Donnerstag, 30. Mai 2024
Das neue GT3-Pferdchen - Ferrari 296 GT3 AF Corse 24h Spa 2023 von Looksmart, 1:43
Mit der Saison 2022 endete die illustre Rennkarriere des Ferrari 488 in seinen GTE und GT3-Ausführungen und er wurde abgelöst durch den neuen 296 GT3 (die GTE-Klasse ist ja Geschichte). Die Fußspuren, die der Neue ausfülllen muss, sind dabei beachtlich - Ferrari behauptet, der 488 sei das erfolgreichste Auto der Firmengeschichte. Nun denn. Als Basis dient natürlich der 296 GTB Straßensportwagen, aber "Basis" ist hier schon in einem sehr weiten Sinne zu sehen. Der V6-Turbomotor mit drei Litern Hubraum liefert, je nach Einsatz und BoP-Einstufung, um die 600 PS Leistung. Im Gegensatz zum Serienmodell gibt es aber keine Hybridunterstützung, weil diese im GT3-Reglement nicht vorgesehen ist. Gegenüber dem 488 hat der 296 einen tieferen Schwerpunkt und es wurde viel Wert auf die gute Zugänglichkeit und optimale Austauschbarkeit aller wichtigen Komponenten geachtet. Die Entwicklung erfolgte bei Ferrari, die Fertigung der Fahrzeuge und den Service übernimmt Oreca.
Im Jahr 2023 wurde der 296 GT3 in IMSA und den diversen GT3-Rennserien erstmals eingesetzt. Es gab zahlreiche solide Ergebnisse und Klassenerfolge, besondere Aufmerksamkeit galt natürlich dem Sieg des Frikadelli Racing Teams bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring mit dem 296 GT3. Auch in der Fanatec GT World Challenge gingen mehrere 296 GT3 an den Start, somit auch beim Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Dort war man leider weniger erfolgreich, der vom werksunterstützten "AF Corse Francorchamps Motors"-Team eingesetzte 296 GT3 mit der Startnummer 71 und den Werksfahrern Antonio Fuoco, Davide Rigon und Daniel Serra kam auf Rang 11 ins Ziel. Zwei weitere Wagen landeten nach zahlreichen Problemen auf Platz 43 und 44. Immerhin, beim letzten Saisonlauf in Barcelona konnte ein 296 GT3 den Sieg einfahren. In diesem Jahr ist der 296 GT3 in allen großen Rennserien zu finden, inklusive der WEC, was ihn dann auch in Le Mans an den Start bringen wird.
Looksmart hat den Ferrari 296 GT3 schon als Präsentationsversion gezeigt, nun sind die ersten echten Rennversionen erschienen. Neben dem Sieger des Nürburgring-Rennens ist ein weiterer Wagen aus diesem Rennen erhältlich und die hier gezeigte Nummer 71 aus Spa. Ich mag die sehr klassische rot-gelbe Lackierung der AF-Corse-Boliden und daher gibt es diesen hier zu sehen. Die grundsätzlichen Aussagen über das Modell treffen aber sicherlich auch auf die anderen Varianten zu. Die Grundform ist, wenig überraschend, exakt getroffen und das Lackfinish fällt sehr gut aus. Die Dekoration wird mit Decals umgesetzt, die einwandfrei angebracht wurden. Die zahlreichen Flaps und Spoiler tragen Carbontextur, wie auch der filigrane Heckspoiler.
Den Innenraum kann man nur schlecht einsehen, aber es gibt reichlich Details inklusive der Fangnetze neben dem Sitz und einer Andeutung der Schalter und Instrumente. Alle Öffnungen werden mit filigranen Gittern verschlossen und die Leuchten sind fein umgesetzt, was gerade bei den Rückleuchten nicht so einfach ist. Die sehr individuellen Felgen sehen gut aus und tragen vorbildgerecht die farblichen Akzente für die jeweilige Seite. Ein rundum überzeugendes Modell, für knapp unter 120 EUR sollte es das auch sein. Wie alle Looksmart-Rennmodelle stammt auch dieses aus der Spark-Produktion und es ist immer wieder die Frage, ob die 40 EUR-Aufschlag gegenüber Spark-Serienware tatsächlich gerechtfertigt sind. Nun, vielleicht sind sie das nicht, aber eine Alternative auf diesem Niveau für weniger Geld ist eben nicht zu bekommen.
Fotos und Text: Georg Hämel