Sonntag, 2. Januar 2022

Der Doppelflügel - Porsche 962C Joest MOMO IMSA 1992 von Spark, 1:43

Giampiero Moretti, der Chef des Lenkrad- und Felgenherstellers MOMO und begeisterte Rennfahrer, hatte die finanziellen Möglichkeiten, mit konkurrenzfähigen Autos an den Start zu gehen, so auch mit dem Porsche 962. Von Spark erschien gerade das Modell eines sehr späten und dementsprechend stark modifizierten 962, das 1992 in Road America beim 2 Stunden Rennen der IMSA GT-Meisterschaft den sechsten Platz belegte. Am Steuer saß der Meister selbst zusammen mit John Paul Jr.

Die rot-gelben MOMO-Renner fallen schon wegen ihres Outfits auf, aufgrund der langjährigen Teilnahme an Veranstaltungen in den USA und Europa gibt es eine Vielzahl von Autos, beginnend bei Porsche 935 über March 82G und 86G, aber eben auch Porsche 962 bis hin zu Ferraris letztem offenen zweisitzigen Rennauto, dem auf Morettis Initiative entwickelten Ferrari 333 SP. Die Karriere des 1940 in Mailand geborenen Italieners begann bereits 1961 bei Bergrennen und führte bis zum allerdings erfolglosen Einsatz eines Ferrari 512 S in Le Mans 1970. Danach ruhte Morettis Fahrerkarriere, seine Anfang der 60er Jahre gegründete Firma MOMO nahm ihn zunehmend in Beschlag. Erst 1978 wurden die Rennaktivitäten vor allem in den USA verstärkt, um Werbung für die eigenen Produkte zu machen. Nach Siegen in Sebring und Daytona 1998 mit dem Ferrari 333 SP beendete Giampiero Moretti seine Rennkarriere mit einem weiteren Erfolg in Watkins Glen. Geschäftsführer von MOMO blieb er aber bis zu seinem Tod im Januar 2012.

Der Porsche 962C/011 war ein im Werk produziertes Kundenfahrzeug, das 1989 von Reinhold Jöst übernommen wurde. Mit Blaupunkt-Werbung und Bob Wollek, der manchmal von Frank Jelinski unterstützt wurde, ging der 962 vor allem im Supercup und der Sportwagen-WM an den Start. Nach dem ersten Einsatz modifizierte Joest Racing das Heck, indem man eine kurze Haube und einen freistehenden Flügel montierte. Immerhin gelangen Siege beim Supercup in Silverstone sowie beim WM-Lauf in Dijon. In den beiden folgenden Jahren gab es nur wenig Einsätze ohne nennenswerte Ergebnisse, 1992 fuhr der inzwischen mit einem riesigen Doppelheckflügel versehene Porsche im MOMO-Outfit zuerst in der IMSA GT-Meisterschaft und später noch in der Interserie in Europa. Bei drei Starts in den USA erreichte das Team Moretti/John Paul Jr. immerhin zwei 6. und einen 7. Platz, dazu schaffte Oscar Larrauri noch zwei Siege in der Interserie. Im letzten Einsatzjahr 1993 gab es immerhin noch einen zweiten Platz, wiederum in Road America, diesmal fuhr John Paul Jr. den 962 mit F.A.T.-Sponsoring.

Meine Vorliebe für diese stark modifizierten Gruppe C-Renner dürfte bekannt sein, der Joest-MOMO-962 ist ein Musterbeispiel. Von der Front mit Splitter und kleinen Zusatzflügelchen über spezielle Luftschlitze an den Flanken bis zum extrem kurz heruntergezogenen Heck mit dem riesigen Flügelwerk ist alles anders, lediglich der Cockpitbereich zeigt noch die ursprüngliche Form. Spark hat das wunderbar reproduziert, wie natürlich die speziellen Räder, die Lufthutzen auf der Karosserie oder die oben in die Fahrertüre geschnittene Öffnung. Feine Details wie der Wischer, die Antennen, Haubenverschlüsse und Tankdeckel vervollständigen das Bild einer tollen Miniatur. Auch die Lackierung und Dekoration sind einwandfrei.

Die Auflage von 700 Stück dürfte bei diesem Porsche sehr niedrig gewählt sein, er war innerhalb kürzester Zeit bei vielen Händlern ausverkauft. Für die immer größer werdende MOMO-Kollektion ist der 962 sicherlich ein besonders feines Modell.

Porsche 962C Joest Racing Momo 6° 2h Road America IMSA 1992, Spark, Bestellnummer US104, Auslieferung Dezember 2021, Limitierung: 700 nummerierte Exemplare, Made in China.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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