Montag, 1. Februar 2021
Unglückliches Ende - Nimrod NRA/C2B Aston Martin Le Mans 1984 von Spark, 1:43
Bereits in den 70er Jahren versuchte der Aston Martin-Händler Robin Hamilton sich mit extrem modifizierten Coupés in Le Mans, aber 1981 wollte man richtig groß starten. Zusammen mit dem damaligen Aston-Chef Victor Gauntlett gründete Hamilton die Firma Nimrod Racing Automobiles mit dem Ziel, ein Fahrzeug für die neue Gruppe C zu entwickeln. Unterstützung kam von Lola-Boss Eric Broadley, tatsächlich baute der erste Nimrod auf dem alten T 70-Konzept auf, aber auch eine Verwandtschaft zu Lolas eigener Neuentwicklung T 600 war zu erkennen. Die Form war allerdings wesentlich konventioneller, mit etwas Phantasie konnte man sogar die für Aston Martin typische Kühleröffnung erkennen. Das V8-Triebwerk kam von Tickford Engineering, sozusagen dem hauseigenen Tuner, der 5,3-Liter V8 erreichte immerhin 570 PS, mit über 1000 kg waren die beiden nach Le Mans gebrachten Autos allerdings viel schwerer als die Konkurrenz. Während das „Werksauto“ ausfiel, konnte der an den Viscount Downe, einen Großaktionär von Aston Martin, verkaufte zweite C2 immerhin als Siebter ins Ziel kommen. Das sollte auch das beste Ergebnis für Nimrod bleiben. 1983 trat der Viscount Downe lediglich mit einem C2 an, der nach 218 Runden mit Motorschaden ausfiel. Nimrod selbst hatte sich mit Einsätzen in der IMSA verausgabt und war Ende 1983 nicht mehr in der Lage, das Projekt weiterzuführen.
Das Team des Viscount Downe setzte die Einsätze 1984 auf eigene Faust fort und erwarb den zweiten C2, um größere Chancen zu haben. Nach einem 7. Platz in Daytona und einem Totalausfall in Silverstone ging es nach Le Mans zum Saisonhöhepunkt. Der Nimrod wurde weiterentwickelt, das Gewicht konnte auf 960 kg abgesenkt werden, mit den für die Sarthe wiederverwendeten Saugmotoren erreichte man auf der Mulsanne-Geraden immerhin 342 km/h, in der Startaufstellung landete das Auto von Ray Mallock und Drake Olson als schnellster Sauger auf Platz 10. Der zweite Nimrod mit Mike Salmon, John Sheldon und dem seit seinem Gesamtsieg 1970 erstmals wieder teilnehmenden Richard Attwood war langsamer. Das Rennen verlief allerdings sehr unglücklich, der schnellere Nimrod mit der Startnummer 31 konnte immerhin zeitweise auf Platz 8 vorfahren. Um 21:20 Uhr passierte es, Sheldon hatte in Mulsanne einen Reifenschaden, der das Auto in die Leitplanken zwang. Während Jonathan Palmer seinen Porsche an den Trümmern vorbeilenken konnte, geriet der zweite Nimrod bei seinem Ausweichmanöver ebenfalls von der Strecke. Während Olson unverletzt aus seinem Auto kam, geriet Sheldons Auto in Brand, so dass der Pilot mit schweren Verbrennungen mit dem Helikopter in die Klinik geflogen wurde. Leider kam bei dem Unfall ein Streckenposten ums Leben, ein zweiter wurde schwer verletzt. Damit war die Geschichte von Nimrod tragisch zu Ende gegangen.
Nach längerer Pause liefert Spark dem Sammler wieder einmal ein Modell eines Nimrod, das Schwesterauto mit der Startnummer 31 war schon früher im Programm, jetzt also die unglückliche Nummer 32. Mir gefällt der Nimrod sehr gut, formal ist er sicherlich der Prototyp eines klassischen Gruppe C-Renners. Die relativ sparsame Dekoration mit den bunten Streifen unterstreicht die Linie. Wie von Spark gewohnt passt die Linie und Lackierung und Dekoration sind einwandfrei. Die Außendetails können überzeugen, besonders fein sind die zusätzlichen Streben an den Rückspiegeln reproduziert, ob man wohl beim Original mit Vibrationen zu kämpfen hatte? Auch die Technik unter dem Heck ist gut nachgebildet. Da das Cockpit durch die große Windschutzscheibe gut einsehbar ist, hätte ich mir vielleicht statt eines Decals einen Gurt mit fotogeätztem Schloss gewünscht, aber das ist natürlich Kritik auf hohem Niveau.
Auf jeden Fall ist der Nimrod C2B eine schöne Ergänzung für die Gruppe C-Sammlung, vor allem, wenn man die früheren Varianten verpasst hat. Aber man sollte schnell handeln, das Modell ist bereits bei vielen Händlern ausverkauft!
Unser Fotomuster kommt von Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.
Fotos und Text: Rudi Seidel