata 208 CS Coupé und den Lancia Flaminia Presidenziale. Auf jeden Fall beweist man damit, dass man weiterhin interessante Lücken im Modellangebot füllen will. Wie die neuesten Produkte gelungen sind, können Sie bei uns sehen und lesen.

Im Dezember erscheinen übrigens neue Versionen der Opel-Lieferwagen, den angekündigten Kapitän 1954 und weitere Neuheiten gibt es in Nürnberg zu sehen.

Siata 208 CS Coupé Stabilimenti Farina 1953

Die Firma Siata wurde bereits 1926 in Turin gegründet, ihr Hauptziel war das Tunen von Serienautos, die vorwiegend von Fiat kamen. In Deutschland gab es in den 60er Jahren sportlichere Varianten des Fiat 1500 zu kaufen, wie den 1500 TS und das entsprechende Coupé, und mit dem kleinen Retro-Spider Spring auf 850er-Basis kam dann 1970 das Ende der Marke.
Der 208 verwendete den Motor des legendären Fiat 8V, allerdings konstruierte man bei Siata einen eigenen Rahmen und neue Aufhängungen. Während der 208 S den unveränderten Fiat-Motor einbaute, kamen beim CS Doppelvergaser zum Einsatz, die eine Ausbeute von 122 PS ermöglichten. Es gab die unterschiedlichsten Aufbauten, vom Rennspider bis zum sehr distinguierten Stufenheckcoupé von Bertone, Starline hat mit dem Sportcoupé von Stabilimenti Farina sicherlich die auffälligste und aggresivste Variante gewählt. Mit dem breiten Kühlergrill, der geduckten Form und den Klappscheinwerfern erinnert der Siata an ein Raubtier. Bei der Mille Miglia waren die Erfolge überschaubar, 1953 belegten die schnellsten Coupés die Plätze 34, 50 und 55. . . Und nachdem Fiat den 8V bald sterben liess, war auch dem Siata 208 kein langes Leben beschieden.

Wie gewohnt, liefert Starline gleichzeitig verschiedene Varianten aus. Neben einem blauen Coupé mit geschlossenen und einem roten mit offenen Schlafaugen gibt es noch zwei Autos von der Mille Miglia 1953. Ansonsten sind die Abweichungen minimal, das blaue Auto hat noch Zusatzscheinwerfer im Grill. Die aggresive Front ist gut wiedergegeben, allerdings wirken die Fensterflächen, vielleicht auch durch die relativ dick gesilberten Fensterrahmen, ziemlich niedrig, was die Proportionen des Siata doch verfälscht. Die Anbauteile sind ok, durchbrochener Grill, eingesetzte Türgriffe und Rücklichter, Scheibenwischer und Speichenräder sind hingegen auf der billigen Seite, Siata-Logo, Lackierung und Oberflächen sind einwandfrei, gegenüber dem Cisitalia ein klarer Fortschritt. Im schlecht einsehbaren Interieur finden sich Schalensitze, Schaltknüppel und ein in Wagenfarbe lackiertes Armaturenbrett mit Instrumenten. Allein die Vorbildauswahl macht uns schon froh, und wer will, kann mit fotogeätzten Speichenrädern (z. B. von Tin Wizard) und schöneren Wischern das Modell mit wenig Aufwand verfeinern.

Lancia Flaminia Presidenziale Pininfarina

Im Jahre 1960 bestellte die italienische Regierung bei Lancia 4 Landaulets auf verlängerter Basis (Radstand 3,35 m) der Flaminia, damals Italiens größter Limousine. Die Autos bekamen Pferdenamen, Belfiore, Belsito, Belvedere und Belmonte, und wurden für Repräsentationszwecke eingesetzt, erstmals 1961 beim Besuch der englischen Königin. Zwei, nämlich Belfiore, Zulassung Roma 454308 und Belsito, Roma 474229, gehören heute noch zum offiziellen Fuhrpark, die anderen beiden sind im Besitz eines römischen Anwalts. Meistens wurden die Flaminias übrigens mit Spezialwaggons per Bahn transportiert, ihr hohes Gewicht und die kurze Übersetzung machten längere Fahrten zur Qual. trotz ihrer Länge von rund fünf Metern wirken die Fahrzeuge aber zierlich und elegant, vor allem im Vergleich zu anderen Repräsentationsfahrzeugen.

Drei verschiedene Versionen sind im Angebot:
Der erste Auftritt der Flaminia in Rom mit den Staatsgästen Queen Elizabeth und Prinz Philipp
Die Eröffnung des Montblanc-Tunnels 1965 mit De Gaulle und Saragat
Ganz aktuell: Staatspräsident Napolitano in Rom 2009

Das Modell von Starline zeigt gelungene Proportionen und die elegante Form des Vorbilds. die dunkelblaue Lackierung ist sauber aufgetragen, leider gibt es ab und zu Kleberflecken, die nicht zu eliminieren sind. Die Verzierungen sind wie gewohnt ein Mix aus Anbauteilen und Bedruckungen bzw. Schablonenlackierungen, der Gesamteindruck ist durchaus gut. Allerdings sind Wischer, Standartenhalter und Kühlergrill nicht wirklich filigran. Der Dachaufbau mit matter Fahrerplatzabdeckung und Seitenfenstern vermag zu gefallen, der Innenraum wirkt trotz einiger Bedruckungen etwas plastikhaft. Die Figuren sind nicht besonders hochwertig, erwecken aber das Modell in gewisser Weise zum Leben. Meiner Meinung nach ist das Geschmackssache, leider bietet Starline die Flaminia derzeit nur mit Personen an! Trotz leiser Kritik an manchen Details überzeugt uns dieses Präsidentengefährt, neben anderen Autos für gekrönte Häupter muss er sich bestimmt nicht verstecken, vor allem, wenn man sieht, zu welchem Preis das Modell angeboten wird!

Text und Fotos: Rudi Seidel

Wir danken Starline Models für die Unterstützung.

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