Samstag, 1. April 2023

Nicht zu übersehen - BMW M1 "Carte de France" 24h Le Mans 1980 von Spark, 1:18

Die Sportwagenweltmeisterschaft steckte 1980 in einer tiefen Krise. Die 1976 eingeführten Gruppen 5 und 6 führten zu aufwändigen Rennsportwagen, die es den Herstellern schwer machten, in beiden Klassen anzutreten und somit zu kleinen Starterfeldern führten. Das Zuschauerinteresse schwand und bei manchen Rennen waren mehr Tourenwagen als echte Rennsportwagen am Start. Nur in der amerikanischen IMSA-Serie gab es noch recht gut gefüllte Teilnehmerfelder. Nach fünf Jahren Pause kehrten die 24 Stunden von Le Mans 1980 wieder in den Kalender der Weltmeisterschaft zurück und der veranstaltende ACO öffnete das Rennen für ein breites Spektrum an Fahrzeugen, so auch für Teilnehmer nach IMSA-Reglement. Diese Klasse stellte dann auch den größten Anteil an Fahrzeugen für den Marathon an der Sarthe.

Darunter fanden sich auch fünf BMW M1, die in der IMSA-Klasse schwere Konkurrenz u. a. von Porsche 935 und Ferrari 512 BB LM zu fürchten hatten. Zwei der Wagen kamen von BMW, wurden aber unter Nennungen französischer Teams eingesetzt. Die M1 wurden nach IMSA-Reglement vorbereitet und hatten daher andere Aufhängungen und deutlich größere Kotflügelverbreiterungen sowie einen größeren Frontspoiler. Das von BMW France eingesetzte Fahrzeug bekam bei Walter Maurer eine aufsehenerregende Lackierung im Stil einer Landkarte Frankreichs, auf der die BMW-Händler des Landes mit kleinen BMW-Logos vermerkt waren. Diesen „Carte de France“-M1 steuerten Dieter Quester, Marcel Mignot und Didier Pironi in Le Mans und brachten ihn unter widrigsten Wetterbedingungen nach etlichen technischen Gebrechen auf den 14. Gesamtrang und den vierten Platz in der IMSA-Klasse.

Den „Carte de France“-M1 kennen wir in 1:18 schon als sehr schönes Minichamps-Modell, das aber schon lange nicht mehr verfügbar ist. So schön der Minichamps-M1 auch ist, er entspricht leider nicht dem Vorbild, denn man hat in Aachen einfach die aufwändige Lackierung auf eine unveränderte Procar-Karosserie gebracht und die umfangreichen Änderungen des IMSA-M1 nicht berücksichtigt. Das nun neu erschienene Spark-Modell ist hier, wie von diesem Hersteller gewohnt, deutlich dichter am Vorbild. Die breiteren Kotflügel gibt es ebenso wie den geänderten Frontspoiler. Innen wird das typische Fangnetz vor dem Seitenfenster nicht vergessen. Wie bei den 1:43-M1 steht aber auch bei dem 1:18er von Spark der Heckflügel wieder zu steil, das wäre auf der langen Geraden 1980 eher unvorteilhaft gewesen.

Ansonsten bewegt sich der Spark-M1 auf hohem Niveau, besonders die Verarbeitung der aufwändigen Lackierung ist herausragend. Die Leuchten sind schön und dass man kleine Details wie den Lüftungsschlauch im Seitenfenster berücksichtigt, kann man bei Spark ja fast schon erwarten. Im düsteren Cockpit gibt es auch noch schöne Sicherheitsgurte und die karge Instrumentierung hat den vorbildgerechten roten Hintergrund. Außen gibt es filigrane Abschleppösen, durchbrochene oder schwarz hervorgehobene Karosserieöffnungen und wunderbare Felgen. Ein großartiges Modell eines durch seine Lackierung herausragenden Vorbildes.

Fotos und Text: Georg Hämel

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