Samstag, 27. Dezember 2008

Erstes Serienauto aus Mailand - Alfa Romeo 1900 T.I. Super 1954 von M4 in 1/43

Das erste echte Serienfahrzeug von Alfa Romeo war der 1900, der 1950 auf den Markt kam. Vorher waren die Autos aus Mailand nur für ein sehr zahlungskräftiges Publikum erschwinglich, mit dem 1900 erreichte man doch einen breiteren Kundenkreis. Es handelte sich um eine Limousine der oberen Mittelklasse mit sportlichen Genen, einem typischen Alfa-Motor, der als 1,9-Liter-Vierzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen anfangs 80 PS leistete, später beim T.I. Super mit 1975 ccm 115 PS erreichte, allerdings nach SAE-Norm. Mit kompakten 4,40 m Länge und 1100-1140 kg Leergewicht war einiges herauszuholen, was sowohl bei der Mille Miglia als auch bei der Carrera Panamericana mit Spitzenplatzierungen bewiesen wurde. Auch bei der italienischen Polizei war der 1900 sehr verbreitet und beliebt. Bis 1958 wurden von allen Varianten (incl. Coupés und weiteren Versionen) rund 20.000 Stück produziert, für damals doch eine ganze Menge. Von der als Modell vorliegenden Berlina T.I. Super waren es allerdings nur 483, ein Zeichen für die Exklusivität dieser 180 km/h schnellen Limousine. Der Nachfolger, die 2000 Berlina mit Trapezform und Heckflossen konnte weder den sportlichen, noch den wirtschaftlichen Erfolg des 1900 weiterführen.

M4 Modelle sind eine neuere Produktlinie aus dem gleichen Stall wie Best, Art Models und Rio, werden aber im Gegensatz zu diesen in China produziert und zu einem günstigeren Preis (ca. 22 Euro) verkauft. Kioskkennern sind die Grundmodelle nicht unbekannt, sie stammen von einer Alfa-Romeo-Serie, die man in Italien kaufen konnte. Da gab es die 1900 Berlina schon als Mille-Miglia- und Carrera Panamericana-Teilnehmer und schon damals hat mich die gelungene Form des Modells beeindruckt. M4 hat jetzt drei Modelle auf den Markt gebracht, neben einem Taxi und einer dunkelroten Polizeiversion eben die Berlina T.I. Super, das Spitzenmodell der 1900-Reihe. Auf den ersten Blick ein schönes Modell, dunkelblau mit hellbeigegrauen Sitzen, schönen Chromteilen, fotogeätzten Wischern, Lochfelgen mit Chromradkappen, Doppelauspuff und schönen Schriftzügen auf den Vorderkotflügeln. Die Innenausstattung ist einfach, aber komplett, vordere Sitzbank, hintere Mittelarmlehne, lackiertes Armaturenbrett mit elfenbeinfarbenem Lenkrad sind genauso wie der Stockhandbremshebel nachgebildet.

Ganz ohne Kritik bleibt der M4-Alfa jedoch nicht. Die seitlichen Chromzierleisten sind etwas grob und dick aufgedruckt, nach den mir vorliegenden Vorbildfotos fehlt eine Leiste, die z-förmig über die C-Säule und weiter gerade unter der Heckscheibe verläuft. Die Stoßstangen wurden einfach vom Grundmodell übernommen, der T.I. Super sollte vorne Hörner und hinten eine einteilige Stoßstange haben.

Wenn man mit diesen formenbautechnischen Sparmaßnahmen klarkommt, ist M4's Alfa Romeo 1900 eine Bereicherung für die Sammlung, und wenn man sich für Taxi oder Polizei entscheidet, hat man nahezu perfekte Modelle ohne die obengenannten Fehler.

Text und Fotos: Rudi Seidel, vielen Dank an Alexander Schakow von Supercars für die Unterstützung.

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