Montag, 16. September 2024

Erster Wankel-Sportwagen in Wertung - Mazda RX-7 24 h Le Mans 1980 von Spark, 1:43

Bereits 1970 begann der Einsatz von Wankelmotoren bei den 24 Stunden von Le Mans, nach über 20 Jahren setzte Mazdas Triumph im Jahre 1991 den Schlusspunkt. Dem kürzlich von Spark produzierten und hier vorgestellten Mazda RX-7 gelang 1980 die erste Zielankunft in Wertung mit einem Kreiskolbentriebwerk.

Zur Premiere 1970 startete das belgische Team Levi's International Racing mit einem Chevron GTB 16, in den ein Mazda-Zweischeiben-Wankelmotor montiert war, der allerdings bereits in der vierten Stunde den Geist aufgab. 1973 und 1974 versuchte sich das japanische Team Sigma Automotive mit Mazda-angetriebenen Eigenkonstruktionen, ein Ausfall und eine Nichtwertung wegen zu wenig zurückgelegter Distanz waren die magere Bilanz. Als in den 70er Jahren sogar Tourenwagen in Le Mans mitfahren durften, versuchten sich Claude Buchet, der belgische Mazda-Importeur und Jean Rondeau mit einem Mazda RX-3 Coupé, mit dem sie sich bis zum Ausfall bei Halbzeit mit dem einzigen BMW 2002 um den letzten Platz balgten. Erst 1979 ging es weiter, ein wieder von Buchet gemeldeter RX-7 nach IMSA-Reglement konnte sich aber nicht qualifizieren.

1980 meldete das amerikanische Team Z&W Enterprises einen bei Holman & Moody für Pierre Honegger, einen Mazda-Händler aus New Jersey nach IMSA-Regeln aufgebauten RX-7 für die 24 Stunden. Das bis auf Kotflügelverbreiterungen und Spoiler optisch näher am Serienauto orientierte Coupé wurde von einem Zweischeiben-Wankel mit je 573 ccm Volumen angetrieben, der nach der FIA-Formel auf einen Hubraum von 2292 ccm umgerechnet wurde und rund 260 PS abgab. Für Le Mans konnte Honegger auf Mechaniker von Tom Walkinshaw Racing zurückgreifen. Die in der Qualifikation erreichten Zeiten reichten noch nicht für einen Startplatz, aber über die Reserveliste durfte man am Rennen teilnehmen. Zusammen mit dem US-Amerikaner Mark Hutchins und dem Venezolaner Ernesto Soto hatte Honegger ein relativ problemloses Rennen, das den Mazda letztlich auf den 21. Rang von 25 gewerteten Fahrzeugen brachte. Damit hatten die drei Fahrer mit der ersten erfolgreichen Zielankunft eines Wankelmotors historisches geschaffen.

1981 gab es einen weiteren erfolglosen Versuch mit zwei RX-7, im Folgejahr sprang immerhin Rang 14 heraus. Ab 1983 war Mazda werkseitig mit Gruppe C-Autos dabei, bis 1990 waren zwei siebte Plätze die beste Ausbeute, dann folgte 1991 der historische Sieg. Das war auch der vorerst letzte Auftritt von Kreiskolbenmotoren in Le Mans, aber schon 1994 ging es weiter, zuerst mit einem neuen RX-7 mit Vierscheiben-Wankel auf Rang 15 und im Jahr darauf mit einem Kudzu-Rennsportwagen mit Dreischeiben-Triebwerk sogar auf dem 7. Platz. Der wohl wirklich letzte Wankelmotor in der Sarthe steckte 2002 in einem WR des Japaners Yojiro Terada, da war aber schon nach einer halben Stunde Schluss.

Im Vergleich zu den anderen in der Sarthe aktiven RX-7-Rennversionen sieht das Holmann & Moody-Auto ziviler aus. Die Grundform des Serienfahrzeugs ist erkennbar, die Verbreiterungen und Spoiler sind gut integriert. Spark hat das wunderbar umgesetzt, wie auch die schlichte Dekoration. An der Front fallen das feine Schutzgitter, die Scheinwerfer und die zusätzlichen Weitstrahler mit ihren filigranen Stützen auf. Die BBS-Räder zeigen die typischen Abdeckungen, die Seitenscheiben viele Details wie genietete Rahmen, kleine Öffnung auf der Fahrerseite, separat eingesetzte Tankdeckel. Auch das Cockpit macht Freude, vom Armaturenbrett mit Instrumenten bis hin zum Feuerlöscher, dem detaillierten Boden und dem Überrollkäfig kann man durch die großen Fensterflächen einiges bewundern. Die Fertigungsqualität ist übrigens bei meinem Muster tadellos.

Mazda RX-7 Wankel Z&W Enterprises USA 21° Le Mans 1980, Spark, Bestellnummer S9470, Auslieferung August 2024, keine Limitierung, Made in Madagaskar.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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