Donnerstag, 29. September 2022

Schöne Basis, mies verarbeitet - Alfa Romeo 155 V6 TI DTM/ITC 1995 von Werk83, 1:18

Als die DTM ab 1993 zu den High-Tech-Renntourenwagen der Klasse 1 wechselte, war klar, dass die Zukunft der Rennserie nicht nur in Deutschland liegen konnte. Die gewaltigen Investitionen der Hersteller verlangten es, dass man internationaler denken sollte, zunächst gab es dann das eine oder andere Einladungsrennen im europäischen Raum, aber ab 1995 veranstaltete man neben der DTM auch erstmals die neue „ITC“, die „International Touring Car Championship“. Fünf Rennwochenenden mit jeweils zwei Läufen umfasste die neue Serie, die getrennt von der DTM ausgetragen wurde. Mit Mercedes-Benz, Alfa Romeo und Opel waren drei Hersteller vertreten, die Titel in beiden Rennserien gingen letztendlich souverän an die Stuttgarter. Bernd Schneider konnte sich die Meisterehren sowohl in DTM als auch ITC sichern. Für Alfa Romeo lief die Saison verheerend, man musste nach schweren Unfällen bei den Testläufen mit einem weitgehend ungetesteten Auto zu den ersten Läufen antreten. Der Alfa Romeo 155 V6 TI wurde im Laufe der Saison intensiv überarbeitet und konnte letztendlich fünf Laufsiege in DTM und ITC erringen. Die beiden Alfa Corse-Werksfahrer Nicola Larini und Alessandro Nannini hatten sehr unterschiedlichen Erfolg, während Ex-Champion Larini einen Saisonsieg und mehrere Podiumsplätze erreichen konnte, hatte Nannini reichlich Pech und fiel sehr oft aus – nur zwei dritte Plätze stehen als beste Ergebnisse für die Saison zu Buche.

Das Label „Werk83“ ist noch relativ neu am Start. Initiiert vom bekannten Modellautoshop CK Modelcars widmet man sich dem Thema Rennsport und hat dabei besonders die ehemaligen deutschen Meisterschaften wie DRM und eben die DTM im Fokus. Aus der Saison 1995 hat man den Alfa Romeo V6 TI inzwischen in mehreren Varianten im Programm, die sehr schön die Veränderungen der Vorbilder nachvollziehbar machen. So unterscheiden sich die Modelle in den Abgasanlagen und Front- und Heckbereichen. Eine der aktuellsten Neuheiten ist der Alfa Corse-Wagen von Alessandro Nannini im „Martini“-Design, das die Werkswagen ab 1995 trugen. Wie alle Modelle hat auch diese Variante öffnende Türen und lenkbare Vorderräder.

Die Form ist sehr gut getroffen, geschickt hat man die Teile so angelegt, dass die vorbildgerechten Änderungen der einzelnen Varianten leicht umgesetzt werden können. Der Innenraum wird detailliert nachgebildet, Drucke bilden Schalter und Knöpfe nach, das Schild für die Onboard-Kamera sollte allerdings auf einer Platte auf dem Armaturenbrett sitzen, so hätte es in 1:1 keinen Sinn gehabt. Die Leuchten vorne und hinten haben viel Tiefe, allerdings sahen die Frontscheinwerfer beim Vorbild nicht so aus. Die Technik war hier deutlich simpler, das Aussehen wurde mit einem Aufkleber an das Serienauto angeglichen. Von diesem Fehler abgesehen, eigentlich ein schönes Modell – wenn nicht die Verarbeitung wäre. Die öffnenden Türen sitzen nicht anständig und haben an der vorderen Kante hässliche Spalten, die Decals sind sehr dick und matt und schlecht aufgebracht, an den hinteren Kanten der Türen sind sie schnell beschädigt. Die Martini-Linien haben Versatz an einigen Teilen und leider haben alle Modelle leicht vergilbte Felgen. Das ist sehr bedauerlich, der Gesamteindruck leidet massiv unter diesen Unsauberkeiten. Aber bei einem neuen Hersteller besteht ja die berechtigte Hoffnung, dass man diese Probleme in den Griff bekommen wird – denn die Basis ist sehr gelungen.

Fotos und Text: Georg Hämel

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