Dienstag, 13. Juli 2021

Der BMW-Ersatz - Porsche 935 Ocean Motors Sears Point IMSA 1980 von Spark, 1:43

Neben dem Bau der Werkswagen produzierte Porsche meistens auch eine Zahl von Kundenfahrzeugen für solvente Privatteams. So entstanden zum Beispiel 1979 speziell für amerikanische Kunden sieben 935 mit dem Single-Turbo-Triebwerk, die an bekannte Porsche-Teams wie Vasek Polak, die Whittington Brüder und Peter Greggs Team Brumos gingen. Mit Doppelturbo hätten die Autos reglementsbedingt schwerer sein müssen. Mit 3124 ccm Hubraum und einem größeren KKK-Turbo kam man auf 680 bis 720 PS, je nach Ladedruck.

Den letzten gebauten dieser Serie mit der Fahrgestellnummer 930 990 0032 sicherte sich Gianpiero Moretti, den wir schon im Rahmen unseres ersten Berichts über dieses Auto vorstellten. Nach dem durch die Disqualifikation der beiden Lancia errungenen Sieg beim Giro d'Italia ließ Moretti den 935 für die Saison 1980 bei Joest auf den aktuellen Stand bringen, also neue Karosserieteile sowie den Doppelturbo mit 3,2 Liter Hubraum. Allerdings kam er bei MOMO Racing nicht zum Einsatz, da man Volkert Merl den Siegerwagen von den 24 Stunden von Daytona 1980 abkaufte und damit die IMSA-Meisterschaft bestritt. 0032 war nur noch Ersatz und als der BMW-Fahrer Jim Busby mit seinem M1 nicht glücklich wurde, verkaufte ihm Moretti den Porsche 935, den der Kalifornier erstmals am 5. Mai 1980 in Laguna Seca an den Start brachte, aber mit dem für ihn ungewohnten Porsche nur 24. wurde. Kurz darauf wurde 0032 wieder neu eingekleidet, diesmal mit einem M16 Bodykit der Firma A.I.R. (American International Racing). So trat Busby erstmals bei der Datsun's Golden State Challenge bei den 100 Meilen von Sears Point an und belegte Platz 6. Da die Sponsorverträge für das Team weiterliefen, finden wir das Kuriosum, dass ein Porsche mit Werbung für Ocean Motors und BMW unterwegs war, dem heute noch existierenden BMW-Händler in Carmel/Kalifornien. Busby nahm dann noch im August an den 100 Meilen von Portland teil, dort reichte es ebenfalls für Platz 6, für 1981 verkaufte man den Porsche an Pepe Romero, der ihn zwei Jahre später an Tico Almeida weiterreichte. Bis 1986 tauchte 0032, inzwischen rosa lackiert, unter anderem bei den 12h von Sebring und den 24h von Daytona auf, Erfolge blieben allerdings aus. Nach einigen Besitzerwechseln wurde der 935 wieder in den Zustand von 1979 versetzt und ist ab und zu in seinem rot/gelben MOMO-Outfit bei historischen Veranstaltungen in den USA zu sehen.

Das Rennen in Sears Point wurde übrigens von John Fitzpatrick auf Dick Barbours 935 K3 vor seinem Teamkollegen Bobby Rahal gewonnen, unter den ersten sechs war auf Platz 5 ein Dekon Chevy Monza zu finden, der Rest nur diverse 935. Und auch in der Gesamtwertung der IMSA GT Serie 1980 findet man unter den ersten zehn nur die Porsches, mit dem Briten Fitzpatrick als Meister.

Das hier gezeigte Spark-Modell ist mindestens das dritte dieser Chassisnummer, nach dem von uns vorgestellten Giro-Sieger gab es kürzlich schon das rosafarbene Auto von Daytona 1983. Die Ausführung der Miniatur ist gewohnt gut, Lackierung und Beklebung einwandfrei, beeindruckend die Kantenschärfe der oberen Kotflügelabschlüsse. Sehr schöne Scheinwerfer, ein filigranes Netz in der Fahrertüre, vorbildgerechte Räder sowie ein gut reproduziertes Cockpit erfreuen den Sammler. Die seitlichen Fensterrahmen sind Ätzteile, die am Heck sichtbaren Doppelturbos runden das Ganze ab. Natürlich ist dieser 935 einer von vielen, aber mit Sicherheit ein attraktives Rennauto aus der US-Szene der frühen 80er Jahre und deshalb bekommt er einen Platz in meiner Vitrine.

Spark Länderserie USA, Bestellnummer US095, Auslieferung Juli 2021, Limitierung 400 Stück.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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