Mittwoch, 26. August 2009

Daimler, Jensen und MG: Britische Modelle von Oxford Diecast in 1:43

In diesem Jahr hat Oxford Diecast, bisher hauptsächlich durch Lieferwagen und kleinere Maßstäbe bekannt, auch den Markt höherwertiger Miniaturen in 1:43 entdeckt. Die bisher erschienenen Modelle ergänzen hervorragend die von Corgi produzierten Vanguards, bei denen die Neuheiten in letzter Zeit spärlich ausfielen. Drei der ersten vier Fahrzeuge wollen wir vorstellen, außerdem gibt es noch einen Jaguar Mk VII/VIII in verschiedenen Ausführungen, der durchaus gelungen ist.

Daimler DS 420 Limousine
Endlich ein Großserienmodell dieses typisch englischen Repräsentationsfahrzeuges. Die technische Basis stellte der Jaguar Mk X, die 5,74 Meter lange Limousine wurde von 1968 bis 1992 in 5043 Exemplaren hergestellt. Der Standardaufbau stammte von Vanden Plas, aber 927 Daimler wurden mit Sonderkarosserien versehen. Eine davon stellt wohl der ebenfalls von Oxford Diecast produzierte Leichenwagen dar.

Von der Limousine gibt es bereits einige Varianten, z. B. ein Hochzeitsfahrzeug, das Auto der Queen Mum und das gezeigte Modell in schwarz/Carltongrau. Die Zweifarbenlackierung passt gut zu dem sehr traditionellen Design, allerdings ist das grau beim Modell sehr matt und erinnert fast an eine Tarnfarbe. Die Farbtrennung durch aufgedruckte Zierleisten ist recht gut gelungen, in dieser Preisklasse sind echte Chromapplikationen eher selten. Stoßstangen, Grill, Kühlerfigur, Hupengitter, Scheibenwischer, Türgriffe, Nummernschildbeleuchtung, Rücklichter, Innen- sowie Außenspiegel und Radkappen sind Chromteile, Felgen und Reifen sind in Ordnung. Am Unterboden findet sich eine einfache Rahmendarstellung und eine eingesetzte Auspuffanlage. Die Innenausstattung ist komplett, aber ohne Bedruckungen ausgeführt. Hier könnte man mit wenig Aufwand das Modell stark verbessern.

Der Gesamteindruck des Modells ist sehr gut, wir empfehlen eine andere Farbgebung, um das Problem der matten Lackierung zu umgehen.


Jensen Interceptor Series I

Mit dem Interceptor ließ Jensen erstmals das Design außer Haus entwickeln. Die Formgebung stammte ursprünglich von Carrozzeria Touring, wurde aber letztlich wegen der klammen Finanzsituation dort bei Vignale fertiggestellt. Bekannt war auch noch der FF mit nahezu gleicher Karosserie, aber Vierradantrieb von Ferguson; lange vor Audis Quattro-Revolution.

Fast gleichzeitig mit Neo Scale präsentierte Oxford seinen Jensen. Ein Vergleich wäre bei ca. 20 Euro Preisunterschied unfair. Auch dieser Jensen ist ein gutes Modell. Die übliche Machart mit einer Mischung aus separaten Chromteilen und Drucken; die Scheiben sind natürlich viel dicker als bei Neo, dafür sitzen sie immer richtig. Räder, Leuchteinheiten und Innenausstattung sind in Ordnung, auch hier wären ein paar Drucke im Interieur hilfreich. Der Gesamteindruck sowie die Lackierung des Modells in fawn metallic ist sehr gut. Series II und III sind ebenfalls erhältlich.

MG Magnette ZB Saloon
Hier haben wir es mit einem der typischen britischen Saloons aus den Fünfzigern zu tun. Das "Badge Engineering" bei der British Motor Corporation führte zu Parallelmodellen mit unterschiedlichen Markennamen. Die MG Limousine (zuerst ZA, gibt es auch von Oxford) war baugleich mit dem Wolseley 4/44, der den gleichen BMC-Standardmotor besaß. 1959 wurde die Baureihe durch den Mk III mit der Trapezlinie von Pininfarina ersetzt.

Das Modell erfüllt die gleichen Kriterien wie die anderen Oxford-Produkte. Die Zweifarbenlackierung ist hier ohne Tadel, Chromteile und Drucke ergeben einen sehr schönen Gesamteindruck, aber das Interieur würde auch beim MG etwas Aufwertung verdienen. Für die ansonsten meist aus Sportwagen bestehende MG-Kollektion ist der Magnette eine gute Ergänzung.

Uns gefällt diese neue Linie: Interessante Vorbildauswahl, nette Varianten, gute Formwiedergabe und ein attraktiver Preis. Mit etwas mehr Details vor allem in den Innenräumen wären die Oxford Diecast Models Spitze. Als nächste Formneuheit ist übrigens ein Austin Princess aus den frühen 50ern angekündigt, auf den wir uns schon freuen. Unsere Fotomuster haben wir von modelcarworld gekauft, ansonsten haben noch nicht allzuviele Händler die Marke im Programm, was sich aber bestimmt noch ändern wird.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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