Dienstag, 7. September 2010
Spektakulär: Ford GT 24h Nürburgring 2009 von Minichamps Evolution in 1:43
Das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring hat sich inzwischen zu einer extrem interessanten Veranstaltung entwickelt. Das freie Reglement ermöglicht den Einsatz exotischer Fahrzeuge, die Verbindung von echten Rennfahrerprofis mit oft gut betuchten Amateuren ergibt eine einzigartige Mischung. Die eingesetzten Rennautos sind wirklich spektakulär, man denke nur an die diversen Aston Martin, die Audi R8, Lamborghini Gallardo, Lexus und eine Unzahl von Porsche und BMW, die mit mehr oder weniger Erfolg durch die grüne Hölle gingen. Minichamps hat dort eine Marktlücke erspäht und präsentiert seit einem Jahr mit der Serie Evolution eben auch die exotischeren Bewerber bei diesem Rennen.
Rückblende: Im Jahre 1964 feierte einer der berühmtesten Rennsportwagen aller Zeiten sein Debüt beim 1000-km-Rennen am Nürburgring: Der Ford GT 40, der unter Phil Hill und Bruce McLaren bereits am Start einen halben Dreher fabrizierte und vorzeitig ausfiel. Die Fortsetzung ist bekannt, vier Siege in Le Mans und weitere Erfolge erfüllten Henry Ford II den Wunsch, Ferrari in die Schranken zu weisen. Auf zwei Bildern begegnet der Urahn (als Modell von Bizarre) dem neuen GT, der 45 Jahre später die gleiche Piste unter die Räder nahm.
2002 wurde bei Ford das unglaubliche Projekt eines modernen GT aus der Taufe gehoben, tatsächlich zur Produktionsreife gebracht und in kleiner Serie hergestellt. Kein Wunder, dass die Idee von Renneinsätzen aufkam. Bei Raeder Motorsport in Büren präparierte man für 2009 einen neuen Ford GT für Tilke (der Rennstreckendesigner)/Adorf/Hennerici/Mutsch, der tatsächlich die Trainingsbestzeit hinlegte, von der Pole Position im Spitzenkampf dabei war, leider aber nach einer kleineren Kollision und einem späteren Ölpumpendefekt vorzeitig ausfiel. Dennoch hinterließ der orange/weisse Ford GT wirklich großen Eindruck!
Natürlich gehört auch das Minichamps-Modell zu den spektakulärsten Modellen. Die Form im Stile des alten GT mit modernen aerodynamischen Anbauteilen sowie die farbenfrohe Dekoration in OSRAM-Farben und die vielen Werbeschriftzüge ergeben einen reizvollen Kontrast.
Die Machart des Minichamps-Modells deutet stark auf Minimax, den Produzenten der Spark-Modelle hin. Die fein verarbeitete Resinkarosserie ergibt zusammen mit vielen Fotoätzteilen, tollen Fenstereinsätzen sowie hochdetailliertem Innen- und Motorraum eine hervorragende Miniatur. Bis auf die teilweise sichtbare Trägerfolie (z. B. an der Schnauze beim Ford-Logo) ist die Beklebung sauber ausgeführt, Felgen, Reifen sowie der Heckflügel und der Diffusor sind auf hohem Niveau reproduziert. Alles in allem ein Modell, das den Haben-Wollen-Reflex auslöst! Aber Achtung, die winzige Auflage von 999 Stück dürfte schon zum größten Teil in fester Sammlerhand sein. Für die, die zu langsam waren, erscheinen als Alternative bei Spark später noch die drei GT, die dieses Jahr in Le Mans teilnahmen.
Wir danken Alexander Schakow von Supercars für unser Fotomuster.
Text und Fotos: Rudi Seidel