Mittwoch, 6. Januar 2010

Alter englischer Adel: Austin Princess von Oxford Diecast in 1:43

Speziell im Vereinten Königreich bestand immer ein Bedarf an sehr traditionellen Chauffeurslimousinen, die Mitglieder des Königshauses und genügend weitere Blaublüter mussten schließlich standesgemäß zum House of Lords oder auch zum Club vorgefahren werden. Neben Rolls Royce und Daimler brachte auch die Marke Austin nach dem Krieg eine solche Limousine auf den Markt. 1952, im Jahre der Gründung der BMC (British Motor Corporation) durch das Zusammengehen von Austin mit der Nuffield-Gruppe (Morris, MG, Riley, Wolseley) wurde eine neue Karosserie vorgestellt, und diese Variante hat Oxford für sein erstes Modell ausgewählt. Die Technik kann man getrost als konventionell bezeichnen, Kastenrahmen, Hinterachse mit Blattfedern, 6-Zylinder-Reihenmotor mit 4 Liter Hubraum, keine Servounterstützung für Lenkung und Bremsen, der Chauffeur brauchte das nicht. . .
1958 beschloss man bei BMC, unter der Bezeichnung Princess eine neue Luxusmarke zu kreieren. Die Basis dazu wurde mit den bisherigen Austin-Spitzenmodellen gelegt; so kam die Austin A135 Limousine zu ihrem zweiten Namen und firmierte jetzt als Princess IV L.W.B., ohne größere optische oder technische Änderungen. 1960 wurde der Markenname um Vanden Plas (zu BMC gehörendes Karosseriewerk) erweitert, der korrekte Name lautete jetzt Vanden Plas Princess 4 Litre. Mit der Fusion der BMC mit Leyland 1968 war auch das Ende der großen Austins gekommen. Die letzten Modelle hießen Vanden Plas Princess Limousine und bekamen auch noch ein größeres Kühlergitter und Doppelscheinwerfer à la Rolls Royce Silver Cloud II verpasst. Nach 3344 gebauten Exemplaren in 16 Jahren stand die konzerneigene Ablösung mit der Daimler Limousine, die es als Modell ja schon von Oxford gibt, bereit.

Wie erwähnt, stellt das neue Oxford Diecast-Modell die erste Fassung der Austin Princess Limousine dar. Spätere Versionen unterscheiden sich durch ausgeschnittene Radabdeckungen an den Hinterrädern, ein geteiltes letztes Seitenfenster und einen etwas geänderten Kühlergrill. Die Grundform ist exzellent reproduziert, die Proportionen stimmen. Der auch im Original eher sparsame Chromschmuck ist mit vielen Anbauteilen wiedergegeben, Türgriffe mit Zierleisten, Fensterumrandungen sowie Details am Kofferdeckel sind gesilbert. Angenehm fallen die Zusatzscheinwerfer und das hinter Glas liegende hintere Kennzeichen auf. Der Innenraum ist, wie von diesem Hersteller gewohnt, sauber, aber einfach ausgestattet. Trennscheibe, Mittelsitzreihe, großes Lenkrad mit etwas dickem Hupring, Holzapplikationen an den Türen sowie ein leider nur stilisiertes Armaturenbrett ohne Bedruckung. Am Unterboden sind die wichtigsten Baugruppen dargestellt, dem Auspuff gönnt man ein gesilbertes Extrateil. Die Räder stimmen in Ausführung und Dimension. Das Lackfinish ist bei den geprüften Modellen sehr gut, glänzend, glatt und nicht dick aufgetragen, aber kantendeckend.

Der Austin Princess stellt eine echte Bereicherung auf dem Markt dar, Sammler von Modellen aus dem Königreich und Liebhaber von Repräsentationsfahrzeugen kommen an diesem Prachtstück von Oxford Diecast nicht vorbei. Auf weitere Varianten, auch mit zweifarbigen Lackierungen, kann man gespannt sein. Das Manko im Innenraum fällt wegen der relativ kleinen Fensterflächen nicht so stark ins Gewicht, und der Preis von ca. 25 - 28 Euro ist sehr anständig.

Wir danken Alexander Schakow von Supercars für unser Fotomodell.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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