Sonntag, 13. August 2023

Zweimal Luxemburger Beteiligung in Südafrika - Porsche 911 GT3 R Kyalami 2019 und 2020 von Spark für Lux Miniatures, 1:43

Xavier Willems und sein Label Lux Miniatures sind wieder einmal für eine Überraschung gut! Während die Sammler auf die bereits angekündigten 2022er Cup-Porsches von Carlos Rivas und Dylan Pereira warten, ziehen die Luxemburger Zauberer zwei Spark-Miniaturen aus dem Hut, die 2019 und 2020 bei den 9h von Kyalami am Start waren und mit Pereira ihre Kategorie gewinnen konnten.

Dieses Rennen in Südafrika hat eine wechselvolle Geschichte mit mehreren Unterbrechungen und gehörte nicht regelmäßig zu einer internationalen Meisterschaft. Die ersten Austragungen von 1958 bis 1960 fanden noch auf einem Flugplatzkurs statt, bevor man zur permanenten Piste von Kyalami umzog. Ab 1965 gehörten die 9h zur südafrikanischen Springbok-Trophy-Serie und lockten Prominenz aus Europa an, so konnte Ferrari mit David Piper und dem Werksteam fünfmal triumphieren, aber auch John Wyers Gulf-Mirage und Porsche, vertreten durch Joest und ebenfalls Piper trugen sich bis 1973 je zweimal in die Siegerlisten ein. Danach gab es viel Auf und Ab, bis nach einer Pause von 18 Jahren 2019 ein Lauf zur Intercontinental GT Challenge ausgetragen wurde. 2021 machte Corona einen Strich durch die Rechnung, das Rennen wurde dann aber im Februar 2022 nachgeholt.

Den ersten GT3-Lauf in Kyalami 2019 konnte das Team Frikadelli auf Porsche für sich entscheiden, natürlich waren nahezu alle prominenten Konkurrenten am Start. Lechner Racing aus Österreich brachte einen 911 GT3 R für den sogenannten Silver Cup nach Südafrika, neben dem Luxemburger Dylan Pereira und dem Deutschen Lars Kern gehörte auch der Einheimische Saul Hack zum Team. Durch eine attraktive Dekoration, die die Farben der südafrikanischen Flagge zitierte, wurde der Porsche zu einem Blickfang und konnte sich gegen die allerdings nur zwei Konkurrenten durchsetzen. Gesamt reichte es mit zwei Runden Rückstand auf den Sieger für Rang 13.

Ebenfalls drei Autos nahmen am National Cup teil, eine interessante Geschichte kann man über das Team Perfect Circle erzählen. Unter diesem Namen starteten nämlich David Piper und Richard Attwood 1969 mit Pipers Porsche 917 und holten den Sieg. Der damals achtjährige Südafrikaner André Bezuidenhout war als Zuschauer dabei und so entstand seine Leidenschaft für Porsche und den Motorsport. Beim Neustart der 9h wollte er 2019 unbedingt dabei sein und organisierte einen älteren Porsche 997 GT3 R, der neu aufgebaut und auf den technischen Stand von 2014 gebracht wurde. Zusammen mit zwei Landsleuten ging man als Team Perfect Circle ins Rennen. Eine Anfrage bei David Piper wurde positiv beantwortet, man durfte den Namen, die weiße Lackierung, die Deko mit den Sponsoren Coca Cola, Sandeman Sherry usw. sowie die Startnummer 9 verwenden, alles als Reminiszenz an den Sieg des 917 vor 50 Jahren. Leider war bereits nach 85 Runden Schluss, ein technischer Defekt machte das Weiterfahren unmöglich.

Dieser unbefriedigende Rennausgang ließ André Bezuidenhout allerdings nicht ruhen, für 2020 verbündete er sich mit Lechner Racing und Hack Motorsport, deshalb erhielt deren 991.2 GT3 R zumindest einige Elemente der Dekoration des Vorjahres wie die weiße Lackierung und die Coca-Cola-Schriftzüge. Das Logo des Teams Perfect Circle wurde neu gezeichnet, die Bewerbung lief allerdings unter Lechner Racing. Leider war das Starterfeld pandemiebedingt sehr klein, nur 12 Teams traten an, zehn davon bei den Pro's, ein Kandidat für den Silver Cup sowie der Perfect Circle-Porsche als einziger für die Pro-Am-Wertung. So gesehen mussten André Bezuidenhout, Saul Hack und Dylan Pereira, wieder mit der Startnummer 9 unterwegs, nur ankommen, um die Kategorie zu gewinnen. Das gelang mit sechs Runden Rückstand, da einer der Pro's ausfiel, wurde man 10. in der Gesamtwertung. Der Sieg ging übrigens an einen Walkenhorst-BMW, neben Nicky Catsburg und Augusto Farfus war mit Sheldon van der Linde ein Einheimischer ganz oben auf dem Siegerpodest. André Bezuidenhout ist übrigens heute noch bei Bergrennen in Südafrika höchst erfolgreich unterwegs.

Sparks Modelle des Porsche 911/991.2 GT 3 sind ja bekannt perfekt, jedes noch so kleine Karosseriedetail ist reproduziert. Filigrane Lüftungsgitter, tolle Räder, feine Carbonstrukturen sind selbstverständlich, auch im Cockpit vermisst man nichts. Die Fertigungsqualität ist ohne Tadel, lediglich der Scheibenwischer liegt auch bei den beiden Porsches nicht komplett auf der Windschutzscheibe auf.

Bleibt noch die Dekoration der beiden Modelle zu betrachten. Im Vergleich mit Originalfotos stimmt alles bis zum kleinsten Sticker. Der 2019er Porsche zeigt die Farben der südafrikanischen Flagge. Zuerst war ich irritiert und meinte, dass blau und rot verwechselt worden sind, aber das stimmt so natürlich. Tatsächlich gibt es die Regel, dass bei vertikal angeordneter Flagge die beiden Farbflächen gespiegelt werden, also wieder etwas gelernt! Auf jeden Fall ist dieser Porsche ein sehr attraktives Modell. Der 2020er kommt im Vergleich schlichter daher, das muss aber kein Fehler sein. Schön ist bei ihm vor allem die Reminiszenz an den 1969 siegreichen Porsche 917. Die Decals sind bis ins Kleinste mikroskopisch fein gedruckt und optimal aufgebracht, wenn überhaupt etwas stören könnte, sind es die teils großflächigen Trägerfolien. Aber das wäre in der Serienfertigung wirtschaftlich nicht anders machbar.

Viel Wert legt man bei Lux Miniatures immer auf die passende Verpackung, da machen die beiden Kyalami-Autos keine Ausnahme. Die Limitierungsnummer auf der Bodenplatte ist übrigens nicht mehr handschriftlich ausgeführt, sondern aufgedruckt, was edler aussieht.

Das auf den Fotos zu sehende 917-Modell hat Spark vor einigen Jahren für TSM gefertigt.

Porsche 911 991.2 GT3 R Hack Motorsport by Lechner Racing 9H Kyalami 2019, Bestellnummer SL008

Porsche 911 991.2 GT3 R Hack Motorsport by Lechner Racing 9H Kyalami 2020, Bestellnummer SL007

Auslieferung August 2023, je 150 nummerierte Exemplare, davon 75 signiert, Preis 79,99 € bzw. 89,99 € für das signierte Modell, bei Bestellung beider Modelle zusammen 150,- € bzw. 170,- €. Made in China. Bestellungen über unseren Fachhandelspartner Lux-Miniatures

Vielen Dank an Xavier Willems für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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