Montag, 9. Mai 2022

Hier fährt der Chef - Toyota Celica Rallye Portugal 1980 von IXO, 1:43

Nachdem der japanische Autoriese Toyota sein anlaufendes Rallyeprogramm in Europa aufgrund der Ölkrise von 1973/74 stoppte, trat der schwedische Profifahrer Ove Andersson auf den Plan. Er hatte bereits eine kleinen Werkstatt in seiner Heimatstadt Täpuden und überzeugte den damaligen Entwicklungschef Shoichiro Toyoda, auf eigene Initiative mit Unterstützung des Werks weiterzumachen. Daraus entstand TTE, das Toyota Team Europe mit einem neuen Stützpunkt in Brüssel. Durch Fürsprache der Händler in Europa konnte Andersson ab 1975 mit einem Budget von rund einer Viertelmillion Dollar arbeiten. Die ersten Einsätze liefen mit der Celica TA 22, aber bald nutzte man die kleinere, leichtere und handlichere Corolla TE27, die den zusätzlichen Vorteil aufwies, dass für sie der 16-Ventiler mit Nippondenso-Einspritzung homologiert war. TTE machte ab 1977 ausschließlich mit der Celica weiter, bei der 1000 Seen Rallye 1978 erschien mit der Bauserie RA40 ein neues Auto, leider konnte man erst ein Jahr später den 16-Ventiler mit Benzineinspritzung homologieren. 1979 zog man nach Köln um und wurde zur Keimzelle von Toyota Motorsport, von Rallyes über Langstreckenrennen bis zur Formel 1 war und ist man immer motorsportlich aktiv. Aus einem kleinen Rallyeteam entstand so ein Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern, das seit 1993 eine hundertprozentige Tochter von Toyota ist.

In der Saison 1980, die übrigens die letzte für Ove Andersson als Fahrer war, hatte Toyota nicht viel zu bestellen. Mit dem neuen Opel Ascona 400, den inzwischen bewährten Fiat 131 Abarth Rally, dem Ford Escort RS 1800 und dem Talbot Simca Sunbeam Lotus war schlagkräftige Konkurrenz am Start, und sogar Datsun und Mercedes trugen sich in die Siegerlisten ein. Für Toyota blieben tatsächlich nur zwei sechste Plätze in Portugal und Griechenland, jeweils durch den Boss persönlich, sowie ein vierter Rang an der Elfenbeinküste die besten Resultate. Ein siebter Platz in der Markenwertung war sicherlich nicht das erwünschte Ergebnis. 1981 kam dann der Audi Quattro und 1982 die Gruppe B, bis Toyota wieder ganz vorne dabei war, sollte es einige Jahre dauern.

Die Portugal Rallye 1980 erlangte vor allem wegen eines Synchronabflugs beider Rothmans-Escort traurige Berühmtheit, Mikkola und Vatanen kamen tatsächlich in der gleichen Kurve bei der gleichen Sonderprüfung von der Strecke ab und stapelten ihre Autos im Unterholz. Nachdem Bernard Darniche seinen Stratos bald mit Motordefekt abstellen musste, machten die Fiat-Piloten Röhrl und Alen den Sieg untereinander aus, das bessere Ende erwischte der Deutsche. Dritter wurde Frequelin auf Talbot Sunbeam und auch die dicken Mercedes 450 SLC 5.0 mit Waldegaard und Carlsson kamen vor Ove Andersson/Henry Liddon mit der Toyota Celica ins Ziel.

Der Formenfundus von IXO ist ja aufgrund der vielen Auftragsarbeiten für diverse Sammelserien nahezu unendlich, erfreulich, dass man immer wieder aufgebesserte Varianten ins normale Verkaufsprogramm nimmt. Meistens stimmen die Grundformen gut, das ist bei dieser Toyota Celica sicherlich der Fall. Ansonsten kann man sich über eine gute Lackierung und eine saubere Dekoration freuen, wie üblich eine Mischung aus Tampondrucken und Decals. Lediglich der Keder an der Kotflügelverbreiterung hinten rechts hängt bei unserem Fotomuster unmotiviert herum. Wie bei Diecast-Modellen üblich, sind die Scheibeneinsätze etwas dick, dafür passen sie aber, und das offene Fenster auf der Fahrerseite müsste nicht unbedingt sein, der Rallyefahrer will eher selten den Arm heraushängen lassen. Die Anbauteile sind teils sehr fein, wie die Scheibenwischer oder die Scheinwerfer, die Außenspiegel mehr von der robusten Sorte, bei den Rücklichtern sind die Befestigungspins sichtbar, die Räder sind ok, allerdings fehlen Bremsscheiben. Vier Schmutzfänger und der Endschalldämpfer sind vorhanden. Im Innenraum überwiegt schwarz, die Gurte sind als Decals reproduziert, ein silberfarbener Überrollkäfig fehlt nicht. Die Funkantenne ist beim Original noch länger und gebogen, dass man weder in China, noch in Bangladesch wohl genau weiß, wie ein deutsches Kennzeichen aussieht, sind wir ja gewohnt, auch das D-Schild wirkt etwas lustig. Dennoch finde ich, dass IXO diesen Toyota ganz recht hinbekommen hat, wir reden auch über einen Preis von unter 40 Euro, dafür macht die Celica in der Vitrine eine gute Figur.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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