Donnerstag, 16. Januar 2025

Der Bollermann in der Sarthe - Ford Mustang GT3 Le Mans 2024 von Spark, 1:43

Der Einstieg von Ford in die LMGT3-Kategorie wurde bereits 2023 in Le Mans publik gemacht, als der erste Prototyp des neuen Rennwagens offiziell präsentiert wurde. Nachdem man 2016 mit dem exotischen Mittelmotorrenner Ford GT in der Sarthe erfolgreich war, entschied man sich jetzt für ein optisch dem Serienfahrzeug Ford Mustang ähnlichem Konzept. Technisch entstand allerdings ein reinrassiges Rennsportauto, das von Ford Performance in Zusammenarbeit mit Multimatic und dem Motorenbauer M-Sport entwickelt wurde. Aufgebaut wurden die Mustangs bei Larry Holts' kanadischem Unternehmen Multimatic, die 5,4-Liter-V8-Saugmotoren kamen aus Großbritannien, eben von M-Sport. Das Handling des dicken Brummers wurde durch speziell entwickelte Radaufhängungen und ein an der Hinterachse platziertes Sechsganggetriebe von Xtrac optimiert, die Gewichtsverteilung lag trotz des nicht gerade leichten Triebwerks bei 50/50. Natürlich wurde viel Karbon verbaut, spektakuläre Elemente waren die in den Schwellern verbauten Sidepipes, die nahezu ungefilterten, großvolumigen Sound verbreiten sowie der am Schrägheck montierte Heckflügel.

Von den ersten fünf für die Saison 2024 produzierten Mustang GT3 verblieben zwei bei Multimatic, drei gingen an das Kundenteam Proton Competition, das vor allem durch seine Einsätze mit Porsche bekannt war. Während die Multimatic-Autos ausschließlich in Amerika eingesetzt wurden, nahm Proton mit zwei Mustangs an der WEC (World Endurance Championship) teil, während der dritte ebenfalls in der IMSA-Serie dabei war, aber für Le Mans nach Europa gebracht wurde. Die ersten Einsätze verliefen nicht ohne Probleme, vor allem hatte der Mustang die Eigenheit, seine Heckklappe inklusive Heckflügel oder den Diffusor abzuwerfen, vielleicht waren tatsächlich Wildpferd-Gene vorhanden...

Bis zu den 24 Stunden von Le Mans waren die Ford-Renner ausgereift, was sich letztlich im Ergebnis widerspiegelte. Hinter einem Manthey-Porsche und einem WRT-BMW belegte der schwarze Mustang GT3 #88 mit der Equipe Giorgio Roda, Mikkel Pedersen und Dennis Olsen den dritten Rang in der LMGT3-Klasse, knapp dahinter in der gleichen Runde kamen John Hartshorne, Ben Tuck und Christopher Mies mit der gelben #44 ins Ziel. Lediglich der dritte, hellblaue Mustang hatte bei dem insgesamt chaotischen Rennen seine Probleme, landete aber immerhin noch in der Wertung, wenn auch als 46. und letzter.

Inzwischen hat Spark alle drei Mustangs an den Fachhandel ausgeliefert, für die Vorstellung habe ich mir den gelben ausgesucht, da ich schwarze Modellautos nicht so gerne mag, die dunkle Farbe schluckt viele Details. Was der Hersteller aus chinesischer Produktion abliefert, ist immer wieder toll, da stimmt wirklich alles von der Grundform, der Dekoration bis hin zum kleinsten Detail. Der imposante V8-Renner wirkt auch in 1:43 mächtig und für die ganzen Feinheiten schaut man sich am besten die Fotos an. Die Karbonstrukturen an einigen Teilen, die filigranen Räder, das Cockpit mit dem kompletten Käfig, der feine Heckflügel, man kann sich an diesem Modellauto kaum sattsehen. Wenn man diese Miniatur betrachtet, fragt man sich natürlich, warum bei anderen in letzter Zeit erschienenen Neuheiten nicht die gleiche Sorgfalt herrscht. Liegt es daran, dass man zu schnell und ohne ausführliche Recherche in Produktion geht? Macht auch der Produktionsstandort etwas aus?

Aber jetzt freuen wir uns erst einmal über gelungene Modelle dieses neuen Konkurrenten in der GT3-Klasse, mit dem Einstieg von Hubert Haupt Racing wird es sicherlich 2025 weitere attraktive Varianten von der DTM und der Nordschleife geben, in Le Mans ist Ford auch 2025 wieder dabei, dann vielleicht als Klassensieger?

Ford Mustang GT3 Proton Competition 31° Le Mans 2024, Spark, Bestellnummer S9148, Auslieferung Januar 2025, keine Limitierung, Made in China.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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