Sonntag, 27. Juni 2010

Schon begutachtet: Auto Union Silberpfeile von Minichamps in 1:43 - Tolle Aktion für die schnellsten Leser von auto & modell

Im letzten Jahr ließ Minichamps mit der Ankündigung von Modellen einiger Auto Union Rennwagen aus den dreißiger Jahren aufhorchen, nächste Woche erscheint der Typ C im Programm. Über Audi, deren Industrieauftrag wohl der Auslöser für die Miniaturen ist, bekommt man aber jetzt schon vier verschiedene Silberpfeile, neben den hier vorgestellten Typen A, C und D noch den Stromlinienwagen von der Avus 1937. Dazu haben wir zusammen mit dem Audi Zentrum Osnabrück eine Aktion vorbereitet, mehr am Ende dieses Berichts.

Die Geschichte der Silberpfeile ist wohl schon tausendmal erzählt, mit Mythen und Märchen angereichert, glorifiziert und wegen der nationalsozialistischen Unterstützung verdammt worden. Deshalb nur ein kompakter Blick zurück:

Ab 1934 sollte für Grand-Prix-Rennen die sogenannte 750kg-Formel gelten, womit das Maximalgericht des Fahrzeugs ohne Wasser, Kraftstoff, Öl und Reifen gemeint war. Sinn des Ganzen sollte eine Beschränkung der Leistung und Geschwindigkeit der Rennautos sein, aber der Schuss ging nach hinten los. . .
In Deutschland bereiteten Daimler-Benz sowie das Konstruktionsbüro Porsche Fahrzeuge vor, wobei Porsche seine Entwicklung der 1932 gegründeten Auto Union schmackhaft machte, und durch seine guten Kontakte zu Adolf Hitler gelang es, den versprochenen staatlichen Zuschuss, der ursprünglich komplett nach Stuttgart gehen sollte, auf beide Marken zu verteilen, und so traten dann 1934 zwei deutsche Firmen zu den Großen Preisen an. Die Unterstützung durch das Naziregime deckte aber nur einen kleinen Teil der Kosten, die Hauptlast blieb den Unternehmen.
Im Gegensatz zum vom Layout eher konventionellen Mercedes W25 war der Auto Union Typ A aus dem Hause Porsche eine revolutionäre Konstruktion mit 16-Zylinder Mittelmotor und weit nach vorne verlagertem Cockpit, die ganz anders als damals üblich aussah. Erzählungen sagen, dass der Auto Union wegen seiner Hecklastigkeit vom Fahrer sehr viel Feingefühl erforderte, aber durchaus beherrschbar war und die vorhandene Kraft von anfangs 295 PS gut auf die Straße brachte. In den ersten zwei Jahren war die Marke mit dem Stern überlegen, immerhin gewann Stuck für Auto Union 1934 die GPs von Deutschland und der Schweiz sowie 1935 den GP von Italien, mit der Konstruktion des Typ C und dem Erscheinen von Bernd Rosemeyer wurde 1936 der Spieß umgedreht. Inzwischen war man bei 520 PS angelangt, und nach Caracciola auf Mercedes im Vorjahr wurde Rosemeyer mit Siegen in Deutschland, Italien und der Schweiz überlegener Europameister. Im letzten Jahr der 750kg-Formel hatte Mercedes mit dem neuen W 125 mit bis zu 646 PS und Rudi Caracciola eine überlegene Waffe, während die Auto Union mit dem kaum weiterentwickelten Typ C nahezu chancenlos war.
Für 1938 kam dann die sogenannte Dreiliterformel, benannt nach dem höchsten Hubraum für Kompressormotoren. Saugmotoren durften 4500 ccm haben, waren aber leistungsmäßig total unterlegen. Daimler-Benz und die Auto Union brachten Neukonstruktionen, wobei man in Zwickau dem Mittelmotor treu blieb, dieses Mal aber auf einen Zwölfzylinder vertraute, der 485 PS abgab. Durch den Tod von Bernd Rosemeyer am 28. Januar 1938 bei Rekordfahrten verlor die Auto Union ihren Spitzenpiloten, welcher ab dem großen Preis von Deutschland durch Tazio Nuvolari ersetzt wurde, der den GP von Italien gewinnen konnte. Die großen Erfolge feierte in den letzten Jahren vor dem Krieg jedoch Daimler-Benz, die mit Caracciola und Hermann Lang auch die Europameister stellten. Und dann gingen die Lichter aus.

