Sonntag, 31. Januar 2010

Bburago lässt grüßen - Ferrari F40 LM von Hot Wheels Elite, 1:18

Als Ferrari anlässlich des vierzigsten Firmenjubiläums 1987 den F40 präsentierte, da wirkte dieser spartanische Straßen-Hochleistungssportwagen mit seinem nackten Interieur und dem gewaltigen Heckflügel wie ein reinrassiger Rennsportwagen. So war es nicht verwunderlich, dass Ferrari sich an die Tuningschmiede Michelotto in Padua wandte, um auf Basis des F40 tatsächlich einen Rennsportwagen entstehen zu lassen. Erstmals 1988 getestet setzte Ferrari France den auf den Namen "F40 LM" getauften neuen GT-Sportler 1989 im Rahmen der amerikanischen IMSA GT-Serie ein, unter anderem mit dem damaligen Ferrari-F1-Star Jean Alesi am Steuer.

Ferrari France beendete die Einsätze aber schon frühzeitig und von den 19 bei Michelotto gebauten F40 LM wurden nur drei Exemplare tatsächlich im Rennsport eingesetzt. Doch die Karriere des F40 LM sollte eine wundersame Wendung nehmen, denn als 1994 die neue BPR-Rennserie für GT-Fahrzeuge ins Leben gerufen wurde, zeigten einige Teams großes Interesse, den schnellen Italiener zu reaktivieren. Michelotto entlockte dem F40 weitere Pferdestärken und modifizierte auch das Getriebe des nun "F40 GTE" getauften Boliden. Eines der erfolgreichsten F40-Teams sollte die französische RFR-Mannschaft unter Leitung von Michel Ferté werden, der einem Sammler seinen F40 LM abkaufte und ihn, nach kleineren Modifikationen, in der BPR-Championship an den Start brachte. Ein besonderes Ziel des Teams war dabei der Start beim Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans, für die man dem F40 ein geändertes Getriebe gönnte. Obwohl man bei allen Langstreckenrennen bis Le Mans mit großen technischen Problemen zu kämpfen hatte, stürzte man sich dennoch optimistisch in die 24-stündige Hatz an der Sarthe und erreichte mit der Besetzung Michel Ferté, Olivier Thévenini und Carlos Palau einen überraschenden sechsten Platz in der GT-Klasse und einen zwölften Gesamtrang - der erste Ferrari seit vielen Jahren, der die 24 Stunden von Le Mans beendete.

Das Hot Wheels Elite-Modell des F40 LM ist zunächst einmal die Rückkehr eines echten Modellklassikers, denn es basiert in Grundzügen (wie auch das ausverkaufte Straßenmodell) auf dem guten, alten F40-Modell aus den Werkstätten von Bburago. Damit sind dann schon die recht üppigen Spaltmaße an Türen und Hauben erklärt, aber bevor der engagierte Sammler nun angewidert die Nase rümpft, sollte ein genauerer Blick auf diese Neuerscheinung geworfen werden. Zunächst einmal hat Hot Wheels das Basismodell intensiv überarbeitet, die Frontpartie wurde ebenso wie das Heck, neu gestaltet. Vorne finden wir nun den gewaltigen Lufteinlass in der Haube, die Klappscheinwerfer sind entfallen und stattdessen finden wir die großen Frontscheinwerfer unter dünnem Klarsichtmaterial sowie natürlich die von feinen Streben gehaltene Spoilerlippe.. Hinten ist rund um die drei Endrohre ein Hitzeschutz aus geriffeltem Blech angebracht, der Grill am Heck trägt eine Strebe in der Mitte sowie eine Nebelrückleuchte und natürlich ist der Heckflügel verändert worden und hat nun das (beim Vorbild) verstellbare Mittelteil bekommen.

Innen wurde das Interieur ebenfalls umfangreich modifiziert, der rote Rand am Lenkrad ist keine orginelle Farbgebungsidee von Hot Wheels, sondern saubere Vorbildrecherche: Genau so sieht das Lenkrad im 1:1-"Pilot"-F40 LM aus. Die Instrumente weichen LED-Anzeigen, rechts ist der Beifahrersitz zugunsten der Feuerlöscheinrichtung entfallen und wir sehen die Verkabelung der Elektronik. Beachten Sie auch die überarbeiteten Türinnenteile mit den dünnen Bändern um die Türen zu schließen sowie die Kevlarnachbildung der Innenseiten! Auch das Motorabteil wurde intensiv überarbeitet und trägt nun zwei gewaltige Ladeluftkühler sowie eine komplett neue Abgasanlage. Auch die Radaufhängungen samt Stoßdämpfern wurden filigraner gestaltet und können sehr gefallen. Natürlich trägt der Renn-F40 auch neue Felgen, die schön gestaltet sind und den Blick auf die neue Bremsanlage mit Metallbremsscheiben freigeben.

Nüchtern betrachtet ist der F40 LM aus dem Hause Hot Wheels Elite also nichts anderes als ein intensiv bearbeitetes Bburago-Modell, aber für alle Sammler, die sich einen solchen Umbau in dieser ausgesprochen guten Qualität nicht zutrauen, ist das Modell eine echte Alternative - auch preislich gesehen! Ich halte das Modell jedenfalls für eine erfreuliche Ergänzung des Ferrari-Modellprogrammes und bin auf die nächsten Varianten gespannt.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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