Samstag, 27. März 2010

Zuffensausen : Porsche 924 Carrera GT von AutoArt und Porsche 917/10 von Minichamps, 1:18

Sie sind nicht mehr ganz taufrisch, aber diese beiden exzellenten Miniaturen nach Porsche-Vorbild wollen wir nicht unbeachtet lassen. Im Charakter sehr unterschiedlich, dienen beide Vorbilder dennoch demselben Ziel: schneller Fortbewegung. Der Porsche 924 Carrera GT diente mit 210 strammen Pferdestärken als Basis für den Rennsport, wurde aber auch in 406 Exemplaren als Straßenversion gebaut. Der Porsche 917/10 aus der Interserie hingegen ist ein völlig anderes Kaliber. Der Finne Leo Kinnunen steuerte das brachiale Gefährt 1972 souverän zum Interserie-Meistertitel, 1.000 PS leistete der turbobefeuerte Zwölfzylinder im Heck der Flunder, die man ursprünglich für die CanAm-Serie konzipiert hatte.

Der Porsche 924 Carrera GT wurde von AutoArt kongenial verkleinert. Die Karosserielinien makellos umgesetzt, die Proportionen exzellent getroffen, alle Spaltmaße ebenmäßig und minimal. Natürlich lassen sich alle Türen und Hauben öffnen, natürlich sind auch die Klappscheinwerfer funktional ausgelegt. Vorne trägt der Carrera GT fotogeätzte Lufteinlässe, die Leuchten vorne sind einmal mehr perfekt. Auch hinten sind die Reflektoren der Rückleuchten schön dargestellt, allerdings lässt der Carrera GT die typischen schwarzen Unterteilungen der 924er Rückleuchten vermissen - schade drum.

Dafür gibt es innen ein hervorragendes Interieur samt Teppichnachbildung und filigran aufgedrucktem Sportmuster auf Türinnenteilen und Sportsitzen. Die Instrumente sitzen in tiefen Höhlen und auch ansonsten atmet das achtzehnfach verkleinerte Innenleben den gestalterischen Geist der späten Siebziger. Sehr schön - wie auch die herausragende Nachbildung des turboaufgeladenen Vierzylinders unter der Fronthaube. Komplett verkabelt und mit allen Wartungsschildchen und Warnhinweisen versehen, hat AutoArt die drangvolle Enge des Motorabteiles sehr präzise nachgebildet. Müßig zu erwähnen, dass ein derart gutes Modell natürlich auch auf perfekt proportionierten und nachgebildeten Rädern rollt. Auch das Lackfinish sowie die gesamte Verarbeitung wissen zu gefallen, schade nur, dass hier der Fettfilm wieder zugeschlagen hat, der häufig auf Modellautos aus chinesischer Fertigung zu finden ist. Das ist nicht weiter dramatisch, verlangt vom stolzen Besitzer aber zunächst intensive Polierarbeiten um die Schlieren gerade auf dem schwarzen Lack rückstandsfrei zu entfernen. Das soll aber die herausragende Qualität dieses neuen Porsche-Modelles von AutoArt nicht schmälern!

"Herausragende Qualität" sind auch die richtigen Stichworte für den Porsche 917/10 aus dem Hause Minichamps. Das Basismodell ist zwar grundsätzlich bekannt, die neueste Version im gelben Kleid des Interserie-Siegers wollen wir aber zum Anlass nehmen, diese fantastische Miniatur einmal mehr zu würdigen. Minichamps ist bekannt dafür, bei Modellen nach Rennsportvorbildern besonders detailverliebt zu Werke zu gehen und der 1000-PS-Übersportwagen der siebziger Jahre ist ein perfekter Beweis für diese These. Zwar lässt sich die Frontpartie nicht abnehmen, aber unter dem Heck zünden die Aachener ein Detailfeuerwerk allerfeinster Güte. Der große Zwölfzylinder ist mitsamt Rohrrahmen und allen Technikdetails perfekt nachgebildet und lässt mit allen Kabeln und Schläuchen, sowie einer realistischen Farbgebung keine Wünsche offen. Dieses Detailniveau setzt sich auch im Cockpit nahtlos fort, wo wir sogar winzige aufgedruckte Beschriftungen für die einzelnen Lämpchen und Schalterchen entdecken können. Der Fahrersitz des fliegenden Finnen Kinnunen ist in rauher Textiloptik gehalten, der Sicherheitsgurt schön nachgebildet.

Die Türen lassen sich natürlich auch öffnen, die Spaltmaße am Modell sind ausreichend schmal (und vermutlich besser als am Original). Die Verarbeitung des Modelles ist ohne Fehl und Tadel - höchstens die Verwendung von Decals für die meisten Schrftzüge könnte kritisch angemerkt werden, aber auch die Verarbeitung dieser Schiebebilder kann überzeugen. Beachten Sie die gelochten Bremsscheiben, die exakt beschrifteten "Firestone"-Walzen und die winzige Abschleppöse an der flachen Front - einfach ein tolles Modell.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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