Dienstag, 25. August 2009

Bella Macchina - Alfa Romeo Giulia Spider von Minichamps, 1:43

Für seine Alfa-Romeo-Reihe hat sich Minichamps wieder ein sehr attraktives Vorbild ausgesucht: Der Giulia Spider stellt die letzte Evolution des klassischen Pininfarina-Designs dar, bevor mit dem Duetto der Nachfolger auf den Markt kam.

Um die Geschichte dieses Fahrzeugs kurz zu beschreiben, müssen wir in das Jahr 1955 zurückgehen, als mit der Giulietta erstmals ein kleines, in relativ großer Serie geplantes Modell vorgestellt wurde. Dieser Typ war auch die Urzelle für den legendären Alfa-Doppelnockenwellen-Vierzylinder. Das Sprint genannte Coupé stand wie die Berlina auf dem Turiner Salon, der Spider wurde dann im Frühjahr in Mailand präsentiert, nachdem ein Entwurf von Bertone nicht akzeptiert wurde. Bis 1962 wurden in drei Bauserien über 17.000 Spider produziert, von denen viele den Atlantik überquerten, um die Nachfrage nach kleinen Sportwagen aus der alten Welt zu befriedigen.

Mit dem Erscheinen des neuen Mittelklassemodells Giulia mit 1600 ccm übernahm man fürs erste einfach das Coupé und den Spider, installierte die größere Maschine, und schon war der Giulia Spider geboren, den es dann auch noch mit 113 statt 91 PS als Spider Veloce gab. Am besten erkennt man die 1600 Spider an der Motorhaube mit der Hutze. Insgesamt wurden 10.341 Stück produziert, bis dann eben das neue Modell, ursprünglich als „Osso di Sepia“, später als Duetto, präsentiert wurde. Der lebte ja dann bis weit in die 90er Jahre. Während der Bauzeit des Giulia Spider flossen immer wieder Änderungen ein, so wurden z. B. die letzten Exemplare mit vorderen Scheibenbremsen ausgeliefert. Bei einem Leergewicht von 960 kg waren durchaus lebendige Fahrleistungen zu erwarten, und mit 2,25 m Radstand war der Spider auch sehr wendig. Vergleiche mit modernen Autos sollten lieber unterbleiben. . .

Minichamps hat für sein Modell ein ganz helles blau ausgewählt, eine Farbe, die dem Spider ausgezeichnet steht. Überhaupt gehört der Alfa zu den Glanzstücken aus Aachen; die Proportionen sind einwandfrei getroffen, auch die relativ große Bodenfreiheit geht in Ordnung, ich assoziiere die Karosserie mit einem knappen, aber toll sitzenden Sommerkleidchen. Die Chromteile sind perfekt, Scheinwerfer, Rücklichter und Räder genügen hohen Ansprüchen. Der Scheibenrahmen ist sehr filigran, Sonnenblenden waren auch beim Original nicht vorhanden.

Im Innenraum gefallen das lackierte Armaturenbrett ebenso wie die in Wagenfarbe abgesetzten Türinnenseiten mit ihren Verkleidungen. Das Lenkrad mit drei Speichen passt für die Giulia, auch die Sitze sind in Ordnung, lediglich die Bodenteppiche hätten nicht gerade schwarz sein müssen.

Vorbildgemäß sind viele Alfa-Logos aufgedruckt (Radkappen, Grill, Lenkrad, Kofferraumöffner), auch der kleine 1600-Schriftzug auf dem Kofferdeckel ist an seinem Platz, warum aber gerade die Bedruckungsspezialisten aus Aachen das Pininfarina-Logo am Vorderkotflügel vergessen haben, ist unerklärlich. Da hilft nur der Griff in die Decalkiste, wo solche Logos vorhanden sein sollten. Über die fehlenden Nummernschilder bin ich hingegen dankbar. Wie bei vielen italienischen Autos hat man auch beim Spider vergessen, vernünftigen Platz zu schaffen. Vorne ging das ja in Italien mit seinem Minitaferl, aber hinten musste man eine Blechplatte oberhalb der Stoßstange befestigen, was nicht gerade elegant aussieht.

Auf jeden Fall bereichert der Giulia Spider von Minichamps jede Alfa-Sammlung und zählt zu den erfreulichsten 1/43-Modellen dieses Jahres. Der Preis liegt für die Modelle der Alfa-Serie etwas höher, aber ich habe keinen Euro bereut.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text: Rudi Seidel, Fotos: Georg Hämel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.