Samstag, 25. Oktober 2008
Eine Klasse für sich : BMW 1800 TI/SA von AutoArt, 1:18
Die Redewendung vom "Wolf im Schafspelz" ist schon oft genug für sportliche Automobile im biederen Kleid einer harmlosen Limousine benutzt worden, aber bei kaum einem Auto passt sie so perfekt, wie bei der wohl heissesten Variante von BMWs "neuer Klasse", dem 1963 vorgestellten 1800 TI/SA. Äußerlich von seinem normalen Serienpendant 1800 TI kaum zu unterscheiden, war der TI/SA (SA=Sonderausführung) ein reines Homologationsmodell für den Rennsporteinsatz und BMW lieferte die 200 Exemplare ausschließlich an lizensierte Rennfahrer. Technisch war der TI/SA in den Bereichen Fahrwerk und Motor umfangreich überarbeitet worden und lief in einem Test der Zeitschrift "auto motor und sport" satte 192 km/h - damals Werte, die von so manchem echten Sportwagen nicht erreicht wurden.
Dem Urvater aller M3 und M5 hat man sich bei AutoArt angenommen und nun ein wunderbares Modell dieses Meilensteines der Sportlimousinen an den Fachhandel geliefert. Die beiden lieferbaren Farbversionen Weiß und Grau passen perfekt zum Understatement des Vorbildes, besonders die graue Variante erscheint sehr gelungen, weil sie auch noch einen attraktiven Kontrast zu den zahlreichen Chromakzenten der schlichten, aber eleganten Linie der "neuen Klasse" bildet und man hinter dieser Farbe sicher keine wahre Rakete der sechziger Jahre vermuten würde!
Außen kann der Kenner den TI/SA an den Leichtmetallfelgen samt breiter Bereifung erkennen (was man 1963 eben so "breite Reifen" nannte...) und kann sich an der makellosen Verarbeitung der zahlreichen Chromteile, wie auch der BMW-Logos und Typenschilder erfreuen. Die Scheinwerfer sind einmal mehr besonders gelungen, AutoArt hat in diesem Punkt inzwischen wirklich eine beeindruckende Meisterschaft erreicht. Auch sehr schön: Der filigrane Kühlergrill samt perfekter BMW-Niere.
Alle Hauben und Türen lassen sich öffnen - bei AutoArt in dieser Serie selbstverständlich - und während man im Kofferraum außer einem beflockten Boden vorbildgerecht nicht allzuviel sieht, haben die AutoArt-Entwickler im Interieur wieder alle Register ihrer Miniaturisierungskunst gezogen. Das Armaturenbrett samt Holzimitat, hervorstehendem Drehzahlmesser und Chromakzenten ist einfach perfekt, für Freude sorgt auch das TI/SA-typische Holzlenkrad - damals die Spitze der Sportlichkeit! Ebenso sportlich waren damals die dem TI/SA vorbehaltenen Schalensitze, die angesichts der Fahrleistungen auch dringend notwendig waren! Auch diese wurden von AutoArt sehr gelungen nachgebildet und überzeugen auch durch ihre sehr realistische Oberflächenwirkung.
Schauen wir unter die vordere Haube und entdecken wir das hochgezüchtete Vierzylindertriebwerk, dass in den Rennversionen letztendlich für zahlreiche große Siege mitverantwortlich sein sollte. Auch hier zeiget AutoArt sein Können und präsentiert eine umfangreich detailierte und verkabelte Motorminiatur allerbester Machart. Man beachte die zahlreichen Nebenaggregate, die feinen Drucke der Schilder und die realistische Farbgebung aller Teile. Ein optimal detailierter Motorraum!
Es bleibt also festzustellen, dass AutoArt mit seinem Modell dem Vorbild mehr als nur gerecht wird. Detailierung, Verarbeitung und Gesamtwirkung dieses Modelles liegen auf sehr hohem Niveau und zeigen, dass man bei AutoArt besonders bei klassischen Modellen immer wieder extrem gute Arbeit leisten kann. Ein wirklich schönes Modell, das hoffentlich auf dem Markt auch gebührende Beachtung finden wird.
Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!
Text und Fotos: Georg Hämel