Montag, 6. September 2010

Kurz und erfolgreich - Audi Sport Quattro Rallye von AutoArt, 1:18

Nichts hält ewig - diese alte Weisheit galt auch für die Sporterfolge des Audi Quattro. Nach seinem Debüt 1981 schien der allradgetriebene Ingolstädter das Maß aller Dinge im Rallyesport zu sein, ein Jahr später gab es den Markentitel für die vier Ringe, 1983 holte Hannu Mikkola den Fahrertitel. 1984 war mit dem Fahrertitel für Stig Blomqvist und dem erneuten Gewinn der Markenwertung der Höhepunkt - aber gleichzeitig zeigten die drei souveränen Siege des neuen Peugeot 205 T 16 am Saisonende, dass die Konkurrenz auf- und vielleicht sogar überholt hatte. Dem setzte Audi im gleichen Jahr den Sport Qquattro entgegen, auf den ersten Blick nichts Anderes als eine verkürzte Version des bekannten Quattro. Dieser Eindruck täuschte, tatsächlich war der Sport Quattro in vielen technischen Elementen neu entwickelt worden. Aber auch dieser technische Parforceritt konnte letztendlich nicht verhindern, dass man 1985 gegen die Konkurrenz aus Frankreich nur wenig Land sah. Man schob zwar noch die wild bespoilerte Variante S1 nach, die mit einem Sieg bei der Rallye San Remo den einzigen Erfolg dieser Saison einfahren konnte. Das Blatt hatte sich gewendet.

Den zivilen Sport Quattro finden wir schon seit einigen Jahren im AutoArt-Programm, da erschien eine Rallyeversion als logische Erweiterung der Palette. Mit der haben sich die asiatischen Modellspezialisten recht viel Zeit gelassen, aber man kann vorab sagen: Das Warten hat sich für alle Audi-Fans und Rallyeenthusiasten gelohnt. Vorbildgerecht hat man am Sport Quattro die Veränderungen zur Rallyeversion intensiv nachvollzogen, die beiden Modelle haben so gut wie keine gemeinsamen Teile. Auch die perfekt getroffene Karosserie ist natürlich neu, denn dem Sport Quattro wurde für den Rallyeeinsatz die Heckstoßstange amputiert. Sieht nicht schön aus, bringt aber wichtige Zehntel auf der Sonderprüfung. Alle Karosserieöffnungen sind korrekt vergittert - und dies sehr filigran - und vorne trägt der Rallyebolide eine beeindruckende Scheinwerferbatterie, die auch sehr fein gestaltet wurde.

Innen hat AutoArt den kargen Innenraum des Rallyeboliden mit vielen Details ausgestattet, man beachte nur das filigran verkabelte Mikrofon und die ausgezeichnet modellierten Instrumente! Schade nur, dass man sich immer noch nicht zu Stoff-Sicherheitsgurten durchringen kann, die würden dem Interieur die Krone aufsetzen. Versöhnen kann da der äußerst detailierte Fünfzylinder unter der Fronthaube, den AutoArt mit kompletter Verkabelung und präzisen Drucken für die Verbundwerkstoffe präzise nachbildet. Das Kraftwerk des Sport Quattro kann aus jedem Blickwinkel überzeugen.

Hinten finden wir ein Reserverad und sauber nachgebildete Renntechnik, auf der Heckklappe sitzt der große Zusatzkühler, den man geschickt in den massiven Heckspoiler integriert hat. Erwähnenswert sind natürlich auch die, wie immer bei AutoArt, hervorragenden Leuchten mit realistischen Reflektoren, die schönen Felgen samt sauber profilierten Rallye-Reifen und die äußerst präzise Nachbildung der Rennlackierung - wenn auch, wie vom EU-Recht gefordert, leider ohne vorbildgerechte Zigarettenwerbung. Finish und Verarbeitung unseres Musters waren exzellent, kritisch wollen wir allerdings anmerken, dass das Loch im Unterbodenschutz für den Befestigungsdraht recht auffällig ist. Wie schön wäre doch eine Rückkehr zur guten, alten, hochwertigen Styroporbox...

Neben der hier gezeigten Version von Stig Blomqvist hat AutoArt den Sport Quattro auch in der Fahrervariante des deutschen Rallye-Superstars Walter Röhrl in den Handel gebracht - aber ganz egal, welche Variante man wählt: Der Audi Sport Quattro von AutoArt ist ein rundum hervorragendes Modell.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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