Dienstag, 1. Oktober 2024

Satz mit "x", wieder nix - Grid S1 Cosworth Le Mans 1983 von Spark, 1:43

Nachdem GRID Racing 1981 den Einsatz des neuen Lola T 600 in Le Mans durchgeführt hatte, entschlossen sich die Teamchefs Giuseppe Risi und Ian Dawson für das Folgejahr zum Bau eines eigenen Gruppe C-Renners. Man orderte ein Aluminium-Monocoque bei Geoff Aldridge, einem früheren Lotus-Mitarbeiter, in das der 3,3-Liter V8 Cosworth DFL und das passende Hewland-Getriebe montiert wurden. Der Ground Effect des Grid Plaza S1 war allerdings so effektiv, dass man auf der langen Geraden von Hunaudières nicht über 300 km/h erreichte. So kam man nur auf Startplatz 17 und im Rennen musste der Spanier Emilio de Vilota bereits nach 25 Minuten und sieben Runden mit durchgebranntem Kolben aufgeben, seine Copiloten Alain de Cadenet und Desiré Wilson blieben beschäftigungslos.

1983 wagte man einen neuen Versuch, als Geldgeber konnte man weiterhin auf das texanische Finanzunternehmen Plaza Group bauen, die Reifen kamen von Firestone und das Design wurde weiterentwickelt. Auffälligstes Merkmal waren die weit nach vorne gezogenen Kotflügelenden, zwischen denen ein breiter Flügel montiert war. Da ein zweites Chassis, das der Londoner Galerist Dudley Wood geordert hatte, nicht rechtzeitig fertig wurde, durfte dieser das „Werksauto“ fahren, zusammen mit den amerikanischen Pay-Drivers Fred Stiff und Ray Radcliff. Als Triebwerk diente ein Cosworth DFL mit 3,95 Liter Hubraum. Ob es an den schlechteren Fahrern oder am Auto lag, dass es diesmal nur für Startplatz 39 reichte? Im Rennen sprang dann die Fahrertüre auf, was zu einem Dreher und einigen Boxenstopps führte. Und in der sechsten Rennstunde nach 69 Runden verlor der Cosworth-V8 sein Öl, was logischerweise den Ausfall bedeutete. Immerhin war das der längste Einsatz von Grid in Le Mans, 1984 beim letzten Auftritt mit dem Grid/Porsche S2 war schon nach 11 Runden Schluss.

Wenn man nicht nur die Sieger in der Sammlung haben möchte, sondern auch Hinterbänkler, Kuriositäten oder gescheiterte Projekte mag, sind Modelle wie der Grid sehr reizvoll. Spark hat gleichzeitig die Varianten von 1982 und 1983 vorgestellt, die Nachfrage scheint gut zu sein, bei vielen Händlern sind die Modelle schon ausverkauft. Vielleicht gibt es doch mehr Interessenten für solche Autos, als für den 50 + xten GT3-Lambo oder ähnliches.

Ich habe mich für den roten Grid-Plaza S1 von 1983 entschieden, aber spektakulär sehen sie beide aus mit ihren weit nach vorne stehenden Flügeln an der Schnauze. Die Grundform ist beim Vergleich mit Fotos gut getroffen. Scheibenwischer und Flügelstützen vorne und hinten sind als Ätzteile ausgeführt, die Scheinwerferabdeckungen passen gut, sehr schön sind die Tankverschlüsse nachgebildet. Die Beklebung stimmt soweit, ob der Farbton der Karosserie richtig ist, mag ich nicht bewerten, da sind die vorhandenen Fotos keine zuverlässige Referenz. Die BBS-Räder sind fein ausgeführt mit goldenen Einsätzen und verchromten Felgen. Die Seitenscheiben sind präzise perforiert, die obere Abdeckung des Triebwerks vorbildgerecht lackiert, 1982 war sie noch transparent. Unter dem Heckflügel sieht man den Diffusor, einen Kühler und eine Art Öltank, das alles wirkt etwas grob, nicht so filigran, wie man es sonst gewohnt ist. Die unteren Querlenker der Aufhängungen sind reproduziert, ansonsten fällt nur die schlechte Qualität der Lackierung und Verarbeitung am Boden auf, aber das stört letztlich nicht, wenn das Modell in der Vitrine steht oder in seiner Box bleibt. Insgesamt sind diese Grid S1 eine sehr schöne Ergänzung für die Sammler ausgefallener (im wahrsten Sinne des Wortes) Le Mans-Renner und Gruppe C-Fahrzeuge.

Grid S1 Cosworth Crysen Le Mans 1983, Spark, Bestellnummer S9424, Auslieferung September 2024, keine bekannte Limitierung, Made in Madagaskar.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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