Sonntag, 23. Oktober 2022

Triumph auf Sizilien - Ferrari Dino 246 SP Sieger Targa Florio 1962 von Tecnomodel, 1:18

Die Saison 1961 war für Ferrari in allen Bereichen ein riesiger Erfolg. Neben dem F1-Weltmeistertitel für Phil Hill war man auch bei den Sportwagen der Konkurrenz deutlich voraus. Insbesondere die Sechszylinder-Mittelmotor-Sportwagen 246 SP, denen Carlo Chiti in Windkanalversuchen eine ungewöhnliche, aber aerodynamisch sehr effiziente Karosserie gegeben hatte, hatten für Aufsehen gesorgt. So war es nicht verwunderlich, dass Ferrari diese Fahrzeuge für 1962 umfangreich überarbeitete und nun mit vier verschiedenen Motorisierungen präsentierte. Es gab drei Sechszylinder-Varianten (196 SP, 286 SP und 246 SP) sowie einem Achtzylinder (268 SP), die zum Einsatz kommen sollten. Optisch waren die Fahrzeuge identisch, gegenüber dem Vorjahr hatten sie durch eine Reglementsänderung eine niedrigere Frontscheibe und dadurch auch ein wesentlich niedrigeres Heck.

Zur Targa Florio meldete Ferrari drei der SP-Rennwagen. Allerdings verunfallte Phil Hill im Training mit dem neuen Achtzylinder-SP aufgrund eines steckengebliebenen Gaspedals. Ferrari-Rennleiter Eugenio Dragoni schickte Hill zur Strafe nach Hause, doch seinen belgischen Teamkollegen Olivier Gendebien, der die Targa bereits dreimal gewonnen hatte, wollte man auf jeden Fall am Start sehen. Gendebien hatte 1961 in einem 246 SP gemeinsam mit Wolfgang von Trips gewonnen, seine Streckenkenntnisse konnten nur von Vorteil sein. Er wurde dem 246 SP mit seinem Landsmann Willy Mairesse und dem Mexikaner Pedro Rodriguez zugeteilt, nicht zur großen Begeisterung Gendebiens, der Mairesses materialmordenden Fahrstil fürchtete. Daher stellte er sicher, dass er die letzte Fahrerschicht übernehmen würde um somit durch kluge Fahrweise die Chance auf den Sieg zu verbessern. Es funktionierte, Mairesse, Rodriguez und Gendebien gewannen die Targa Florio vor dem Ferrari 196 SP von Giancarlo Baghetti und Lorenzo Bandini.

Der Siegerwagen der Targa Florio ist als 1:18-Miniatur bei Tecnomodel erschienen. Es gibt noch drei weitere Varianten, unter anderem auch ein Wagen aus Le Mans mit vorbildgerecht hoher Frontscheibe und einem Spoiler hinter dem Fahrer. Die Form des von Chiti konzipierten und bei Fantuzzi in Form gebrachten SP trifft Tecnomodel sehr gut. Die Gravuren des Resinemodells sind exzellent, es gibt feine Luftein- und -auslässe und nichts erstickt unter zu dickem Lack. Die größeren Belüftungsöffnungen tragen feine Gitter, die Leuchten sind schön nachgebildet und alle Haubensicherungen sind mit geätzten Teilen dargestellt.

Das karge Cockpit bietet alle wichtigen Details, das Armaturenbrett könnte vielleicht ein wenig feinere Schalter tragen. Lenkrad und Schaltung hingegen gefallen mir sehr – wie auch die filigranen Speichenfelgen. Die Verarbeitung meines Modelles ist über jeden Zweifel erhaben und dem Preisetikett angemessen. Ein schönes Modell eines wichtigen Vorbildes aus der aufregenden Sportwagenhistorie der Scuderia Ferrari.

Fotos und Text: Georg Hämel

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