Mittwoch, 17. Juni 2009

Preiswerte Newcomer - Volvo C30 von Powco, 1:18

Ein neuer Hersteller zeigt sich erstmals auf dem heißumkämpften Markt der 1:18-Miniaturen und betätigt sich gleich als Preisbrecher. Für unter 15 EUR Verkaufspreis gehen jetzt die ersten Modelle des taiwanesischen Produzenten Powco an den Start und sorgen für Aufsehen. Ein 1:18-Modellauto für diesen Preis, wie ist das möglich?

Einen ersten Hinweis auf die Gründe finden wir auf der Schachtel, die einen "Friction Motor" ankündigt. Friktionsantrieb deutet auf ein Spielzeug hin, dazu kommt ein erstaunlich geringes Gewicht. Kein Wunder, die Modelle sind allesamt komplett aus Kunststoff gefertigt und vom Hersteller aus auch eher als günstige Spielzeuge gedacht. Da sollte man selbstverständlich nicht mit Modellen in AutoArt-Qualität rechnen. Nicht ganz so selbstverständlich ist aber, dass die Powco-Modelle durchaus über reine Spielqualitäten hinaus auch für den sogenannten "ernsthaften" Sammler von Interesse sein könnten.

Alle bisher erhältlichen Powco-Modelle bilden Vorbilder aus dem Ford-Konzern nach, die entweder dem Ford- oder dem Volvo-Programm entstammen. Interessant sind dabei in erster Linie natürlich all jene Typen, die bislang noch nicht als 1:18-Modelle verfügbar waren, so haben wir uns z.B. für die Besprechung den Volvo C30 besorgt. Der attraktive Kompaktwagen aus dem Volvo-Programm war bisher nur in 1:43 und 1:24 zu bekommen, da kann das Powco-Modell also eine echte Lücke schließen.

Wie gesagt, es ist bei einem solchen Modell selbstverständlich, keine überzogenen Qualitätserwartungen an den Tag zu legen. Nicht so selbstverständlich ist es denn auch, dass das Powco-Kunststoffmodell die von Steve Mattin meisterhaft gezeichnete Karosserie des "kleinen" Volvo absolut makellos nachbildet. Da ist alles korrekt wiedergegeben und die Scheinwerfer und Leuchten überzeugen sogar mit nachgebildeten Reflektoren für mehr Tiefe. Bei allen C30 ist der untere Bereich der Karosserie in einem kontrastierenden Grauton gehalten, der erstaunlich gut aufgebracht wurde und nur an wenigen Stellen unsaubere Übergänge zeigt. Das sonstige Lackfinish ist nicht gerade hochglänzend und manchmal ist auch das eine oder andere Staubkorn zu finden, aber insgesamt ok.

Die Felgen können sich ebenfalls sehen lassen, die Reifen hingegen wirken etwas grob und insgesamt verlangt der C30 nach einer Tieferlegung - er steht ein bisschen zu sehr SUV-like über den Rädern. Motorhaube und gläserne Kofferraumklappe bleiben geschlossen, vorne verbirgt sich denn auch der Friktionsmotor und sorgt für vorbildgerechten Frontantrieb. Die Türen hingegen lassen sich an groben Scharnieren öffnen und schließen mit extrem geringen Spalten (schaut mal, Revell-Entwickler, so geht's!), Der Innenraum präsentiert sich dann allerdings wenig überraschend als trostlos-schwarze Plastikwüste ohne Instrumentendrucke oder umfangreiche Detailierung. Immerhin wurde die typische Mittelkonsole als Chromteil eingesetzt und sorgt für ein wenig Kontrast.

Für wenig Geld bekommmt man also solide Modelle mit ordentlicher Verarbeitung, die sich aber dank guter Proportionen als hervorragende Basis für Verfeinerungen eignen. Unter Einsatz von Farbe und Flockpulver für den Innenraum, einer Tieferlegung und Detailierungsmaßnahmen lässt sich aus den 15 EUR-Spielzeugen fraglos ein Modell zaubern, das neben so manchem 1:18-Modell der etablierten Hersteller eine gute Figur machen kann.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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