Montag, 22. Februar 2010
Luxus-Kugel - Fiat 500 L von Minichamps, 1:18
Mitte der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts mussten auch Kleinwagen ein wenig Luxus bieten - spartanisch und billig reichten angesichts steigenden Wohlstandes nicht mehr. Fiat hatte mit dem Nuova 500 zwar inzwischen einen veritablen Bestseller im Programm, musste aber feststellen, dass die simple Ausstattung beim Kundenkreis nicht mehr ankam. Die Antwort war der 500L, wobei das "L" für Lusso - Luxus - stand. "Luxus" ist dabei ein recht dehnbarer Begriff, denn mit neuen Kurbelfenstern, neuen Chromzierleisten, Chromradkappen und den neuen Stoßbügeln vorne und hinten war der kugelige Herzensbrecher natürlich nicht zur Luxusyacht der Stadtstraßen mutiert, aber das Publikum honorierte den Ausstattungszuwachs zum kleinen Preis und der 500L konnte die Erfolgsgeschichte des "Nuova 500" eindrucksvoll fortsetzen, bis zu seiner Ablösung durch den 500D im Jahre 1972.
Im Hause Minichamps hat man zu dem kugeligen Italiener ein besonders herzliches Verhältnis, Firmenchef Paul Lang nannte als erstes Auto einen 500L sein Eigen. Somit ist es fast schon überraschend, dass der Kleine aus Turin erst jetzt das Minichamps-Programm in 1:18 bereichert. In der preisgünstigen "Car Collection" für unter 50 EUR ist der Nuova 500 nun als blauer 500L und als dunkelblauer 500 im "Carabinieri"-Outfit erhältlich. Beide Modelle gefallen zunächst durch die hervorragende Wiedergabe der runden Form des Meisterstücks von Fiat-Entwickler Dante Giacosa. Türen und Hauben klappen auf und schließen auch recht gut, nur an der Fronthaube würden wir uns etwas kleinere Spalten wünschen.
Innen sieht man in erster Linie schwarz, denn das Interieur ist größtenteils in schwarzem Kunststoff gehalten. Nur die Speichen des Lenkrades und das Armaturenelement bringen ein wenig Farbe in das doch recht triste Interieur. Dieser düstere Eindruck setzt sich im Motorenabteil nahtlos fort, auch dort dominiert schwarzer Kunststoff, der allerdings auch hier alle wichtigen Details präzise darstellt - da bemerkt man die preisgünstige Ausführung. Immerhin bildet man den Motorblock selbst in silbernem Metalliclook nach, der pinselbegabte Sammler kann hier sicher noch ein paar Akzente setzen. Auch unter der Fronthaube sind alle wesentlichen Details exakt nachgebildet und auch ein Reserverad ist vorbildgerecht eingeparkt.
Natürlich sollen auch die sauber nachgebildeten Leuchten vorne und hinten erwähnt werden, schade nur, dass man die Blinkleuchten an den Kotflügeln nur mit Aufdrucken dargestellt hat. Die Chrombügel vorne wie hinten sind filigran ausgeführt, die Felgen simpel, aber vorbildgerecht. Schön auch die schmalbrüstige, aber vorbildgerechte Bereifung. Ein rundum erfreuliches Modell, die perfekte Ergänzung zu Norevs wunderbarer Giardiniera.
Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!
Text und Fotos: Georg Hämel