Samstag, 16. Juni 2007

Bella macchina? - Alfa Romeo Spider von Welly, 1:18

Seit den fünfziger Jahren sind die Spider aus dem Hause Alfa Romeo der Inbegriff für kleine italienische Zweisitzer und die ideale automobile Verkörperung eines mediterranen Lebensstils. Von den großen Namen der Zunft eingekleidet (zumeist von Pininfarina) haben alle Alfa Spider einen unvergleichlichen Stil gemein und wenn - wie bei dem nun ausgelaufenen Spider - nicht unbedingt immer klassische Schönheiten herauskamen, so waren es doch immer klar als italienische Erzeugnisse identifizierbare Wagen, die große Begehrlichkeiten wecken konnten.

Der neue Alfa Spider basiert auf dem Brera-Coupé und somit ist das Design eine Kollaboration von Giugiaro (Frontpartie) und Pininfarina (Heck), wirkt aber dennoch wie aus einem Guss. Rein ästhetisch spielt der Spider in seiner Klasse sicher ganz weit vorne mit. Schlappe Motoren, hohes Gewicht und ein stolzer Einstiegspreis haben in der Fachpresse allerdings für reichlich Kritik gesorgt. Dennoch ist der neue Spider ein würdiger Nachfolger der legendären Alfa-Reihe und soll in den kommenden Jahren die Speerspitze für die Rückkehr von Alfa Romeo auf den amerikanischen Markt bilden.

Als Modell im großen Maßstab 1:18 war der Spider auf der Messe in Nürnberg von Norev und Welly angekündigt worden und erstaunlicherweise sind es nun die Welly-Chinesen, die ihr Modell als erste auf den Markt bringen. Rein äußerlich macht der Welly-Spider einen durchaus guten Eindruck. Die Proportionen scheinen die Formenbauer gut getroffen zu haben und die Spaltmaße der zu öffnenden Teile (Türen und Hauben) sind erfreulich knapp bemessen.

Ein wenig unschön ist vielleicht die hohe Bodenfreiheit des sportlichen Italieners, die aus dem gefederten Fahrwerk des Welly-Modelles resultiert. Da ist Nacharbeit durch den Sammler angesagt, aber das Problem sollte sich leicht beheben lassen. Wer braucht eigentlich Federung in einem Modellauto???? Wie auch immer, die Felgen des Spider sind jedenfalls sehr gut gelungen.

Im Interieur hat man sich auch viel Mühe gegeben, den italienischen Charme des Originales umzusetzen. Unschön allein die "Dogleg"-Scharniere der Türen, die auch noch recht massiv ausgefallen sind - und die unlackierten Ecken im Türbereich, ein Manko, das sogar Bburago in den letzten Jahren abstellen konnte. Der Motorraum ist umfangreich lackiert und bedruckt und macht einen guten, sauber detailierten Eindruck.

Alles in allem haben die Chinesen ein sehr schönes Modell des neuen Alfa Spider abgeliefert. Auch wenn die Verarbeitung nicht an allen Stellen optimal ist, für den schmalen Preis von 25 EUR geht das Modell mehr als nur in Ordnung. Ob Norev einen deutlich besseren Spider abliefern kann bleibt abzuwarten, die Messlatte hat Welly jedenfalls schon recht hoch gelegt.

Wir danken Menzels Lokschuppen für unser "Fotomodell".

Text und Fotos: Georg Hämel

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