Sonntag, 23. November 2008

Californication: Der neue Ferrari California von Hot Wheels Elite, 1:43

Nennen Sie ihn nicht "Dino"! Nur Felipe Massas hauchdünn verpasster F1-WM-Titel bringt Ferrari-Verantwortliche so sehr in Wallung, wie die immer wieder kolportierte Information, dass der neue California ein neues Einstiegsmodell in die Ferrari-Welt sei, das in der großen Tradition des legendären Dino stehe. Nein, so ist es nicht. Der California ist eine neue Baureihe im Ferrari-Programm, die sich an die Klientel richtet, welche weniger Hardcore-Sportwagen sucht, sondern mehr Komfort und hohe Leistung verbunden sehen möchte. Für all jene wohlhabenden Autointeressenten, die bislang zu Bentley Continental GTC, Aston Martin DB9 oder auch den Topversionen des Mercedes SL griffen, will man in Maranello nun eine reizvolle Alternative bieten.

Um den Wünschen dieser zahlungskräftigen Kundengruppe zu entsprechen, hat man bei Ferrari erstmals einen Gran Turismo mit Metallklappdach auf die Räder gestellt. In 15 Sekunden wechselt der California von offen zu geschlossen und bietet im Interieur edle Materialien und komfortable Ausstattung. Dabei ist er aber mehr als nur ein Luxusliner, sondern dank eines komplett neuentwickelten 460 PS starken V8-Motors hinter der Vorderachse und sportlicher Fahrwerkstechnik auch ein waschechter Ferrari, der auch gerne sportlich bewegt werden darf - bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h.

Kurz nach der Premiere auf dem Pariser Autosalon ist der California nun schon von Hot Wheels in der 1:43 Elite-Serie als Modell zu bekommen. Sehr erfreulich finde ich, dass man den Neuen aus Maranello direkt in zwei Farbversionen liefert - in Rot und Blaumetallic kann sich der Sammler das Modell in die Vitrine stellen. Ein Wermutstropfen muss aber direkt erwähnt werden: Das Metall-Klappdach klappt beim Modell nicht, sondern kann als Zusatzteil aufgesteckt werden. Ich persönlich kann sehr gut mit diesem kleinen Manko leben, hat doch noch kein Hersteller in 1:43 jemals ein solches Dach in befriedigender Qualität produziert (übrigens wird auch der große California in 1:18 nur ein Steckhardtop - und deshalb kein nur dreimal benutzbares ultrateures Klappdach mit hässlichen Spalten). Zudem ist der 43er für unter 30 EUR zu haben und in dieser Preisklasse wäre der Gimmick des Klappdaches nicht machbar.

Die Form des California ist nicht unumstritten. Meister Pininfarina hat sicher schon zeitlosere Formen geschaffen, besonders das etwas voluminöse Heck sorgt für Kontroversen, aber inzwischen haben sich die Diskussionen etwas gelegt. Gerade ein gutes Modell kann da weitere Überzeugungsarbeit leisten und der Hot Wheels California ist da durchaus ein gelungener Botschafter. Die Formen sind hervorragend getroffen - mir persönlich gefällt der California mit geschlossenem Dach sehr gut und es ist erfreulich, dass man bei Hot Wheels das Design korrekt umgesetzt hat.

Nehmen wir doch das Dach ab und werfen wir einen Blick in den Innenraum. Leider lassen sich die Befestigungslöcher des Hardtops nicht verbergen, die den zunächst guten Eindruck doch etwas trüben. Gut, mein California würde ohnehin mit Dach in der Vitrine stehen, aber ärgerlich ist es schon, gerade, weil der Rest des Interieurs durchaus erfreulich ist. Zahlreiche Detaildrucke und Schablonenlackierungen geben den edlen Look des Vorbildes sehr aufwändig wieder. Beachten Sie das detailierte Lenkrad und die gut filigranen Sicherheitsgurte!

Auch die Außendetailierung kann mit filigranen Einzelheiten glänzen. Die komplexen Frontscheinwerfer gibt das Elite-Modell sehr gut wieder, bei den Heckleuchten wäre eine etwas feinere Ausführung schön gewesen, aber der Gesamteindruck stimmt. Vorne und hinten sind die Grills und Gitter als Ätzteile ausgeführt - teilweise sogar in mehreren Ebenen! Überzeugend auch die Nachbildungen der Diffusoren am Heck, schade, dass man bei den kleinen Einlässen an der Front nur auf Drucke zurückgegriffen hat. Da können die feinen Drucke und die Metallsticker für das Pferdchen am Heck und die "Pininfarina"-Logos versöhnen und auch die Felgen und dahinterliegenden Bremsen können gefallen - wie auch die aus Feinblech geformten Scheibenwischer.

Verarbeitung und Passung unserer Modelle waren in Ordnung und versprechen Gutes für die Neuheiten des Hot Wheels Elite-Programmes. Der California kann gefallen und ist, trotz kleiner Mängel, ein gelungenes Modell zum akzeptablen Preis.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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