Mittwoch, 18. Februar 2009

Siegreicher Sternträger - Mercedes Benz W196 von Premium Classixxs Unique Edition, 1:43

Man schreibt das Jahr 1954. In Deutschland bemerkt man langsam die ersten Anzeichen des "Wirtschaftswunders". Die Arbeitslosigkeit sinkt, der Wohlstand nimmt allmählich zu. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird zum ersten Male Weltmeister - man ist wieder wer. Und Mercedes-Benz fährt in der Formel 1-Weltmeisterschaft die versammelte Konkurrenz an die Wand. Juan Manuel Fangio gewinnt mit dem neuen Typ W196 seinen zweiten WM-Titel und legt 1955 direkt den dritten Titel nach - denn auch in der Folgesaison ist der "Silberpfeil" aus Untertürkheim nicht zu schlagen,

Den vollverkleideten Stromlinientyp des W196 hat Minichamps in sehr guter Qualität im Programm, aber für den Monoposto musste man bislang entweder das inzwischen doch veraltete und recht grobe Brumm-Modell wählen oder auf teurere Kleinserienprodukte zurückgreifen. So war es sehr erfreulich, als Premium Classixxs für die hauseigene "Unique Edition"-Serie in Resine einen W196 ankündigte. Zu Preisen um die 70 EUR boten die bisherigen Modelle dieser Serie immer eine ausgezeichnete Qualität, man durfte also auf ein würdiges Modell des Siegers von 1954 und 1955 hoffen.

Das Modell ist nun kurz vor der Spielwarenmesse erschienen und leider muss gesagt werden, dass die Begeisterung dieses Mal etwas getrübt wird. Die Verarbeitung und die Details der Resine-Miniatur sind, wie immer, tadellos, aber der Gesamteindruck des W196 ist wenig stimmig. Zunächst einmal wirken die Räder im Vergleich zu Originalfotos zu klein. Die fotogeätzten Speichenfelgen sind zwar wunderschön, aber die Dimensionen stimmen nicht. Das stört das Gesamtbild empfindlich.

Aber auch die Proportionen der Karosserie können nicht völlig überzeugen. Der W196 unterschied sich von seinen zeitgenössischen Konkurrenten zwar durch eine breitere und geducktere Bauweise, aber das Premium Classixxs-Modell tut in dieser Hinsicht ein wenig zuviel - aber vielleicht liegt dieser Eindruck auch an den zu kleinen Rädern? Widmen wir uns lieber den gelungenen Seiten des Modelles, denn die Detailierung ist sehr gut. Der filigrane Kühlergrill, die Seitenflügel, die von winzigen Verstrebungen an Ort und Stelle gehalten werden, die sehr realistischen Auspuffrohre und die hochfeinen Karosserieöffnungen können wirklich begeistern.

Im offenen Cockpit gibt es ein vorbildgerecht spartanisches Cockpit, eine schöne Andeutung des Gitterrohrrahmens und einen winzigen Schalthebel samt filigraner Schaltkulisse. Der Sitz samt typischem Karomuster wirkt allerdings etwas simpel, aber trotzdem kann auch das Cockpit gefallen. Sehr schön fand ich auch die zahlreichen Karosserieöffnungen an der Hinterachse und den Seiten der Motorhaube, hinter denen sich tatsächlich Technikdetails entdecken lassen. Das hat man bei Premium Classixxs wirklich meisterhaft gelöst. Viele schöne Details an einem an sich ordentlichen Modell also, das aber leider im Gesamteindruck etwas unbefriedigend wirkt. Eine Verbesserung gegenüber dem Brumm-Modell ist es aber zweifellos und vielleicht gönnt man dem W196 bei einer Neuauflage ja auch Räder in korrekten Dimensionen.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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