Donnerstag, 14. Mai 2009

Italienische Eleganz und britischer Stil : Jensen Interceptor Series III von Neo Scale Models, 1:43

Mit dem Interceptor betrat die Automobilmanufaktur Jensen aus West Bromwich in England im Jahre 1966 Neuland. Erstmals seit vielen Jahren trug ein Automobil dieses Herstellers eine konventionelle Stahlkarosserie anstatt eines Aufbaus aus glasfaserverstärktem Kunststoff und erstmals zeichnete ein auswärtiges Designstudio für die Karosseriegestaltung verantwortlich - man verließ sich auf das sichere Auge der Experten der Carozzeria Touring. Das neue Auto taufte man auf den Namen "Interceptor" und es sollte der größte kommerzielle Erfolg von Jensen Motors werden.

Der Jensen Interceptor war ein klassisches GT-Coupé mit einem bewährten Chrysler-V8 unter der langen Motorhaube, der in der dritten Generation des Interceptor von 6,3 auf 7,2 Liter Hubraum wuchs. Der Innenraum war ausgesprochen komfortabel ausgestattet und dank des riesigen Heckfensters - das gleichzeitig auch Kofferraumhaube war - hatte der Interceptor einen hellen und fast schon wohnlichen Innenraum. Elektrische Fensterheber, Stereo-Radio und Servolenkung zählten zu den damals alles andere als alltäglichen Serienausstattungselementen des Jensen, womit denn auch klar wäre, dass der Interceptor kein brachialer Sportler sondern eher ein komfortabler Cruiser sein sollte.

Modelle nach Jensen-Vorbild sind nicht gerade reichlich zu finden. Bislang konnte man höchstens im Kleinserienbereich fündig werden oder aber bei historischen Anbietern wie Dinky oder Spot-On sein Glück versuchen. Schön, dass es Hersteller wie Neo Scale Models aus den Niederlanden gibt, die solche Lücken zu füllen verstehen. Für unter 50 EUR ist der Jensen Interceptor Series III jetzt als hervorragendes Resine-Modell auf Kleinserienniveau.

Karosserieformen lesen die Niederländer manchmal nicht ganz so akkurat, wie die Großserienkonkurrenz, aber im Falle des Interceptor haben sie exzellente Arbeit geleistet. Die lange Motorhaube, das luftige Passagierabteil samt stark gekrümmter Heckscheibe - das Erscheinungsbild des edlen GT-Coupés wirkt äußerst stimmig. Einmal mehr beeindrucken die hervorragend verarbeiteten Ätzteile für Scheibenrahmen und andere Details, Kleberrückstände etc. waren bei unserem Muster nicht zu finden. Aber auch die Verarbeitung der Klarsichtteile ist hervorzuheben, Teile wie die Heckscheibe so präzise und einzupassen, das ist schon fast große Modellbaukunst.

Natürlich können sich auch die Leuchtennachbildungen rundum sehen lassen. Der Kühlergrill vorne wirkt sehr realistisch und trägt ein winziges, geätztes "Interceptor"-Emblem, auch die Felgen können gefallen. Dank der recht großen Fensterflächen bietet der Jensen gute Einblicke ins Interieur, welches beim Modell fast genau so edel wirkt, wie beim Original. Gut konturierte Sitze, präzise Detaillackierungen und kundig angebrachte Details sorgen hier für einen guten Eindruck. Man beachte besonders die sensationellen Details am Armaturenbrett! Geätzte Instrumentenumrahmungen, Holzimitat... wirklich fantastisch.

Neo Scale Models füllt also weiter die klaffenden Lücken des Marktes mit gekonnt ausgeführten Modellen. Die Qualität des Jensen ist ohne Fehl und Tadel und in der langen Geschichte der britischen Autoindustrie finden sich noch zahlreiche Hersteller, die es ebenfalls verdient hätten, mit derart guten Modellen gewürdigt zu werden!

Text und Fotos: Georg Hämel

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