Freitag, 31. Mai 2024
Italienisch-deutsche Erfolgsgeschichte - Ferrari 296 GT3 Frikadelli Racing 24h Nürburgring 2023 von Looksmart, 1:43
Über Ferraris neuen Stern am GT3-Himmel hat ja Georg Hämel bereits berichtet, in seinem Beitrag beschreibt er die Entwicklung und die Technik des 296 GT3. Er hat sich für die zweifellos attraktive Variante von Spa 2023 entschieden, ich muss zugeben, dass mir die inzwischen besser gefällt als das von mir gewählte Auto vom Frikadelli Racing Team, das aber natürlich als letztjähriger Sieger bei den 24 Stunden am Nürburgring interessant ist.
Der Teamchef von Frikadelli Racing ist Klaus Abbelen, bis 2017 Besitzer der gleichnamigen Firma für hauptsächlich fleischlastige Convenience-Produkte. In jungen Jahren betrieb der 1960 geborene Abbelen Motorsport auf zwei Rädern, nach einer längeren Pause feierte er ab 1998 mit Porsche einige Erfolge in der Ferrari-Porsche Challenge. Ausflüge in die FIA-GT-Meisterschaft mit einer Viper und mit einem Saleen in der Le Mans-Series sowie beim Porsche Supercup führten 2005 zur Gründung von Frikadelli Racing in Barweiler, nicht weit vom Nürburgring. Durch die örtliche Nähe einerseits und Abbelens Lebensgefährtin, die leider 2021 verstorbene Ring-Legende Sabine Schmitz andererseits lag auf der Hand, dass man sich in der VLN und bei den 24 Stunden engagieren wollte. Nachdem man jahrelang immer mit Porsches startete, kam 2023 mit dem nagelneuen Ferrari 296 GT3 ein anderes Projekt zustande. Dass man damit gleich beim ersten Mal nach 24 Stunden am Nürburgring als Sieger abgewinkt wurde, ist schon eine ganz besondere Geschichte.
Von Platz 4 gestartet war der Frikadelli-296 mit Earl Bamber, Nicky Catsburg, David Pittard und Felipe Fernandez Laser immer vorne dabei. Vor 235.000 Zuschauern und bei ungewohnt gutem, trockenen Wetter gab es bis auf einen Reifenschaden am Samstagabend keinerlei Probleme und am Ende konnten die Ferrari-Piloten den ROWE-BMW mit Marco Wittmann, Sheldon van der Linde, Dries Vanthoor sowie Maxime Martin um gerade mal 26,9 Sekunden distanzieren. Mit 162 Runden (4.111,236 km) stellte man einen neuen Distanzrekord auf. Darüber hinaus war es der erste Gesamterfolg für einen Ferrari und für das Frikadelli-Team, seit 2002 hatte kein ausländisches Fabrikat und kein Privatteam die 24 Stunden siegreich bestritten. Damals war eine Zakspeed-Viper ganz oben auf dem Siegespodest. Mal sehen, wie es dieses Jahr läuft, der Ferrari ist wieder dabei, allerdings mit anderen Piloten und mit der Startnummer 1.
Die Qualität der Miniatur, die aus Lizenzgründen bei Spark für Looksmart produziert wird, hat Georg Hämel schon in seinem Artikel gewürdigt. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, aber vor allem die Präzision, mit der die Decals aufgebracht werden, löst immer wieder Erstaunen aus. Die feinen Ätzteile für Spoiler, Heckflügel usw. sind mit Karbonstruktur versehen, wie auch die Motorhaube und die Rückspiegel. Tolle Räder, vollständiges, natürlich schlecht einsehbares Cockpit und sauber eingepasste Scheiben und Scheinwerfer-Abdeckungen sind selbstverständlich. Auch dieser Nürburgring-Sieger ist ein tolles Modellauto, für den gegenüber Spark höheren Preis gibt es zumindest eine aufwendigere Verpackung, den Rest schlucken Ferrari und Looksmart. Letztlich überwiegt die Freude am feinen Modell und das Wissen um fehlende Alternativen.
Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.
Fotos und Text: Rudi Seidel