Donnerstag, 19. November 2009

Spektakuläre Renner aus der frühen Spoiler- und Flügelzeit - Lola T 220 und Lotus 62 von Spark in 1:43

Von Spark kann man außer modernen Le Mans-Autos usw. immer wieder mit überraschenden Rückblicken in die Renngeschichte rechnen. Wir freuen uns auf den Lola T 220 als Ergänzung der CanAm-Reihe und auf den Lotus 62, einen reinrassigen 2-Liter-Sportwagen mit formalen Anklängen an den Lotus Europa.


Lotus 62 Brands Hatch 1969, 1. 2-Liter-Klasse

Der Bekanntheitsgrad des Originals dürfte nicht allzu groß sein, aber der Lotus 62 gehört von der Optik bestimmt zu den reizvollsten kleinen Mittelmotorsportwagen. Die Grundform hat er vom Europa bekommen, mit dessen vom Renault 16 übernommenen 1,5-Liter-Motor war aber kaum Staat zu machen, weshalb Lotus für Rennzwecke und später auch in Serie den Ford Twin Cam einbaute. Der 62 hingegen baut auf einem Gitterrrohrrahmen auf, verwendet ein ZF-Getriebe und den von Lotus auf 220 PS gebrachten Motor aus dem Vauxhall Victor 2000. Die Optik passt zur Leistung: breite Kotflügel mit entsprechenden Rädern, große Lüftungsöffnungen und die geduckte Linie ergeben ein spetakuläres Fahrzeug. Die vielen Spoiler deuten auf Probleme mit dem Abtrieb und der Straßenlage hin; zu dieser Zeit hat man noch auf der Strecke experimentiert und nicht im Windkanal. Zeitgemäß trägt der Lotus 62 die Farben des Gold Leaf Team Lotus, die auf den Fotos des Modells fehlenden Logos auf den Türen sind normalerweise als Decalbogen beigelegt, fehlen aber beim Fotomuster. Auf Anfrage will Spark den Bogen nachliefern. Meine leider sehr spärlichen Informationen weisen außer den 6 Stunden von Brands Hatch auf Teilnahmen in nationalen Sportwagenrennen hin, wo die beiden gebauten Exemplare oft die Klasse gewannen. Von weiteren Einsätzen nach 1969 ist leider nichts bekannt.

Das Modell von Spark entspricht dem gewohnten Niveau dieses Herstellers. Die Gesamtform ist hervorragend wiedergegeben, Lackierung, Details und Beklebung entsprechen den Vorbildfotos. Allerdings sind manche Decals wie z. B. Autolite rechts vorne oder der goldene Streifen hinten etwas unsauber aufgebracht. (siehe Fotos). Die großzügige Verwendung von Fotoätzteilen, die verchromten Tiefbettfelgen, die Innenausstattung und vor allem die feinen Spoiler vorne und hinten (mit transparentem Mittelteil für die Rücksicht) lassen ein Klassemodell entstehen. Nett auch die Nachbildung der Hinterradaufhängung und der Antriebsgruppe auf der Unterseite. Für Freunde besonderer Rennautos führt kaum ein Weg an diesem Lotus vorbei. Wie wäre es jetzt noch mit Harald Ertl's Gruppe5-Europa aus der DRM 1979?


Lola T 220 CanAm 3. Laguna Seca 1970

Lola stellte 1966 mit John Surtees auf einem T 70 Spider den ersten Gesamtsieger der legendären Can-Am-Series für zweisitzige Rennwagen. Dann begann die große Zeit der McLaren, die erst 1972 durch Porsche beendet wurde. Lola beteiligte sich bis 1972, wobei man 1971 mit Jackie Stewart und dem T 260 einen dritten Gesamtrang erreichte. Mit dem T 220 konnte Peter Revson 1970 einige schöne Platzierungen erreichen (2. in Mid-Ohio, 3. in Donnybrooke und Laguna Seca), mit 6 Ausfällen ergab sich der doch enttäuschende 8. Gesamtrang. Der Attraktivität des Vorbildes tut das keinen Abbruch.

Spark hat ein tolles Modell produziert. Die rot/weiße Lackierung mit silbernem Heckflügel und Seitenteilen ergeben mit dem Schachbrettmuster einen schönen Gesamteindruck, die auf unserem Fotomodell bereits platzierten Tabakwerbedecals finden sich unter der Bodenplatte der Verpackung. Die Bilder sprechen für sich, sowohl außen als auch innen sind viele Details liebevoll nachgebildet. Die Halterung des Heckflügels, die Auspuffführung sowie Reifen und Felgen sind gut reproduziert. Zwei kleine Kritikpunkte: Ein paar Kabel an Motor und Armaturen würden die Wirkung noch stark verbessern, und die Ätzteile im Bereich der Hinterradaufhängung wirken sehr eindimensional. Ansonsten ist der Lola T 220 eine wichtige Ergänzung für Spark's Can-Am-Modellreihe, wir hoffen auf viel Erfolg und weitere Exemplare aus einer der spektakulärsten Rennserien aller Zeiten.

Unsere Fotomuster wurden uns von Modellauto Schirmer zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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