
Montag, 18. September 2023
Leider hielt er nur 10 Stunden: BMW M1 Castrol Le Mans 1984 von Spark, 1:43
Wer vom BMW M1 so begeistert ist, dass er alle 22 zwischen 1979 und 1986 in Le Mans eingesetzten Autos in 1:43 von Spark sammeln will, ist bald am Ziel. Bis auf das von Andy Warhol „angepinselte“ Art Car von 1979, für das BMW keine Lizenz erteilt, sind alle erschienen oder bereits konkret angekündigt. Als bekennender M1-Fan konnte ich auf das von Castrol gesponserte Auto des Dänen Jens Winther nicht verzichten, meiner Meinung nach ist es eine der attraktiveren Varianten.
Der 1938 in Roskilde geborene Jens Winther war bereits in den 70er Jahren gelegentlich international aktiv, sowohl auf Fahrzeugen von BMW als auch von Porsche. Vorher war er bereits 1962 dänischer Meister in der Formel 3 und 1971 dänischer Tourenwagenmeister. Ab 1982 trat er mit einem eigenen BMW M1 Procar bei diversen Langstreckenrennen, aber auch in der Deutschen Rennsport Trophäe an und erzielte achtbare Ergebnisse und einige Klassensiege. Sein erster Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans 1983 erfolgte allerdings nicht mit dem eigenen Auto, sondern auf einem M1 aus dem Besitz von Walter Brun zusammen mit Poldi von Bayern und Angelo Pallavicini, leider führte ein Getriebedefekt zum Ausfall. Winther war übrigens der erste Däne in Le Mans, der berühmteste dürfte allerdings Tom Kristensen mit neun Gesamtsiegen sein! 1984 rollte dann der gewohnte Castrol-M1 an den Start, neben seinem Besitzer fuhren sein Landsmann Lars-Viggo Jensen und der Brite David Mercer. Dieser hatte bereits im Training einen Zwischenfall, als er in der Boxengasse den Teammanager von Richard Lloyd Racing anfuhr und ins Krankenhaus beförderte. Platz 46 in der Startaufstellung (von 54 Startern) war zufriedenstellend, man arbeitete sich sogar bis auf Rang 31 vor, aber ein gebrochener Auspuff und letztlich zwei Radlagerschäden führten in der 11. Stunde zum Ausfall. Die Gruppe B ging dennoch trotz Konkurrenz von einigen Porsches an den zweiten gestarteten BMW M1. Jens Winther versuchte es in den beiden folgenden Jahren weiter in Le Mans, allerdings mit einem URD/BMW in der C2-Klasse. Nach einem 11. Platz im Gesamtklassement und Rang 2 bei den C2 ließ er seine Rennfahrerkarriere ausklingen. Dieser URD wäre auch noch ein Spark-Modell wert!
Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, die BMW M1 von Spark sind einfach tolle Modelle. Da macht das Auto von Jens Winther keine Ausnahme, die Form sitzt, die Verarbeitung ist sehr gut und die Decals entsprechen den Fotos vom Vorbild. Feine Räder mit Avon-Reifen und viele Details wie Abschleppösen, Tankverschlüsse, Notschalter usw. ergeben eine perfekte Miniatur. Im schwarzen Cockpit sieht man nicht allzu viel. Schön, dass man den Luftschlauch im rechten Seitenfenster nicht vergessen hat. Dass die als Decals reproduzierten, schräg über die Karosserie laufenden grünen und roten Streifen nicht so glatt sind wie die lackierten Flächen, lässt sich kaum vermeiden, damit kann man aber leben. Die Lufteinlässe an der Front sind mit feinen Fotoätzteilen nachgebildet, das sieht sehr gut aus, wie auch die Scheinwerfer und die Rücklichter. Schön, dass Spark nach wie vor in der Lage ist, erstklassige und fehlerfreie Modelle zu produzieren, wenn man aufmerksam recherchiert und arbeitet.
BMW M1 Castrol Le Mans 1984, Spark, Bestellnummer S6408, Auslieferung August 2023, keine Limitierung, Made in China.
Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.
Fotos und Text: Rudi Seidel