Dienstag, 15. Dezember 2009

Muscle-Car aus Rüsselsheim - Opel Commodore A GS/E Coupé von Revell, 1:18

Revolution in 1:18, zweiter Versuch. Nachdem Revells "Composite"-Serie mit 1:18-Kunststoffmodellen im vergangenen Jahr leider keinen allzu überzeugenden Start hinlegte, weil der Erstling Artega GT mit schlechter Lackierung und unbefriedigender Verarbeitung eines im Kern guten Modelles enttäuschte, liegt die Hoffnung für Revells ambitionierten Versuch, den 1:18-Markt mit Kunststoffmodellen aufzumischen nun auf den breiten Schultern des Opel Commodore A GS/E.

Die Proportionen und Linien des großen Opel-Coupés zu treffen, ist keine leichte Aufgabe - einige Hersteller sind in den letzten Jahren schon daran gescheitert. Revell hingegen hat alles richtig gemacht, der Rüsselsheimer Anzug sitzt wie angegossen. Wie schon beim Artega hat Revell auch hier alle Hauben und Türen beweglich gestaltet, die Teile schließen mit recht geringen Spaltmaßen. Allerdings zeigt sich hier manchmal ein Fluch der leichtgewichtigen Kunststoffteile, durch das mangelnde Eigengewicht schließen die Hauben oft nicht so gut, wie sie eigentlich könnten und auch die Türen gehen sehr leicht wieder auf. Hier wäre es wünschenswert, dass Revell über eine bessere Fixierung der Teile in geschlossenem Zustand nachdenkt, um dieses Phänomen zu umgehen - denn eigentlich passen alle Teile hervorragend auf- und ineinander.

Ein Hauptkritikpunkt am Artega GT war die mangelnde Qualität der Lackierung und hier kann man beim Commodore wirklich eine deutliche Verbesserung feststellen. Bei wenigen der in Augenschein genommenen Modelle ließ sich ein an kleinen Stellen ein Hauch von Orangenhaut feststellen, aber in der Regel ist das Lackfinish sehr ordentlich, Das Modell ist ab Revell in Weiß und Rot erhältlich, Modellautoversender Modelcarworld hat zwei Sondermodelle in Blau- und Goldmetallic erhalten. Bei unserem Muster waren die schwarzen Kontrastflächen für den zeitgenössischen Sportlook und die Vinyldach-Imitation sehr sauber und scharf abgesetzt und auch die silbernen Zierleisten hat man bei Revell sauber aufgedruckt.

Innen gibt es einen schön detailierten Innenraum, in dem das braun abgesetzte Armaturenbrett und silberne Zierelemente Akzente im ansonsten vorbildgerecht tristen Schwarz setzen. Die Instrumente sind sauber aufgedruckt, das große Sportlenkrad hat feine Speichen und die Verstellelemente der Sitze sind als Chromteile angesetzt. Teppichnachbildung gibt es nicht, aber wo findet man diese schon in der Preisklasse unter 40 EUR? Widmen wir uns lieber der sehr detailierten Wiedergabe des Reihensechszylinders unter der Motorhaube, die Revell mit realistischen Einfärbungen und kompletter Darstellung aller Nebenaggregate sehr exakt inszeniert. Der Motor ist komplett verkabelt, Aufdrucke für Wartungshinweise und Batterielogo sind sehr schöne Details. In Zeiten, in denen in immer mehr 1:18-Modellen unter der Haube nur noch bedruckte Platten stecken, ist der Motorraum des Revell-Commodore ein echtes Highlight.

Der Kofferraum präsentiert sich weniger aufwändig detailiert, aber außer dem Reserverad war da auch beim Vorbild nicht viel zu finden. Der Revell-Commodore rollt auf schön nachgebildeten Felgen, die Scheinwerfer haben ausreichend Tiefe, die Rückleuchten wären schöner, wenn die Befestigungsstäbe weniger deutlich zu sehen wären. Insgesamt hinterlässt der Revell-Commodore einen sehr angenehmen Eindruck. Er mag keine Revolution in 1:18 sein, aber Revell hat hier ein sehr schönes und gut verarbeitetes Modell auf die Räder gestellt. Wenn man nun noch die erwähnten kleinen Probleme abstellt, dann kann man mit Modellen wie dem Commodore auch in den Revieren deutlich teurerer Modelle erfolgreich wildern.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.