Freitag, 13. September 2024

Sieg nach der letzten Kurve - Lotus 49C GP Monaco 1970 von Spark, 1:43

Der Lotus 49 gehört sicher zu den bekanntesten Schöpfungen von Colin Chapman, des genialen, aber auch sehr risikobereiten Konstrukteurs. Man muss diesen Formel 1-Renner allerdings immer zusammen mit seinem Triebwerk sehen, der Urform des Cosworth DFV, des erfolgreichsten Formel 1-Motors aller Zeiten.

Als 1966 der Hubraum in der Formel 1 von 1,5 auf 3 Liter angehoben wurde, fehlte es vielen Teams an geeigneten Triebwerken. Vom alten Maserati-V12 über den superkomplizierten BRM H16 bis hin zu auf 2 Liter Hubraum aufgebohrten alten Motoren reichten die Notlösungen. Brabham fand den besten Kompromiss mit einem zwar nicht besonders starken, aber zuverlässigen Repco-V8, mit dem letztlich dem Teamchef und Fahrer der einzige WM-Titel mit einem Auto seines Namens gelang. Colin Chapman nutzte hingegen seine Kontakte zum US-Riesen Ford und schaffte es tatsächlich, von dort die Zusage zur Finanzierung eines neuen Triebwerks zu erhalten, das in der Motorenschmiede Cosworth entstehen sollte. So kam es dazu, dass ein Rennauto und der passende Motor gleichzeitig bei verschiedenen Firmen konstruiert wurde. Der Lotus 49 Cosworth bestritt dann 1967 sein erstes Rennen in Zandvoort, das mit einem sensationellen Sieg für Jim Clark endete. Für den Titel reichte es noch nicht, den holte erst Graham Hill im Folgejahr, nachdem Jim Clark leider zu Saisonbeginn tödlich verunglückte. Das Jahr 1968 brachte eine weitere Neuerung, nämlich Tabaksponsoring bei Lotus, was aus dem vorher grünen Auto eine Werbefläche für Zigaretten machte. 1969 war die Saison der Flügel, die immer höher wurden, dann fast zur Katastrophe in Spanien führten und letztlich verboten wurden. Für Lotus verlief das Jahr durchwachsen, der 49 hatte trotz Modifikationen etwas den Anschluss verloren, deshalb arbeitete man schon am Nachfolger, dem keilförmigen 72. Zum Beginn der Saison 1970 war der Neue noch nicht bereit, also musste der Vorgänger, der inzwischen durch weitere kleine Änderungen zum 49C wurde, länger eingesetzt werden. Erstaunlicherweise hielt sich der Lotus gegen die modernere Konkurrenz ganz gut. Der größte Erfolg kurz vor dem Karriereende sollte dann beim GP Monaco kommen, als Jochen Rindt den Altmeister Jack Brabham so lange durch die Straßen von Monte Carlo jagte, bis er sich in der letzten Kurve verbremste und Rindt an ihm vorbeizog und sich als Sieger abwinken ließ.

Soweit bekannt, produzierte Lotus insgesamt nur neun 49, obwohl es 12 Fahrgestellnummern gab, aber das ist bei Rennwagen, die mehrfach neu aufgebaut wurden, nicht so einfach zu klären. Der Siegerwagen von Monaco startete als 49B/6, nach einem unfallbedingten Wiederaufbau nannte man ihn zeitweise 49B/8, bis er für 1970 auf den neuesten Stand gebracht wurde und als 49C/6 lief. Es fiel auf, dass das Team für den GP Monaco den dreiblättrigen Heckflügel des neuen 72 montiert hatte. Immerhin war es bereits das 21. Rennen für dieses Chassis, wenn auch fraglich ist, wie viele Teile noch nicht ersetzt wurden...

Spark hat inzwischen große Routine bei der Nachbildung von Monoposti in 1:43.Auch dieser Lotus 49C wirkt sehr filigran und gelungen. Grundform, Lackierung und Beklebung sind ausgezeichnet. Die vielen kleinen Details kann man am besten auf den Fotos entdecken, vor allem die Radaufhängungen, Räder oder die Motornachbildung bieten einiges. Ob man Fahrerfiguren mag oder nicht, sei dahingestellt, auf jeden Fall sieht sie Jochen Rindt ähnlich. Für ein doch in größerer Stückzahl produziertes Resincast-Modell dürfte man das für diese Preisklasse machbare Optimum erreicht haben. Natürlich könnten noch Zündkabel und Benzinleitungen usw. nachgebildet werden, das ist aber eher bei viel teureren Highend-Miniaturen denkbar. Dieser Lotus ist auf alle Fälle eine tolle Ergänzung für eine Formel 1-Kollektion und schließlich ein Weltmeisterauto, wenn auch leider nur posthum.

Lotus 49C Cosworth V8 F1 Gold Leaf Team Lotus Sieger GP Monaco Weltmeister 1970, Spark, Bestellnummer S6385, Auslieferung August 2024, keine Limitierung, Made in China.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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