Sonntag, 18. Juli 2021

Supercar der 1950er - Ferrari 375 MM Berlinetta Speciale Pininfarina von CMF, 1:18

Die noch junge Firma Ferrari war Mitte der 1950er Jahre weit von einer Serienfertigung entfernt. Alle Fahrzeuge wurden als Chassis an einen der „Carrozziere“ geliefert, an einen der berühmten Karosserieschneider Italiens und dort mit einer passenden und oft sehr individuellen Karosserie versehen. Sowohl die Rennsportwagen als auch die Straßensportwagen entstanden auf diese Weise und besonders bei Letzteren nutzten die Karosseriegestalter immer wieder die Möglichkeit, neue und interessante Wege im Design der Sportwagen zu gehen. Der neue Rennsportwagen 375 MM für die Saison 1954 wurde von Pininfarina mit einer kraftstrotzenden Karosserielinie versehen, die schon optisch die Kraft des 4,6 Liter großen Zwölfzylindertriebwerks unter der Fronthaube verkörpern sollte. Doch mit zwei Chassis des 375 MM durfte Pininfarina zwei besondere Einzelstücke für die Straße realisieren.

Das bekanntere der zwei Einzelstücke ist sicher 0456, die auch als „Bergman-Ferrari“ Berlinetta für den Pariser Salon 1954 – über dieses wunderbare Auto und seine Geschichte haben wir im Zusammenhang mit dem ebenso wunderbaren Looksmart-Modell berichtet. Das zweite Einzelstück wurde für den Salon in Turin des Jahres 1955 gebaut und zeigte ein völlig anderes Erscheinungsbild. Die Aluminium-Karosserie war leicht und trug an der Front ein Design, das klar an die Rennsportwagen erinnerte, für die Straßenwagen aber noch ungewohnt wirkte. Über der Hinterachse gab es einen leichten Hüftschwung der hinten in angedeuteten Flossen endete. Eine ähnliche Gestaltung sollte Pininfarina auch für die 250 GT TdF-Berlinetta wählen. Das Interieur war schlicht, bot aber immerhin ein Mindestmaß an Komfort – doch insgesamt handelte es sich hier um einen echten Supersportwagen für die Straße.

CMF hat uns im Maßstab 1:18 schon mehrmals interessante Ferrari-Einzelstücke beschert und hat sich nun dieser besonderen 375 MM Berlinetta gewidmet. Die Karosserieform hat man ganz ordentlich getroffen, an der Frontpartie ist der Kühlergrill nur ein wenig groß. An der Seite gibt es feine Luftauslässe und die schlichten Chromdetails rundum sind schön umgesetzt. Die Preise der CMF-Modelle sind etwas über dem Spark-Preisniveau angesiedelt und somit auch immer ein wenig teuer für die gebotene Qualität, aber das machen sie mit der gelungenen Vorbildauswahl immer wieder wett.

Der Innenraum bietet, vorbildgerecht, nicht sehr viele Details, aber die nötigen Elemente sind vorhanden, die Sitze sind schön geformt und das klassische Ferrari-Lenkrad gefällt mir sehr gut. Motordetails usw. sind natürlich nicht zu finden. Das Modell liegt ein wenig hoch, allerdings wirkt auch das Vorbild auf Fotos etwas hochbeinig – passt so! Leider sind die Felgen bei diesem Modell nicht so gelungen, wie sonst bei CMF üblich. Die Metallspeichen sind etwas zu breit und sehr flach, da könnte man glatt über einen Austausch gegen BBR-Räder nachdenken. Aber auch mit diesem kleinen Makel gefällt mir die Berlinetta sehr gut und ich hoffe, dass CMF zukünftig noch weitere solche besonderen Ferrari nachlegt.

Fotos und Text: Georg Hämel

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