Dienstag, 12. Oktober 2021

Der ultimative Luxus - Bugatti Typ 41 Royale Coach Weymann von CMF, 1:18

Es sollte das Allerbeste überhaupt sein. Das größte, teuerste, Schwerste, komfortabelste, luxuriöseste Automobil seiner Zeit - nein, aller Zeiten. Ettore Bugatti hatte große Pläne für seinen ultimativen Oberklassewagen, der ab 1919 in Molsheim entwickelt wurde. Nur 25 Exemplare des nüchtern „Type 41“ genannten Wagens sollten entstehen, exklusiv für die Superreichen und gekrönte Häupter. Im Rahmen des Großen Preises von Deutschland 1926 wurde das erste Fahrzeug dem Publikum präsentiert, doch der große Erfolg blieb aus. Die heraufziehende Weltwirtschaftskrise verdarb der gewünschten Klientel die Lust auf derartige automobile Exzesse und nur drei der sechs jemals gebauten Fahrzeuge wurden verkauft. Allerdings konnte Bugatti die gewaltigen Achtzylinder des Type 41 fur die Konstruktion von Schienentriebwagen für die französische Bahn nutzen. So wurde der Wagen letztendlich zu einem großen kommerziellen Erfolg und der Motor des ultimativen Luxusautomobils diente dazu, das gemeine Volk über das Land zu befördern.

Das erste Chassis des Type 41 entstand 1926 und hatte eine wechselvolle Geschichte. Wie alle Fahrzeuge entstand auch dieses als unkarossiertes „Rolling Chassis“ und wurde dann zu Karosseriebauern fur den Aufbau der Karosserie übergeben. Zunächst bekam der Wagen die Karosserie eines Packard und diente als eine Art Prototyp fur die weitere Entwicklung des Type 41. 1928 bekam der Wagen einen „Fiacre“ genannten Coupé-Aufbau, dem noch im gleichen Jahr eine Limousinenkarosserie mit vier Türen folgte.

Im Jahr 1929 ging der Wagen an die renommierte Karosserieschmiede Weymann in Paris, die ihn mit einer bemerkenswerten zweitürigen Limousinen-Karosserie versah. Zweifarbig gelb/schwarz gehalten wurde der Aufbau im patentierten Weymann-System mit flexiblem Rahmen konstruiert. Am Heck gab es einen großen, mit Schweinsleder verkleideten Kofferraum, das komfortable Interieur war mit einem speziellen grauen Stoff ausgekleidet. Die Karosserie bestach durch die elegante Form durch die niedrige Dachlinie und gewann Weymann zahlreiche Preise auf Schönheitswettbewerben. Leider wurde dieser Aufbau 1931 zerstört, als Ettore Bugatti mit dem Wagen einen schweren Unfall hatte. Danach erhielt er den noch heute existierenden Aufbau als „Coupé Napoleon“.

Der „Coach Weymann“ mag nicht mehr existieren, aber als Modell kann man die elegante Form der riesigen Limousine noch bewundern. Ein sehr schönes Modell hat CMF vor einiger Zeit auf den Markt gebracht, das zunächst mit gelungener Form zu gefallen weiß. Das Resinemodell in 1:18 (übrigens maßstäblich korrekt) trägt den ursprünglichen zweifarbigen Lack und verfugt über keine öffnenden Teile. Vorne gibt es gewaltige Scheinwerfer und den typischen Hufeisengrill, hinten wird der abgesetzte Kofferraum mit feinen Ledergurten versehen. Der Innenraum ist im korrekten Grauton gehalten und es gibt ein detailliertes Armaturenbrett.

Die gewaltigen Scheibenfelgen hat CMF hervorragend getroffen. Die wenigen Chromakzente sind vorbildgerecht nachgebildet, den feinen Scheibenwischern traut man kaum zu, dass sie die große Frontscheibe tatsächlich sauber halten könnten. Das eindrucksvolle „Gesicht“ des Type 41 rundet die Kühlerfigur perfekt ab, der aufrechte Elefant, den Ettores Bruder Rembrandt Bugatti entworfen hat. Die Verarbeitung des CMF-Modelles ist hervorragend und dem Vorbild angemessen. Besonders spannend ist es natürlich, wenn man das große Modell neben einen anderen 1:18er stellt, spätestens dann bekommt man ein Gefühl dafür, woher der Type 41 seinen inoffiziellen Namen hat: „La Royale“.

Fotos und Text: Georg Hämel

Bugatti Typ 41 Royale Coach Weymann

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