Zu den Modellen von Minichamps kann man gratulieren. Die Grundformen sind perfekt getroffen, die bei solchen Autos sehr wichtigen Räder sind von hoher Qualität und mit feinen Speichen versehen, vor allem die Aufhängungen und die Innenseiten der Bremstrommeln sowie alle Details an der Karosserie und im Cockpit sind präzise wiedergegeben. Die Gummiringe der Haubenschnellverschlüsse werden durch schwarzen Druck nachgebildet, die zahlreichen, nicht geöffneten Lüftungsschlitze würden durch eine schwarze Auslegung sicherlich noch an Tiefe gewinnen. Für die Kühlergitter verwendet man Fotoätzteile. Nummern und Firmenlogo sind sauber aufgedruckt. Und wen es interessiert, die Renner sind rollfähig! Das Finish der Karosserien und der Lackierung entspricht allerdings eher den Fahrzeugen, wie sie jetzt im Museum stehen. Für Rennautos aus den Dreißigern sind die Oberflächen und der Glanz wohl etwas zu makellos und stehen im Gegensatz zu den von Spark für Mercedes gefertigten Modellen. Eine Wertung dieser zwei Modellphilosophien möchte ich nicht vornehmen, für sich sind sowohl die Mercedes Benz als auch die Auto Union tolle Modellautos, wie man auf dem Bild mit Typ A und W 25 sieht!

Auto Union Typ A Eifelrennen 1934, 2. Hans Stuck
Bei diesem Auto fallen besonders die nahezu unverkleidete Kurbellenkerachse als auch die vielen Lufthutzen an der Karosserie auf. Die Querblattfeder und die seitlich geführte Auspuffanlage am Heck sind typisch für dieses Fahrzeug. Das extrem enge Cockpit mit dem sichtbaren Rohrrahmen, dem riesigen Lenkrad, weißgrundigen Instrumenten und tief im Fußraum steckenden Pedalen ist akribisch nachgebildet. Nett ist der kleine Schriftzug „Hans“ rechts hinter dem Fahrerplatz.

Auto Union Typ C GP Deutschland 1936, 1. Bernd Rosemeyer
Der berühmteste 16-Zylinder. Auffallend das schön gerundete, fotogeätzte Kühlergitter, die Schräglenkerhinterachse, die horizontalen Stabilisierungsflossen am Heck, das schön einsehbare Cockpit, an dessen Seite diesmal logischerweise „Bernd“ steht.. Der Typ C besitzt die kurzen Auspufftüten, die beim Modell durch zwei mattschwarze Kunststoffteile nachgebildet sind.

Auto Union Typ D GP Italien 1938, 1. Tazio Nuvolari
Der dritte im Bunde zeigt die Fortschritte in der Rennwagenentwicklung. Die Karosserielinie ist wesentlich eleganter und gestreckter als bei den 16-Zylindern. Das Kühlergitter ist auch beim Typ D sehr schön eingepasst, die wenigen sichtbaren Teile der Radaufhängungen sind am Platz.

Wie kommt man an die Modelle? Bei Minichamps wird der Typ C nächste Woche erwartet, die anderen beiden sind für September avisiert, Preis wie bei Rennautos üblich. Bei Audi bekommt man alle Modelle bereits in der bekannten Quattro-GmbH-Verpackung zum Stückpreis von ca. 36 Euro. Als besonders empfehlenswerten Händler haben wir den Ebay-Store des Audi Zentrums Osnabrück entdeckt, dort bekommt man alle aktuellen Miniaturen der Marke zum Listenpreis und blitzschnell geliefert.

Und nun zu unserer Aktion:
Das Audi Zentrum Osnabrück hat für unsere zehn schnellsten Leser ein besonderes Paket geschnürt: Je einen Audi Typ A, Typ C und Typ D, also drei Minichamps-Modelle zum sensationellen Paketpreis von 100,- Euro incl. Porto innerhalb Deutschlands. Für dieses Angebot wenden Sie sich bitte unter Bezugnahme auf „auto & modell“ direkt an Carsten Schröder vom Audi Zentrum Osnabrück, er freut sich bereits auf die Anfragen treuer Leser! Natürlich ist dieses Angebot auf ein Set pro Leser begrenzt. Wir wünschen viel Freude mit diesen Modellen.

Wir danken dem Audi Zentrum Osnabrück für die Unterstützung. Der Renntransporter auf den Fotos ist ein Kleinserienmodell, dass AAM Boyer für Audi produziert hat.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.