Montag, 5. Dezember 2022

Bunter Hund - March 83G Hotchkis Racing 6h Riverside 1986 von Spark, 1:43

Wieder einmal eine besonders attraktive Variante eines bekannten Modells von Spark ist dieser March 83G in den Farben von Wynn's, einem der weltweit größten Hersteller von Treibstoffzusätzen, hier kommt die Geschichte zum Auto:

Während die FISA für ihre Markenweltmeisterschaft ab 1982 mit der Gruppe C ein Reglement entwickelte, in dem der Treibstoffverbrauch eine große Rolle spielte, berücksichtigte die IMSA für ihre GTP-Meisterschaft vor allem den Hubraum, die Bauart des Motors und das Gewicht. Auf diese Weise sollten einfache Konstruktionen den Vorzug vor hochentwickelter Technik bekommen, auch um die Kosten im Zaum zu halten. Das führte dazu, dass die Hersteller sich für eine Serie entscheiden mussten, eine Ausnahme bildeten Chassislieferanten wie Lola und March, die natürlich versuchten, ein möglichst breites Angebot zu erreichen, so waren eben Lolas T600 und auch die March G-Serie so konstruiert, dass sie verschiedenste Triebwerke aufnehmen konnten. Das blieb selbstverständlich ein Kompromiss, was sich in den Ergebnissen zeigte. Die March 82G, 83G und 84G waren in der Marken-WM erfolglos, dafür konnten sie bei der IMSA viele Siege feiern. Robin Herd entwickelte mit der Unterstützung des jungen Ingenieurs Adrian Newey und des Aerodynamikspezialisten Max Sardou ein technisch konservatives Rennauto, dass allerdings bereits auf Ground Effect, also die Gestaltung des Unterbodens zur Produktion von Abtrieb, ausgelegt war. Besonders die Front mit dem Flügel zwischen den beiden nach vorne gezogenen Kotflügeln und der Diffusor am Heck weisen auf dieses Konzept hin. Unglaublich, mit welchen Triebwerken die March bestückt wurden: Neben dem Sechsliter-V8 von Chevrolet, dem Buick-V6 Turbo, Vier- und Sechszylinder-Turbos von Nissan, dem BMW-M1-Sechszylinder, dem Vierzylinder-Turbo des gleichen Herstellers kamen auch die Sechszylinder-Boxer-Turbos aus dem Porsche 935 zum Einsatz, damit waren die March recht erfolgreich, wie der Triumph bei den 24h von Daytona 1984 bewies. 1982 bis 1984 hatten die March kaum ernsthafte Konkurrenten, bis der Porsche 962 kam, der sofort überlegen war. Insgesamt fertigte March 26 Autos dieser Reihe, fünf davon waren 83G-Typen. Bekannte Privatteams wie Bob Garretson, Red Lobster oder MOMO waren mit diesen Autos am Start, vom 83G bekam Al Holbert drei Stück, unter anderem das Vorbild des aktuellen Spark-Modells, das Chassis 83G/4. Er bestritt die IMSA-Saison 1983 ab Mai mit diesem March, der mit einem Porsche-Triebwerk bestückt war und holte vier Siege, was ihm die GTP-Meisterschaft brachte. Für die Saison 1984 ging der March an das südafrikanische Team Kreepy Krauly, Höhepunkt war natürlich der schon erwähnte Sieg bei den 24h von Daytona. Ab 1985 startete 83G/4 unter der Meldung von Hotchkis Racing, dem Team von John Hotchkis, über einen fünften und einen sechsten Rang kam man aber nicht mehr hinaus, die Zeit des March war abgelaufen. Aber die Lackierung des Autos beim letzten großen Einsatz in Riverside ist sicherlich Grund genug, davon eine Miniatur zu produzieren. Hotchkis und sein Copilot Jim Adams kamen bei den 6h hinter vier Porsche 962 und einem Camaro als Fünfte ins Ziel, allerdings mit zehn Runden Rückstand.

Fotos dieses Autos sind weder in der Literatur noch im Internet häufig zu finden, also muss man einfach davon ausgehen, dass Spark seine Hausaufgaben erledigt hat. Das Modell wirkt ziemlich wuchtig, hält aber die im Reglement vorgeschriebenen Maße von 4,8 Metern in der Länge und 2 Metern in der Breite in 1:43 ein, auch der Radstand stimmt. An der Diskussion über die Richtigkeit der Grundfarbe Lila möchte ich mich mangels genauer Referenz nicht beteiligen, auf jeden Fall sieht der March spektakulär aus. Detaillierung und Ausführung sind auf dem üblichen China-Niveau des Herstellers, nicht einmal die kleinen MOMO-Schriftzüge in den Felgen fehlen. Der Diffusor wirkt allerdings etwas handgeschnitzt und dick, ob der beim Original so aussah? Außerdem besteht der Verdacht, dass die Hinterräder wesentlich mehr Tiefe haben müssten. Dennoch ist dieses Modell eine attraktive Ergänzung für eine Kollektion von IMSA-GTPs und aufgrund seines Triebwerks auch für den Porsche-Sammler interessant.

March 83G Hotchkis Racing Wynn's 6° 6h Riverside 1986, Spark, Bestellnummer US173, Auslieferung Dezember 2022, limitiert auf 500 nummerierte Exemplare, Made in China.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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