Sonntag, 26. Oktober 2008

Rasendes Blumenkind - Porsche 917 Langheck Le Mans 1970 von AutoArt, 1:18

Das Jahr 1970 brachte für Porsche endlich den lang ersehnten Erfolg: Man gewann die 24 Stunden von Le Mans. Der große Sieger in einem dramatischen Regenrennen mit nur sieben platzieren Fahrzeugen waren Hans Herrmann und Richard Attwood im rot/weißen 917K des Teams Porsche Salzburg, auf dem zweiten Platz landete das wohl spektakulärste Auto des ganzen Feldes: der 917 Langheck des Martini Teams. Das Langheck war speziell für die langen Geraden des Kurses an der Sarthe entwickelt worden und lieferte spektaluläre Fahrleistungen, dennoch war es am Ende das Kurzheck, das für die großen Siege sorgen sollte. Willy Kauhsen und Gérard Larrousse waren im Regenchaos von 1970 letztlich fünf Runden hinter dem Sieger zurück, aber die Leistung des Martini-Teams war zweifellos brilliant, wie auch die sensationelle Lackierung des Autos. Im Look der Zeit hatte man den 917 LH mit einem fast psychedelisch anmutenden Farbkleid in grellem Grün auf dunklem Blau versehen, das einfach nur sensationell war.

Nicht weiter verwunderlich also, dass AutoArt den überarbeiteten 917 LH nun auch im "Hippie-Design" des Zweitplatzierten von 1970 bringt. Die Lackierung besteht dabei größtenteils aus Decals, was in Sammlerkreisen für wenig Begeisterung sorgt, da man an der Haltbarkeit der Naßschieber zweifelt. Leider wird nur die Zeit zeigen können, ob die Befürchtungen zutreffen - festzuhalten bleibt aber, dass die Decals perfekt passend aufgebracht sind.

Nichts zu ändern ist auch an der nicht ganz korrekten Form des Langhecks, das hinter der Hinterachse eine leicht nach oben zeigende Linie beschreibt, dabei sollte es doch eher nach unten gehen. Die extrem hecklastige Wirkung des Vorbildes geht so ein wenig verloren. Aber lassen wir die Kritteleien und wenden wir uns den angenehmeren Dingen zu, so z.B. dem gut detailierten und bedruckten Interieur samt kompletter Instrumentierung und zahlreicher Schalterchen. Unter der Fronthaube finden sich Andeutungen des umfangreichen Rohrrahmens, der unter der riesigen Motorhaube sehr detailiert nachgebildet wird. Die Haube wird von einer erstaunlich stabilen Faltstütze offen gehalten und darunter findet sich der 4,5 Liter große, mächtige Zwölfzylinder, der die Sportwagenszene der frühen Siebziger nachdrücklich prägen sollte.

Nebenaggregate, Verkabelung - alles ist vorhanden und kundig eingefärbt. Es lässt sich allerdings nicht verhehlen, dass dieses Modell im Grunde auf einem recht frühen AutoArt-Modell basiert, bei moderneren Entwicklungen der AutoArt-Techniker sind im Motorraum noch deutlich filigranere Details zu finden. Widmen wir uns also noch einmal der Außenansicht des großen Le Mans-Renners. Die Felgen sind gelungen, die Detailierung der Karosserie mit Positionsleuchten ebenfalls. Die Scheinwerfer sind, wie meist bei AutoArt, schön nachgebildet, die blassgelbe Einfärbung der Abdeckungen gefällt sehr gut und trifft das Aussehen des Vorbildes sehr genau.

Ein schönes Modell des "Hippies" aus Zuffenhausen also, wenn auch mit gewissen Abstrichen.

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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