Samstag, 3. September 2022

Der Seriensieger - Ferrari 500 F2 von CMR, 1:18

Als Alfa Romeo seinen Rückzug aus dem Grand-Prix-Sport zum Ende der Saison 1951 bekanntgab, waren die Aussichten für die noch junge Formel 1 reichlich düster. Nur Ferrari stand für 1952 bereit, alle anderen Hersteller scheuten so kurz nach dem 2. Weltkrieg die Kosten für die Neuentwicklung eines teuren Boliden für die Weltmeisterschaft. Daraufhin entschlossen sich die verantwortlichen Regelhüter für eine Übergangszeit, die Weltmeisterschaft mit Fahrzeugen nach dem deutlich günstigeren Formel-2-Reglement auszutragen. In dieser Klasse dominierten inzwischen die britischen Rennställe und so beauftragte Enzo Ferrari seinen leitenden Ingenieur Aurelio Lampredi, einen Motor nach britischem Vorbild für die neue Saison zu entwickeln.

Lampredi konstruierte einen kompakten 2-Liter-Vierzylinder mit zwei Weber-Vergasern, den man in ein modifiziertes Chassis setzte, das auf dem bewährten F1-Wagen der Saison 1951 basierte. Somit verließ man sich auf bekannte und zuverlässige Technik. Der neue Wagen, der die Bezeichnung „500 F2“ erhalten hatte, war vom ersten Start an nicht nur konkurrenzfähig, sondern quasi konkurrenzlos. Die Grand-Prix-Saison dominierte die Scuderia Ferrari nach Belieben, den ersten Lauf gewann Piero Taruff, nach seiner Rückkehr von den Indy 500 konnte sich Alberto Ascari die nächsten sechs Rennen sichern und gewann überlegen die Weltmeisterschaft vor seinen Teamkollegen Farina und Taruffi. Auch 1953 setzte sich die Siegesserie ungebrochen fort, Ascari gewann fünf Rennen, Mike Hawthorn und „Nino“ Farina jeweils eines – bevor niemand anderes als Juan Manuel Fangio im letzten Saisonlauf mit einem Maserati siegen konnte. Natürlich wurde Ascari dennoch klarer Weltmeister. Für 1954 stand dann wieder ein Reglementswechsel an und die Rennen wurden wieder mit Fahrzeugen nach Formel-1-Regularien ausgetragen.

Den überlegenen Seriensieger von 1952 und 1953 gab es schon vielfach als Modell, in 1:18 hatte ihn Tecnomodel als Resineminiatur und CMC sowie Exoto steuerten hochdetaillierte Diecastmodelle bei. Passend zum 75. Jubiläum von Ferrari hat CMR einen der erfolgreichsten Grand-Prix-Boliden aller Zeiten nun auch als Modell gebracht. Es gibt zunächst drei Varianten, den hier gezeigten Siegerwagen des GP Argentinien 1953 von Ascari, den Wagen von Mike Hawthorn aus dem GP Großbritannien 1953 und Ascaris Siegerwagen aus dem britischen GP 1952. Weitere Varianten werden folgen. Alle drei Modelle sind aus Diecast gefertigt und haben außer einer lenkbaren Vorderachse keine weiteren Funktionen, Lampredis Vierzylinder ist hier also leider nicht zu sehen. Die typische Form des 500 F2 hat man aber perfekt getroffen. Die sichtbaren Teile von Vorder- und Hinterachse werden schön detailliert dargestellt, selbst die Hydraulikschläuche der großen Trommelbremsen wurden nicht vergessen.

Das schlichte Cockpit bietet alle Details, die das Vorbild zu bieten hat, wie z.B. ein gelungenes, nach heutigen Maßstäben riesiges Lenkrad. Schön finde ich die silbern gedruckten Nieten auf der Karosserie, die ein bisschen Leben in das viele Rot bringen. Vorne gibt es einen schönen Grill der sich bei den Varianten 1952 und 1953 vorbildgerecht unterscheidet – wie die Modelle auch unterschiedliche Motorhauben besitzen und natürlich auch korrekt umgesetzt wurde, dass Ascaris Auto 1952 kein langes Auspuffrohr hatte, sondern nur vier kurze Stummel Lärm und Abgase aus der Motorhaube entließen. Die schönen Speichenräder sollen nicht vergessen werden, die ein sehr gelungenes Modell perfekt abrunden. Ich freue mich auf hoffentlich weitere klassische Motorsportler von CMR!

Wir danken unserem Fachhandelspartner modellauto18.de für unser Fotomuster!

Fotos und Text: Georg Hämel

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