Sonntag, 6. Juni 2021

Das gelbe Wunder - Ferrari 512S Speciale Berlinetta Pininfarina von Top Marques, 1:43

Für die Sportwagen-WM-Saison 1970 hatte Ferrari endlich einen echten Konkurrenten für Porsches 917 auf die Räder stellen können. Um die Investitionen für den 512S getauften Rennsportwagen mit fünf Liter großem Zwölfzylinder stemmen zu können, hatte man Firmenanteile an Fiat veräußert, denn das Reglement verlangte die Fertigung von 25 Exemplaren zur Homologation. Als Konzeptstudie für den neuen Boliden wollte Pininfarina eine ultramoderne Berlinetta mit experimenteller Karosserie bauen und wünschte daher ein Chassis des neuen 512S, doch Ferrari konnte nur den Unterbau eines verunfallten 312P bieten, dessen Motor letztendlich durch ein Triebwerk eines ehemaligen CanAm-Rennwagens ersetzt wurde. Technisch hatte die Experimental-Berlinetta somit nichts mit dem neuen Rennsportwagen gemein – sie war gar nicht fahrfähig. Doch viel wichtiger war letztendlich die Optik – und diese war spektakulär!

Die gelb lackierte Berlinetta, gestaltet vom späteren Ghia-Chefdesigner Filippo Sapino, huldigte der seinerzeit schwer im Kommen befindlichen extremen Keilform. Türen gab es nicht, stattdessen eine riesige geschwungene Scheibe in einem aufklappbaren Cockpit-Dach. Unpraktisch, aber cool. Das geradezu futuristische Wechselspiel aus Kanten und Kurven sorgte bei seiner Premiere in Turin 1969 für großes Aufsehen, spektakulärer war wohl nur noch der 1970 vorgestellte Modulo, der dann auch tatsächlich auf einem Chassis des Rennsportlers 512S aufbaute.

Neben dem von Rudi Seidel bereits präsentierten Modulo hat man bei Top Marques auch die 512S Speciale Berlinetta Pininfarina als 1:43-Miniatur in den Handel gebracht. Es gibt die hier gezeigte gelbe Variante sowie eine weiße Version. Natürlich kann man am Modell die große Cockpitkanzel und die ebenso riesige Motorhaube nicht aufklappen, aber dafür wird die Form des Vorbildes hervorragend getroffen. Die vorderen Radhäuser sind etwas eckig, aber sonst macht die Berlinetta einen sehr guten Eindruck. Von den hauchfeinen Leuchten vorne bis zum offenliegenden Getriebe samt dicker Endrohre hinten kann das Top Marques-Modell absolut überzeugen. Selbst das vorbildgerecht karge Interieur hat einige Details vorzuweisen. Hinten gibt es die charakteristischen Rippen der Motorhaube, die riesige Frontscheibe sitzt exakt und trägt eine feine Einfassung. An den Seiten gibt es ultra-filigrane Schriftzüge und winzige „Pininfarina“-Logos. Auch die Felgen sind gelungen und tragen ihren Teil zu einem rundum begeisternden Modell bei, das auch verarbeitungstechnisch überzeugen kann. So darf es bei Top Marques gerne weitergehen!

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Text und Fotos: Georg Hämel

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