Freitag, 27. Dezember 2024

Maranello jubelt erneut - Ferrari 499P Sieger Le Mans 2024 von Looksmart, 1:43

Nachdem Ferrari 2023 das Jubiläumsrennen zum Hundertjährigen in Le Mans gewinnen konnte und für viel Aufsehen sorgte, traten im Folgejahr tatsächlich 23 Hypercars in der Sarthe an, ein solches Rudel in der höchsten Klasse, noch dazu von so vielen Herstellern, hat man lange nicht gesehen. Premiere nach diesem Reglement feierten Alpine, BMW, Lamborghini und der Außenseiter Isotta Fraschini. Porsche und Peugeot wollten sich besser zeigen als im Vorjahr, Peugeot ist deshalb auch von seinem Konzept des Hypercars ohne Heckflügel abgekommen. Nicht mehr dabei waren 2024 Glickenhaus und Vanwall.

Das Rennen war von viel Regen und einigen strittigen Situationen bestimmt, die sicherlich für Ferrari positiv und für Toyota negativ ausgingen. Über die 24 Stunden waren diese beiden Teams dominant, das beste Ende hatte der AF Corse-Ferrari mit der Startnummer 50 und den Fahrern Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen. Wenn man liest, dass der Abstand zum zweitplatzierten Toyota gerade 14,2 Sekunden betrug und im Ziel neun Autos noch in der gleichen Runde unterwegs waren, kann man ermessen, wie spannend das Rennen war. Und die Diskussionen um Zeitstrafen in welcher Höhe wird bald vergessen sein.

2022 entschloss man sich bei Ferrari, ein völlig neues Auto für die Langstrecke zu konstruieren. Man entschied sich für ein Hypercar, da man das komplette Fahrzeug selbst entwickeln wollte. Die Prototypen nach dem LMDh-Reglement beruhen ja auf diversen Standardteilen wie Monococque, Aufhängungen oder Getriebe. Porsche, Cadillac, Lamborghini, Alpine, Acura oder BMW haben sich für diesen preisgünstigeren Weg entschieden, während neben Ferrari auch Toyota und Peugeot Hypercars einsetzen. Über die Balance of Performance (BOP) sollen dann beide Klassen auf ein vergleichbares Niveau gebracht werden, was natürlich immer für Diskussionsstoff sorgt. Das Ferrari-Triebwerk ähnelt dem 120°-V6 aus dem Serienmodell 296, ist aber eine Neukonstruktion, da es mittragend im Monocoque integriert ist. Die Kraftübertragung auf die Hinterräder erfolgt über ein sequentielles Siebengang-Getriebe. Dazu kommt ein Energierückgewinnungssystem (ERS), das über einen Elektromotor bis zu 200 kW an die Vorderachse bringt. Die Typenbezeichnung entspringt übrigens alter Ferrari-Tradition, 499 ccm ist der Hubraum eines einzelnen Zylinders, „P“ steht für Prototyp. Optisch hat die Ferrari-Designabteilung unter Flavio Manzoni versucht, aerodynamische Anforderungen mit typischem Ferrari-Styling zu verbinden, ob das gelungen ist, mag der Betrachter für sich entscheiden. Auf jeden Fall ist der markante Doppelflügel mit den drei senkrechten Flossen ein Blickfang. Den Einsatz mit Unterstützung des Werks übernahm das Team AF Corse, das ja vorher schon viele Erfolge mit den GT's der Marke einfahren konnte.

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass diese Ferrari-Rennsport-Modelle bei Spark produziert werden, aber aus Lizenzgründen als Looksmart angeboten werden müssen. Das erhöht natürlich den Preis, sowohl Ferrari selbst als auch Egidio Reali von Looksmart dürften Forderungen stellen. Die Qualität der Miniaturen ist also Spark-like, was bei den modernen Hypercars höchstes Level bedeutet. Sowohl die Grundform als auch Lackierung, Beklebung und Details genügen hohen Ansprüchen. Vor allem die unterschiedlichen Oberflächen, ob lackiert, matt oder mit Carbonstruktur versehen, sind perfekt reproduziert. Der monströse Heckflügel mit den geschlitzten senkrechten Flossen ist sehr filigran nachgebildet, Scheinwerfer, Rückspiegel und Scheibenwischer sehen perfekt aus. Wenn man überhaupt etwas kritisieren will, ist es vielleicht die etwas dicke rechte Antenne auf dem Cockpitdach. Dafür sind die Leitbleche dort und auf den vorderen Kotflügeln um so feiner. Die Räder mit dahinterliegenden Bremsen und den auffälligen Reifenbeschriftungen runden diese tolle Miniatur ab. Wie beim Original wurde für 2024 kaum etwas geändert, lediglich die Position der Antennen und die Dekoration sind unterschiedlich. Dazu kommt der gelbe Heckflügel. Für den Le Mans-Sammler hätte vielleicht ein Sieg des dritten, gelben 499P etwas Abwechslung gebracht, aber der Ferrari-Fan freut sich auch auf den zweiten roten Gewinner in Folge, wenigstens trägt er dieses Jahr die andere Startnummer 50.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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