Mittwoch, 2. April 2025

Vom Rennsport inspiriert - Ferrari 812 Competizione von Bburago, 1:18

Als Ferrari 2021 den 812 Competizione präsentierte war es einmal mehr der „ultimative“ Frontmotor-Ferrari und Autofans in aller Welt spekulierten, ab es wohl auch der letzte Frontmotor-Zwölfzylinder-Ferrari aller Zeiten sein würde. Heute wissen wir, dass beides nicht der Fall war. Der aktuelle 12Cilindri hat den Motor aus dem 812 Competizione übernommen und setzt die große Tradition der Frontmotor-Berlinettas fort. Aber dennoch hat der 812 Competizione einen besonderen Platz in der Ferrari-Geschichte verdient. Selten ist man in Maranello bei der Konzeption einer „Hardcore“-Version eines Modelles so eskaliert, wie im Falle dieses Autos. Basierend auf dem (nun wirklich nicht zahmen) 812 Superfast hat man den Motor überarbeitet und weitere 30PS herausgekitzelt. Aber noch wesentlich beeindruckender als die nun 830 Pferdchen unter der Haube ist die komplett neue Aerodynamik mit einem riesigen Frontschlund, einem ebenso gewaltigen Diffusor am Heck und einem deutlich vergrößerten Heckspoiler. Über die Motorhaube spannt sich ein Karbonelement, das ebenfalls die Luft leiten soll, eine Heckscheibe gibt es nicht mehr, stattdessen einen Karboneinsatz mit Luftleitelementen, die für die optiimale Anströmung des erwähnten Heckspoilers sorgen sollen und optimalen Druck auf die Antriebsachse bringen. Ein brutales Gerät, das eine Hommage an die große Historie der Ferrari-Rennsportwagen darstellen soll. Ein bisschen weit hergeholt viellleicht, aber wen interessiert es, wenn das Ergebnis so aussieht? 999 Coupés und 599 offene Competizione A soll es geben, alle sind natürlich schon ausverkauft.

Für alle Ferrari-Fans gab es bislang in 1:18 nur die Möglichkeit, auf teure Resineminiaturen von BBR, MR oder ähnlichen Herstellern zurückzugreifen. Deutlich preisgünstiger wird es nun mit dem neuen Bburago-Modell, das man für den italienischen Großhändler Carmode gebaut hat. Im Bburago-Standardprogramm ist es nicht zu finden. Zwei „Signature“-Varianten sind derzeit verfügbar, das hier gezeigte „Grigio Coburn“ und eine rote Version. Als günstigere „Race and Play“-Ausführung kommt er noch in Rot oder Gelb – dann ohne Längsstreifen und mit etwas einfacherer Dekoration. Auf den ersten Blick gefallen die gut getroffenen Proportionen, das Modell steht genauso bullig auf seinen breiten Rädern, wie das Vorbild. Türen und Hauben lassen sich öffnen, letztere natürlich mit den traditionell massiven Scharnieren. Leider hat das Modell keine Seitenscheiben, was für die „Signature“-Serie eher unüblich ist und das Erscheinungsbild nicht sehr vorteilhaft beeinflusst.

Positiv hingegen fällt der Blick in das Interieur aus, das hier zweifarbig gehalten ist und viele Detaildrucke am Armaturenbrett bietet. Das Lenkrad wird ebenfalls aufwändig bedruckt und an den Sitzen und im „Kofferraum“ gibt es reichlich Karbonnachbildungen – wie immer als strukturierter Kunststoff, der aber sehr gut aussieht. Das macht Bburago besser als alle Mitbewerber. Von dieser Karbonstruktur finden wir auch eine Masse unter der Motorhaube, unter der weit in Richtung Cockpit gerückt auch der Zwölfzylinder sitzt. Hier gibt es auch einige farbliche Details zu sehen und sehr viel mehr hat das Vorbild auch nicht zu bieten. Front- und Rückleuchten sind ok, die Felgen sind zweifarbig gehalten und in Verbindung mit den ordentlichen Bremsen und den bedruckten Reifen sieht es ganz hervorragend aus. Die Spaltmaße sind ok, nur die Motorhaube könnte besser sitzen, die Vorderachse ist lenkbar, bleibt aber nicht eingeschlagen. Das berühmte Bburago-Gummifahrwerk ist zwar noch ansatzweise da, aber das Auto steht satt auf der Straße und die Räder stehen nicht mehr kreuz und quer, hoffentlich hat man dieses Thema jetzt erledigt. Ein insgesamt sehr gefälliges Modell des brachialen Vorbildes, nur die Seitenscheiben sollten zukünftig für diese Preisklasse schon dabei sein.

Fotos und Text: Georg Hämel

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