Sonntag, 24. März 2024

Vierzylinder für den Kundensport - Ferrari 500 TRC von Tecnomodel, 1:18

Die Saison 1957 brachte für die Rennsportwagen eine neue Erweiterung des Reglements. Mit dem sogenannten "Anhang C" sollten die Rennsportler den Straßenwagen ähnlicher werden, so mussten sie nun einen Beifahrersitz und eine Beifahrertür aufweisen, es musste eine mindestens 16 Zentimeter hohe Windschutzscheibe geben und die Wagen mussten über ein Verdeck verfügen (das allerdings abnehmbar sein durfte und im Rennen nicht zur Verwendung kommen musste). In der Reihe der 2-Liter-Rennsportwagen löste Ferrari für die neue Saison den 500 TR durch den 500 TRC ab, dem Scaglietti eine komplett neue Karosserielinie schneiderte. Der neue Sportwagen hatte deutlich betontere Höcker über den Rädern und eine tiefer gezogene Frontpartie. Die gefällige Form unterstrich Scaglietti durch eine zweifarbige Lackierung mit einem breiten Mittelstreifen, der vorne und hinten breiter auslief und sich an den Flanken fortsetzte. Diese Lackierungsversion wurde bei mehreren 500 TRC verwendet und kam bei den Kunden gut an. Apropos Kunden, die vermutlich 20 gebauten Exemplare wurden nicht vom Werk eingesetzt, sondern gingen an Kundenteams und Amateurfahrer, die das Auto mit großem Erfolg einsetzten.

Der Presse wurde der Wagen in Rot mit schwarzem Streifen vorgestellt und dieses Auto bildet Tecnomodel nun als Teil einer Neuauflage des 500 TRC in 1:18 an. Daneben gibt es noch drei Rennvarianten des kompakten Rennsportwagens, ich finde die gezeigte (auf gerade einmal 40 Stück limitierte) Farbversion aber die attraktivste. Die Form ist schon bekannt, es gab den 500 TRC vor einigen Jahren bereits in anderen Varianten, aber sie erscheint mir gut getroffen. Bei diesen handgefertigten Vorbildern, die alle ein wenig anders aussehen, ist die Form immer schwierig - weil eben von Auto zu Auto unterschiedlich. Das Lackfinish ist gut, die Decals für die schwarzen Elemente sind sehr gut verarbeitet, aber naturgemäß etwas matt. Da wäre angesichts des Preises eine Schicht Klarlack ganz angemessen gewesen.

Das Cockpit bietet, vorbildgerecht, keine Detailflut und wie immer bildet Tecnomodel hier die wichtigsten Elemente korrekt nach. Ein bisschen mehr wäre hier aber sicher auch drin. Die Außendetails mit feinen Haubenverschlüssen und schönen Leuchten sind prima, auch der feine Frontgrill gefällt. Schade hingegen, dass die Lufteinlässe an den Seiten (und auch der Bereich hinter dem Frontgrill) nur schwarze Flächen sind. Ein paar Details hätte man da schon andeuten können, ich verlange ja gar nicht nach einem detaillierten Modell des Lampredi-Vierzylinders mit den roten Zylinderköpfen (TR = Testa Rossa). Die Felgen sind Tecnomodel-Standard und einen Hauch zu tief, wie immer. Aber an diesem Modell passen sie ganz gut. Insgesamt ein typisches Erzeugnis aus dem Hause Tecnomodel: Großartige Vorbildwahl, hier mit gut getroffener Form (nicht selbstverständlich!) und eher rudimentären Details für nicht gerade wenig Geld. Ach, wenn sich doch nur ein anderer Hersteller mit besserer Qualität und angemessenerem Preis den klassischen Ferrari widmen würde...

Fotos und Text: Georg Hämel

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