Sonntag, 26. September 2021

Gruppe A-Sieg im Abonnement - Alfa Romeo GTV 6 Rothmans Tour de Corse 1986 von IXO, 1:43

Bereits 1975 versuchte sich Autodelta, sozusagen die Rennabteilung von Alfa Romeo, an Rallyeeinsätzen der neuen Alfetta GT, einem knapp viersitzigen Coupé mit dem klassischen DOHC-Vierzylinder, Transaxle-Bauweise und von Giugiaro entworfener Karosserie. Balestrieri siegte bei der Rally Elba und Andruet wurde dritter in Korsika. In der Saison 1980 versuchte man sich mit der Alfetta Turbodelta vor allem in Läufen zur Europäischen Rallyemeisterschaft, aber bereits nach einem Jahr war Schluss, gegen Konkurrenten wie den neuen Audi Quattro sah man keine Chance.

Einen Neustart wagte man dann 1984, die Alfetta war inzwischen zur GTV 6 weiterentwickelt worden, man hatte also den wunderbaren V6 mit 2492 ccm und im Rallyetrim 240 PS montiert und konnte das Auto in der neuen Gruppe A homologieren. Dort gehörte der Alfa Romeo vor allem auf Asphalt zu den Besten, was der Franzose Yves Loubet durch drei aufeinanderfolgende Gruppensiege bei der Tour de Corse unter Beweis stellte. Die Einsätze wurden allerdings nicht vom Werk, sondern vom französischen GEMA-Team durchgeführt. Nach dem Verbot der Gruppe B dachte man eigentlich, zumindest für die erste Zeit ein siegfähiges Rallyeauto zu haben, es kam aber ganz anders. Bei einer Neuvermessung der Alfetta durch die FIA wurde der hintere Sitzbereich als zu klein eingestuft, damit war das Auto kein Viersitzer mehr und konnte nicht mehr in der Gruppe A starten. So endete die internationale Karriere abrupt.

Der 1958 geborene Korse Yves Loubet durfte auf eine lange Rallyekarriere zurückblicken, bereits 1976 startete er auf einem Opel Kadett GT/E bei der Rallye du Var, 2001 beendete er seine aktive Karriere auf einem Mitsubishi Lancer Evo VI. Sein erster Gruppe A-Sieg bei der Tour de Corse kam 1984 zusammen mit Patricia Trivero, gesamt war das Platz zehn. 1985 steigerte Loubet sich auf den fünften Platz, sein Copilot war Jean-Bernard Vieu. Der erneute Sieg in der Gruppe A war natürlich vom tödlichen Unfall Attilio Bettegas überschattet. Für 1986 wurde die Alfetta im Rothmans-Dekor umlackiert, auf dem heißen Sitz durfte Jean-Marc Andrié Platz nehmen. Die Tour de Corse sollte auch dieses Jahr wieder tragisch enden, der prädestinierte Weltmeister Henri Toivonen und sein Co Sergio Cresto verunglückten tödlich, der Lancia Delta S4 wurde zur Feuerfalle. Die Führenden beschlossen daraufhin einen Nichtangriffspakt, so blieb der Alfa Romeo hinter den beiden Gruppe B-Fahrzeugen von Peugeot und Renault und holte den dritten Gruppe A-Sieg in Folge. 1987 und 1988 durfte Loubet dann einen Werks-Lancia Delta in Korsika bewegen und bedankte sich mit zwei zweiten Plätzen.

Für ein Modell der Rothmans-Alfetta von 1986 ist IXO zuständig und bietet dem Rallye-Fan wieder einmal viel Modell fürs Geld. Die Grundform passt, die Zweifarbenlackierung ist sehr gut, bei der Dekoration arbeitet man fast ausschließlich mit sehr sauberen Tampondrucken. Viele Details wie Haubensicherungen, Wischer, Antenne und Rückspiegel sind fein dargestellt, im Inneren findet man einen feinen Überrollkäfig. Auch die Räder sind vorbildgerecht, es gibt Fotos mit unterschiedlichen Radtypen, entweder die vom Modell oder ebenfalls weiße Fünfsternfelgen. Wenn man etwas kritisieren will, blieben die Befestigungsstifte der Scheinwerfer und der Rücklichter sowie die für Diecastmodelle typischen, etwas dicken Fenstereinsätze, aber wenn das Modell in der Vitrine steht, stört es nicht wirklich. Kleine Ungenauigkeiten wie die beim Fotografieren etwas schräg stehenden Rücklichter oder ein paar Farbreste an den C-Säulen oder am Heck lassen sich leicht korrigieren, sie fallen aber erst bei den stark vergrößerten Bildern auf. Für rund 37 Euro bietet IXO ein wirklich gutes Modell der Rothmans-Alfetta an, man hat sichtlich auch in Bangladesh, wo der Hauptteil der Produktion stattfindet, ein gutes Niveau erreicht.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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