Montag, 22. Dezember 2008
Der erste Sportwagen mit vier Türen: Maserati Quattroporte 1963 von Minichamps in 1/43
Maserati präsentierte 1963 mit dem Quattroporte die erste wirklich sportliche Limousine der Spitzenklasse. Der V8-Motor mit Rennsportgenen, für die erste Serie mit 4,2 Liter Hubraum und 260 PS, ein aufwändiges Fahrwerk mit De Dion-Hinterachse und die hochelegante, von Pietro Frua gezeichnete Karosserielinie sorgten für eine einzigartige Mischung, damit war diese neue Fahrzeugklasse geboren. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten, viele gekrönte Häupter und Prominente waren von der Luxuslimousine mit den Leistungen eines Sportwagens begeistert, so dass Maserati von 1964 bis 1970 insgesamt 776 Stück absetzen konnten. 230 km/h und 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h waren 1963 schon tolle Werte.
Ab 1966 gab es eine 2. Version, die sich hauptsächlich durch Doppelscheinwerfer, 4,7-Liter-Maschine mit 290 PS und starrer Hinterachse statt der De Dion-Achse vom Ursprungsmodell unterschied.
Formal war der Quattroporte eines der schönsten Frua-Designs, elegant auch im Detail und imposant im Gesamteindruck. Für weitere Studien bezüglich des Schöpfers dieser Linie empfehle ich pietro-frua.de, Stefan Dierkes ist ein großer Spezialist auf diesem Gebiet.
Natürlich gab es auch später Maseratis mit dem Namen Quattroporte, Nr. 2 von Bertone war jedoch fast eine Totgeburt mit vom Citroen SM entlehnter Technik (Motor, Getriebe), der V6 konnte der 1650 kg schweren Limousine keine überlegenen Fahrleistungen mitgeben. Nr. 3 mit Giugiaro-Design war ein ziemliches Schlachtschiff, dann kam eine kleine Limousine auf Biturbo-Basis und der 3,2i V8 Evoluzione von 1998 im Gandini-Design, aber erst der aktuelle Quattroporte ist wieder eine faszinierende sportliche Luxuslimousine geworden.
Minichamps hat mit dem Modell einen weiteren Baustein zu seiner (hoffentlich fortzusetzenden) Maserati-Reihe geliefert und ganze Arbeit geleistet. Die Form ist wunderbar getroffen, die Lackierung in grau metallic ist fehlerfrei aufgetragen und jedes Detail wurde beachtet. Kühlergrill, Leuchteinheiten (bis auf die „schwarzen Löcher" in den Scheinwerfern), Türgriffe, Räder und Verglasung sind ohne Tadel. Fensterrahmen, Zierleisten und Schriftzüge sind nicht in Chrom, sondern silber aufgedruckt, was aber weniger stört als die immer noch etwas klobigen Scheibenwischer. Die Innenausstattung ist in schwarz gehalten, dadurch sieht man nicht allzuviel, aber Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidungen sind mit Decals und Drucken gut detailliert.
Der Unterboden ist ebenfalls akkurat nachgebildet: Aufhängungen, Ölwanne, Differential, Hilfsrahmen und Auspuff fehlen nicht. Besonders die De Dion-Achse der ersten Serie ist deutlich erkennbar.
Mit dem Maserati Quattroporte ist Minichamps wieder ein sehr gutes Modell nach klassischem Vorbild gelungen, wir hoffen noch auf weitere Autos mit dem Dreizack wie 3500 GT Sebring, Mexico, Mistral oder Kyalami!
Text und Fotos: Rudi Seidel, wir danken der Firma Supercars für unser Fotomodell.