
Samstag, 26. April 2025
Seriensieger - Ferrari 312 T4 von Bburago, 1:18
Für die Saison 1979 überarbeitete die Scuderia Ferrari das siegreiche Konzept ihrer 312 T-Rennboliden und setzte erstmals auf ein Auto mit Ground-Effect-Aerodynamik. Unter Federführung von Mauro Forghieri entstand ein F1-Wagen mit ungewohnter Optik, einem schmalen Monocoque aber einer enorm breiten Karosserieoberfläche. Diese war notwendig, um den konstruktiven Nachteil des T4 durch den sehr breiten 180°-Zwölfzylinder auffangen zu können. Neben der neuen Konstruktion mit innovativem Design wurde aber insbesondere auf die Zuverlässigkeit Wert gelegt, die im Vorjahr eine Achillesferse des Ferrari 312 T3 gewesen war.
Fahrer für 1979 waren Jody Scheckter und Gilles Villeneuve. In den ersten beiden Saisonläufen musste man noch den Vorjahreswagen 312 T3 einsetzen, erst im dritten Saisonlauf in Südafrika brachte man den neuen T4 und landete direkt einen Doppelsieg, Villeneuve setzte sich vor Scheckter durch - und auch beim folgenden GP der USA West gab es einen Doppelsieg in dieser Reihenfolge. Und damit war die Basis für eine äußerst erfolgreiche Saison gelegt. Jeweils drei Siege für Scheckter und Villeneuve sollten am Ende zu Buche stehen, dreimal gab es Doppelsiege und Scheckter konnte sich schon in Monza die Fahrerweltmeisterschaft sichern. Natürlich ging auch der Konstrukteurstitel nach Maranello, wenig verwunderlich angesichts der beiden Ferrari-Piloten auf 1 und 2 in der Fahrerwertung.
Der Ferrari 312 T4 ist vielleicht nicht der schönste, aber sicherlich ein äußerst wichtiger F1-Rennwagen der Ferrari-Geschichte. Daher gab ihn der italienische Großhändler Carmodel bei Bburago in Auftrag und hat inzwischen ein 1:18-Modell des Seriensiegers von 1979 in den Handel gebracht. Es gibt aktuell vier Varianten, den hier gezeigten Siegerwagen von Villeneuve aus dem Lauf in Kyalami, das Auto von Scheckter aus dem GP Monaco (ebenfalls ein Sieg) mit dem nur dort eingesetzten speziellen Heckflügel, den siegreichen Wagen von Villeneuve aus dem GP USA West mit Regenreifen und den WM-Sieger Scheckter aus dem GP Italien. Alle vier Modelle verfügen über lenkbare Vorderräder aber keine abnehmbaren Karosserieteile. Diese sind aber hervorragend getroffen und geben den speziellen Look des erfolgreichen Vorbildes exakt wieder. In allen Modellen sitzt darüber hinaus eine gut umgesetzte Fahrerfigur.
Die Radaufhängungen sind vorne und hinten fein umgesetzt, hinten gibt es Einblicke in die Technik, die sehr überzeugen kann. Realistische Farben, korrekte Schläuche und präzise Gravuren sorgen für ein ungewohnt filigranes Bild bei einem Bburago-Modell. Auch die großen Lüftungsschlitze neben dem Cockpit werden durchbrochen dargestellt. Apropos: das Cockpit wird ebenfalls detailliert dargestellt. Die Chromfelgen sind gelungen, die Reifen gefallen mir sehr gut. Lackfinish und Dekoration (keine Decals, alles lackiert oder gedruckt) sind bei meinem Muster fehlerlos. Ein fantastisches Modell auf hohem Niveau, das den etwas durchschnittlichen 812 Competizione aus gleichem Hause deutlich in den Schatten stellt. Mehr davon, bitte!
Fotos und Text: Georg Hämel