Montag, 20. Juli 2009

Kleines Meisterwerk - Lancia Fulvia 1,6 HF "Fanalone" von AutoArt, 1:18

AutoArt scheint das Thema "Abbau von Altlasten" in diesem Jahr wirklich äußerst ernst zu nehmen, mit der Lancia Fulvia 1,6 HF ist nun ein weiteres Modell im Handel eingetroffen, das schon seit Jahren durch die Ankündigungslisten geisterte. Dabei handelt es sich bei der Fulvia ja noch nicht einmal um eine echte Neuentwicklung - die Basis dieses Modelles ist als Rallyevariante schon seit einiger Zeit bekannt. Sehr schön, dass die Straßenvariante nun endlich auch für alle Freunde klassischer Italiener zur Verfügung steht.

Das Coupé der eher schlicht gestalteten Fulvia wurde zur allgemeinen Begeisterung des damaligen Publikums 1965 in Turin präsentiert. Lancias leitender Formengeber Pietro Castagnero hatte mit den eleganten, kleinen Coupé ein unumstrittenes Meisterwerk geschaffen. Das filigran gestaltete "Glashaus", die ungewöhnliche Heckpartie und die zeitlose Linie machen aus dem Fulvia Coupé bis heute einen begehrten Klassiker. Sportlich interessant wurde die Fulvia ab 1966 mit dem ersten HF-Modell, das den Startpunkt für die äußerst erfolgreiche Rallyekarriere des kleinen Coupés bilden sollte.

Den Höhepunkt der sportlichen Evolution bildete 1968 die Fulvia 1,6 HF, dank seiner übergroßen Fernscheinwerfer auf den Spitznamen "Fanalone" getauft. Der Vierzylindermotor bot nun dank erweitertem Hubraum und vergrößerten Vergasern eine Leistung von 114 PS und konnte das leichte Coupé auf bis zu 180 km/h beschleunigen. Auf den Rallyepisten der Welt wurde die Fulvia fast unbesiegbar und auch als Straßensportwagen sorgte diese schärfste Version des hübschen Lancia für Begeisterung.

Dies kann schon auf den ersten Blick auch dem Modell gelingen. Die elegante Linie Castagneros mit dem filigranen Dachaufbau sitzt bei der AutoArt-Fulvia wie angegossen. Kotflügelverbreiterungen sind schwarz abgesetzt, Alle Chromleisten sind auch als verchromte Teile ausgeführt, vorne gefällt der charakteristische Kühlergrill, hinten ist das ungewöhnliche Heck exakt getroffen. Einmal mehr beeindrucken die Leuchten, die extrem realistisch wirken und keine hässlichen Befestigungsstifte zeigen. Lediglich die Scheibenwischer lassen eine gewisse Filigranität vermissen - bei unserem Fotomuster war einer der zwei auch noch falsch angebracht.

Natürlich lassen sich alle Türen und Hauben öffnen (die Kofferraumhaube bei unserem Exemplar saß nicht ganz korrekt, da sollte vor dem Kauf nachgeschaut werden). Der Innenraum ist sehr detailiert dargestellt, das Armaturenbrett trägt Holznachbildung und schöne Rundinstrumente, alle Schalter und Knöpfe sind an ihrem Platz. Auch hier zeigt AutoArt wieder ein sehr gelungenes Sportlenkrad, die präzise verkleinerten Schalensitze dürfen natürlich nicht fehlen.

War die Fulvia bis hierhin schon ein sehr gutes Modell, so verdient sie sich nacht dem Öffnen der Motorhaube zweifellos den Zugang zur Oberklasse der 1:18-Modellautowelt. Den Vierzylinder mit dem charakteristischen gelben Ventildeckel haben die AutoArt-Entwickler äußerst aufwändig nachgebildet. Von der komplett vorhandenen Verkabelung bis zu den winzigen Hinweisschildchen kann das Motorabteil rundum überzeugen. Realistische Einfärbungen und zahlreiche Details sorgen für Freude beim Sammler und beweisen, dass AutoArt in diesem Bereich durchaus Maßstäbe zu setzen weiß. Hier hat man alles richtig gemacht und dank ausklappbarer Haltestange bleibt die Haube auch offen. Unter der Kofferraumhaube gibt es (vorbildgerecht) außer dem Reserverad nicht viel zu sehen, aber auch hier kann die Fulvia mit farblich abgesetzten Dichtungsgummi punkten.

Die sehr schönen Nachbildungen der Leichtmetallfelgen können wir abschließend natürlich auch noch lobend erwähnen, wie auch die filigranen Metallsticker für Schriftzüge und Logos. Ein rundum erfreuliches Modell der schönen Fulvia hat AutoArt da auf die Räder gestellt, die lange Wartezeit hat sich gelohnt!

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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